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Diagnose Schmerz
Das Volksleiden nimmt kein Ende und bedarf mehr Therapien.
10.03.2016 • 1 Kommentar

Stechen im Rücken, Hämmern im Kopf sind typische Symptome: Millionenfach leiden Bundesbürger unter chronischen Schmerzen - und es werden immer mehr. Bei der Therapie sehen Experten Nachholbedarf bei der Diagnose "Schmerz". Doch die Verbesserungen in der Therapie hinken der Zunahme der Fälle hinterher.

Schmerzen ohne direkten Bezug zu einer anderen organischen Krankheit wurden nach den Daten aus dem neuen Arztreport der Barmer GEK 2014 bei 3,25 Millionen Menschen diagnostiziert. Die Zahl der Fälle ist stark gestiegen. Mehr als vier Prozent der Bundesbürger sind betroffen - 2005 waren es 1,6 Prozent. Die Dunkelziffer von Betroffenen ohne einschlägige Diagnose gilt als hoch. Die Zahl der ambulant behandelten chronischen Schmerzpatienten ist laut Report deutlich gestiegen, nämlich auf 655.000 im Jahr 2014.

Die Diagnose "Schmerz", bei der die Ärzte eine körperliche Ursache annehmen, macht mit rund vier Fünftel den größten Anteil aus. Hier gab es seit 2005 einen Anstieg um 72 Prozent. Bei der Diagnose "Anhaltende Schmerzstörung", die eher den auf die Psyche zurückgeführten Schmerz umfasst, war der Anstieg bei kleineren Fallzahlen noch höher. Insgesamt sind chronische Schmerzen laut Statistik bei Frauen häufiger. Bei den 60- bis 64-Jährigen erhielten 4,5 Prozent der Männer und 6,6 Prozent der Frauen die Diagnose "Schmerz". Bei den über 90-Jährigen sind es fast zehn Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen. In jüngeren Altersgruppen ist die Diagnose weit seltener.

Chronische Leiden am Muskel-Skelett-System, besonders der Wirbelsäule, kommen besonders oft bei Schmerzpatienten vor, ebenfalls bestimmte Krebserkrankungen. Über die Zusammenhänge gibt die Studie keinen Aufschluss. Mögliche Gründe reichen von einer Zunahme von Einflüssen wie schmerzauslösenden Körperhaltungen oder von Stress bis zu mehr Diagnosen wegen steigender Aufmerksamkeit der Ärzte.

Im Durchschnitt dauert die Leidensgeschichte eines Schmerzpatienten sieben Jahre. Nach Angaben der Bundesärztekammer kämpft jeder fünfte Bürger gar 20 Jahre und länger gegen die Beschwerden. Doch nicht alle kommen in den Genuss einer entsprechenden Therapie. Laut Deutscher Schmerzliga und weiterer Fachorganisationen fehle es an einer Vernetzung innerhalb der medizinischen Fachgebiete. Erste Anlaufstelle sei oft die Apotheke. Patienten wüsten oft nicht einmal, dass es Ärzte mit einer speziellen schmerzmedizinischen Ausbildung gebe. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin schätzt, für eine flächendeckende Versorgung seien mindestens 10.000 Schmerzmediziner nötig. Derzeit gebe es nur 400 Ärzte, die in Vollzeit Schmerzpatienten versorgen.

Die Mediziner setzten sich auf einem Ärztetag bereits vor zwei Jahren für mehr und bessere Schmerztherapie ein - mitunter durch Teams verschiedener Fachrichtungen. Die Akut-Schmerztherapie in den Kliniken müsse gestärkt werden. Barmer-GEK-Chef Christoph Straub fordert gar durchgreifende Verbesserungen: "Angesichts von Millionen Betroffenen muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem nationalen Gesundheitsziel werden."

NUR / physio.de

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Seelchen
10.03.2016 11:31
Angesichts von Millionen Betroffenen muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem
nationalen Gesundheitsziel werden.Ich muss mich gerade pharmaindustriemäßig totlachen.
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Angesichts von Millionen Betroffenen muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem nationalen Gesundheitsziel werden.Ich muss mich gerade pharmaindustriemäßig totlachen.
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Seelchen schrieb:

Angesichts von Millionen Betroffenen muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem
nationalen Gesundheitsziel werden.Ich muss mich gerade pharmaindustriemäßig totlachen.



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