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Leuchtturmprojekt
Pakt für Gesundheits- und Pflegeberufe gegründet
Schleswig-Holstein startet neue Initiative gegen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.
08.07.2023 • 1 Kommentar
Gespannt lauschen die etwa 100 Zuhörer den Ausführungen Foto: O.G. • Lizenz: CC-BY •
Ende Juni trafen sich in Kiel fast 100 Akteure des Gesundheitswesens, um den „Pakt für Gesundheit- und Pflegeberufe (GuP-Pakt) " für Schleswig-Holstein ins Leben zu rufen. Das Ministerium für Justiz und Gesundheit hatte Vereine, Verbände, Ministerien, Interessengruppen, (Hoch-)Schulen, Krankenkassen und Kammervertretungen eingeladen, um gemeinsam einen Stein ins Rollen zu bringen, Ministerin Prof. von der Decken eröffnete die Veranstaltung. Ziel des Paktes soll es sein, eine neue Arbeitsstruktur zu etablieren, die den Fachkräftemangel im Bereich Gesundheits- und