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Jede dritte genehmigte Reha-Maßnahme bezieht sich auf orthopädische Erkrankungen, etwa um Schmerzen nach einer Rücken-, Schulter-, Hüft- oder Knieoperation zu mindern. "Für viele Senioren ist eine Reha die einzige Chance, wieder in ihr altes Leben zurückzukehren", weiß Dr. Hans-Jürgen Hesselschwerdt, einer der DKOU-Kongresspräsidenten. Und nicht nur der Patient profitiert davon: Einer Studie des Prognos-Instituts zufolge erhält die Volkswirtschaft für jeden in die Rehabilitation investierten Euro fünf Euro zurück.
Bedingt durch das deutsche Gesundheitssystem kämpfen Reha-Einrichtungen jedoch zunehmend mit Problemen. "Immer häufiger entlassen Akut-Kliniken ihre Patienten zu früh", warnt Hesselschwerdt. Besonders häufig handelt es sich dabei um betagte Patienten, die ein neues Hüft- oder Kniegelenk bekommen haben. Ihr durchschnittlicher Aufenthalt in der Akut-Klinik hat sich zwischen 2003 und 2011 um etwa fünf Tage reduziert. Dieser Trend setzt sich fort, wie aktuelle Zahlen des Barmer GEK Krankenhausreports 2015 zeigen.
Anreiz für die sogenannte Blutige Klinik-Entlassung sind nach Meinung der Orthopäden und Unfallchirurgen die Fallpauschalen, nach denen Klinikleistungen vergütet werden. Die Konsequenzen tragen die Patienten und Reha-Kliniken. "Etwa jeder vierte Patient benötigt ein umfangreiches medizinisches Monitoring in engem Austausch mit dem Operateur. Vereinzelt sind auch Rückverlegungen bei Komplikationen notwendig", berichtet Hesselschwerdt, Chefarzt einer Reha-Klinik in Bad Krozingen. Auf diesen erhöhten medizinischen und pflegerischen Aufwand seien Reha-Einrichtungen wie seine Theresien-Klinik zwar eingestellt, er werde jedoch nicht in den Reha-Sätzen abgebildet, kritisiert der Mediziner und fordert verbindliche Kriterien zur Festlegung der Reha-Fähigkeit frisch-operierter Patienten: "Wir brauchen einen Index, der den Zustand der Patienten erfasst und der an einen bestimmten Reha-Satz gekoppelt ist, analog dem neurologischen Phasenmodell."
2012 haben die Krankenkassen in Deutschland etwas mehr als eine Million medizinische Reha-Maßnahmen finanziert, knapp 700.000 Anträge wurden abgelehnt. Die Kassen geben lediglich 2,9 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben für Reha-Leistungen aus - ein Zehntel der Kosten, die sie für Krankenhaus-Behandlungen ausgeben. "Ein unausgeglichenes Verhältnis", finden die DKOU-Präsidenten um Hesselschwerdt: "Vor allem wenn man bedenkt, dass wir in der Reha einmalig etwa 4.000 Euro benötigen, um einen älteren Patienten wieder fit zu bekommen, wohingegen ein Jahr stationäre Pflege 40.000 Euro kostet."
NUR / physio.de
KongressOrthopädieRehabilitationKrankenhaus
Nicht multimorbide Patienten, die nicht privat versichert sind, ergeht es aehnlich, sie bekommen dann Physiotherapie vom oeffentlichen Sektor. Keine Reha. Ergotherapie ist moeglich, falls noetig, zum Beispiel fuer Hilfsmittel und Anpassungen.
Multimorbide Patienten koennen im Anschluss in ein nicht-akut Krankenhaus/Pflegeheim verlegt werden zur Rekonvaleszenz. Da gibt es Pflege und regelmaessige Physiotherapie, aber keine Reha wie in Deutschland ueblich.
Auch hier sind die Ergebnisse in der Regel gut.
Also, 'blutige Entlassung' klingt zwar dramatisch, muss aber keine Grund zur Panik sein und auch nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Die Einstellung und das Verhalten des Patienten spielen neben dem Umfeld eine grosse Rolle.
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Barbara Irrgang-Buckley schrieb:
In Irland werden entsprechende, privat versicherte Patienten in der Regel 'blutig' nach Hause entlassen, mit entsprechenden Instruktionen und Informationsblaettern. Der Hausarzt uebernimmt die Nachsorge, Reha gibt es nicht, aber die Empfehlung, sich um Physiotherapie zu kuemmern. Die Ergebnisse sind in der Regel gut (nicht immer, und Komplikationen koennen ein Problem werden, wenn der Patient nicht ohne groesseren Zeitverzug wieder vom Facharzt gesehen wird.
Nicht multimorbide Patienten, die nicht privat versichert sind, ergeht es aehnlich, sie bekommen dann Physiotherapie vom oeffentlichen Sektor. Keine Reha. Ergotherapie ist moeglich, falls noetig, zum Beispiel fuer Hilfsmittel und Anpassungen.
Multimorbide Patienten koennen im Anschluss in ein nicht-akut Krankenhaus/Pflegeheim verlegt werden zur Rekonvaleszenz. Da gibt es Pflege und regelmaessige Physiotherapie, aber keine Reha wie in Deutschland ueblich.
Auch hier sind die Ergebnisse in der Regel gut.
Also, 'blutige Entlassung' klingt zwar dramatisch, muss aber keine Grund zur Panik sein und auch nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Die Einstellung und das Verhalten des Patienten spielen neben dem Umfeld eine grosse Rolle.
Diese Vorgehensweise entspricht durchaus meiner Einstellung, ich hatte keine Probleme damit. Trotzdem habe ich, als mir vor der OP dieser Plan eröffnet wurde, komisch geguckt .......
Viele Grüße, Uli
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Highwaystar schrieb:
Ich habe genau diese Form der Entlassung in 2013 erlebt: Bandscheiben-OP an LWS 5, nach einer Woche entlassen, Fäden vom Hausarzt gezogen, keine Reha, keine KG. Krankschreibung für drei Wochen, keine Verlängerung der Krankschreibung durch irgendeinen Arzt, habe dann noch drei Wochensommerurlaub (zu Hause) drangehängt und gehe seitdem fast beschwerdefrei arbeiten.
Diese Vorgehensweise entspricht durchaus meiner Einstellung, ich hatte keine Probleme damit. Trotzdem habe ich, als mir vor der OP dieser Plan eröffnet wurde, komisch geguckt .......
Viele Grüße, Uli
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Begründungen (fachlich) gäbe es genug.
Wenn ich mir die (gefälschten) Entlaß-Berichte der Reha-Einrichtungen wöchentlich anschaue, frage ich mich, warum hier nicht schon längst die Kassen Wind machen...
Antwort: Weil es im Endeffekt billiger ist und man als Kasse am Ende ein "Besänftigungsberichtlein" bekommt, der dem Patienten weißmachen soll, dass für ihn alles getan wurde, was in der Macht der KK gelegen hat.
Alles frei nach Grimm´s Märchen.
Wenn dann ein Patient noch wagt, irgendwelche Schmerzen oder Einschränkungen nach einer solchen Reha zu haben, dann wird er bei den KK als
der eingebildete Kranke von Molière geführt....
stefan 302
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stefan 302 schrieb:
Auch ich finde eine Reha bei sehr vielen (fast allen) Krankheitsbildern für überflüssig.
Begründungen (fachlich) gäbe es genug.
Wenn ich mir die (gefälschten) Entlaß-Berichte der Reha-Einrichtungen wöchentlich anschaue, frage ich mich, warum hier nicht schon längst die Kassen Wind machen...
Antwort: Weil es im Endeffekt billiger ist und man als Kasse am Ende ein "Besänftigungsberichtlein" bekommt, der dem Patienten weißmachen soll, dass für ihn alles getan wurde, was in der Macht der KK gelegen hat.
Alles frei nach Grimm´s Märchen.
Wenn dann ein Patient noch wagt, irgendwelche Schmerzen oder Einschränkungen nach einer solchen Reha zu haben, dann wird er bei den KK als
der eingebildete Kranke von Molière geführt....
stefan 302
ich kenne etliche reha-kliniken, die sich sehr gut und kompetent um die post op patienten kümmern. die entlass berichte sind sicherlich nicht "gefälscht". die bewilligten reha tage durch die gkv werden immer mehr reduziert, weil man glaubt, dass die patienten das auch alleine schaffen könnten/müssten. doch sobald diese personen älter und allein daheim leben, ist die notwendige versorgung nicht immer gewährleistet.
kurzzeitpflege klingt gut, doch zum einen gibt es nicht viele plätze und zum anderen ersetzt die kurzzeitpflege niemals einen reha-aufenthalt in einer klinik, die hauptsächl. oder überwiegend patienten mit teps betreut.
eine vernünftige nach op versorgung in einer kompetenten fachklinik kann durchaus zur vermeidung späterer kosten beitragen.
das ist mal meinung als betroffener.
gruss
uli
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rheuma schrieb:
ich protestiere mal.
ich kenne etliche reha-kliniken, die sich sehr gut und kompetent um die post op patienten kümmern. die entlass berichte sind sicherlich nicht "gefälscht". die bewilligten reha tage durch die gkv werden immer mehr reduziert, weil man glaubt, dass die patienten das auch alleine schaffen könnten/müssten. doch sobald diese personen älter und allein daheim leben, ist die notwendige versorgung nicht immer gewährleistet.
kurzzeitpflege klingt gut, doch zum einen gibt es nicht viele plätze und zum anderen ersetzt die kurzzeitpflege niemals einen reha-aufenthalt in einer klinik, die hauptsächl. oder überwiegend patienten mit teps betreut.
eine vernünftige nach op versorgung in einer kompetenten fachklinik kann durchaus zur vermeidung späterer kosten beitragen.
das ist mal meinung als betroffener.
gruss
uli
Ein adäquater Ersatz für eine Reha kann kein Pflegeaufenthalt sein. Schließlich ist eine Rehamaßnahme ja "Fitmacher" für den ( Berufs-) Alltag...und das schaffen eben viele Patienten nicht alleine. Dies besonders, wenn die Patientenverweildauer in den Krankenhäusern immer mehr abnimmt.
...und geschönt könnten nicht nur die Abschlußbriefe der Rehakliniken sein, sondern auch die Entlassungsberichte der Akutkrankenhäuser - oder ???:]/
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memo schrieb:
Kurzzeitpflege müssen die Patienten nach Operationen allerdings aus eigener Tasche bezahlen - es sei den, sie hätten eine Pflegestufe.
Ein adäquater Ersatz für eine Reha kann kein Pflegeaufenthalt sein. Schließlich ist eine Rehamaßnahme ja "Fitmacher" für den ( Berufs-) Alltag...und das schaffen eben viele Patienten nicht alleine. Dies besonders, wenn die Patientenverweildauer in den Krankenhäusern immer mehr abnimmt.
...und geschönt könnten nicht nur die Abschlußbriefe der Rehakliniken sein, sondern auch die Entlassungsberichte der Akutkrankenhäuser - oder ???:]/
Es gibt auf der Welt keine 3 Länder, welche eine Reha nach unseren Standards anbieten. Warum wohl?
Es geht nicht darum, ob es gutes Essen gibt oder das Zimmer schön ist. Wer hat schon einmal richtige Studien darüber gelesen die beweisen, dass es für den Patienten ein benefit gibt in eine Reha (stationär) zu gehen?
Klar gibt es auch geschönte Berichte von Akutkrankenhäuser, deren Ergebnisse sind aber von Patienten evalutiert und die Ergebnisoffenheit wird bald zeigen, welche Häuser dann noch bestehen können.
Ich habe in einer Reha gearbeitet, habe viel Kontakt zu Angestellten und kenne die Maxime der Häuser: Money Money Money...
stefan 302
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stefan 302 schrieb:
@rheuma und memo
Es gibt auf der Welt keine 3 Länder, welche eine Reha nach unseren Standards anbieten. Warum wohl?
Es geht nicht darum, ob es gutes Essen gibt oder das Zimmer schön ist. Wer hat schon einmal richtige Studien darüber gelesen die beweisen, dass es für den Patienten ein benefit gibt in eine Reha (stationär) zu gehen?
Klar gibt es auch geschönte Berichte von Akutkrankenhäuser, deren Ergebnisse sind aber von Patienten evalutiert und die Ergebnisoffenheit wird bald zeigen, welche Häuser dann noch bestehen können.
Ich habe in einer Reha gearbeitet, habe viel Kontakt zu Angestellten und kenne die Maxime der Häuser: Money Money Money...
stefan 302
ich kenne aus meinem bekanntenkreis einige ältere, alleinstehende patienten, die nach einer tep op etliche schwierigkeiten hatten, den alltag zu bewältigen. die reha hat sie so fit gemacht, dass sie das anschliessend schafften.
die patienten sehen dort häufig erstmalig, was alles mit hilfsmitteln machbar ist, was alles technisch möglich ist. daheim konnte und hatte sie niemand darüber informiert. nicht in jedem gebiet gibt es ergos!
auch erhielten sie belehrende unterstützung durchs pflegeperson. sie wurden dazu animiert, etliches alleine mal zu versuchen. sie trauten sich und es gelang ihnen.
zurück im alltag packten sie an, krempelten vieles auf grund der anregungen um und sie konnten noch daheim leben.
wenn das kein erfolg ist!!!!
es hängt immer alles von der klinik und dem engagierten personal ab. nicht immer und überall sind diese kliniken bekannt. sie sind überlaufen, die wartezeiten sind lang.
gruss
uli
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rheuma schrieb:
die maxime money, money, money mag sein -das weiss ich nicht -. wenn die geleistete arbeit gut ist, habe ich nichts dagegen.
ich kenne aus meinem bekanntenkreis einige ältere, alleinstehende patienten, die nach einer tep op etliche schwierigkeiten hatten, den alltag zu bewältigen. die reha hat sie so fit gemacht, dass sie das anschliessend schafften.
die patienten sehen dort häufig erstmalig, was alles mit hilfsmitteln machbar ist, was alles technisch möglich ist. daheim konnte und hatte sie niemand darüber informiert. nicht in jedem gebiet gibt es ergos!
auch erhielten sie belehrende unterstützung durchs pflegeperson. sie wurden dazu animiert, etliches alleine mal zu versuchen. sie trauten sich und es gelang ihnen.
zurück im alltag packten sie an, krempelten vieles auf grund der anregungen um und sie konnten noch daheim leben.
wenn das kein erfolg ist!!!!
es hängt immer alles von der klinik und dem engagierten personal ab. nicht immer und überall sind diese kliniken bekannt. sie sind überlaufen, die wartezeiten sind lang.
gruss
uli
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Geert Jeuring schrieb:
Meine Schwiegermutter, 76 Jahren alt zur der Zeit bekam eine Hüft-Tep und dürfte nach 4 Tage schon wieder nach Hause. Sehr gut war die Betreuung vorab, Hilfsmittel, Aufklärung, Übungen, die Betreuung im Krankenhaus und die Entlassung (alles sehr gut geplant). Die Physiotherapie kam nachher ins Haus. Die hat sie aber nach 2 x mal abbestellt, weil sie die Übungen auch selber machen konnte. einen Rehaaufenthalt bekommt man nur bei schwerwiegende Erkrankungen: MS, Querschnitt etc. Patienten die keinen Partner zuhause haben, kommen vorübergehend zur Kurzzeitpflege ins Altenheim.
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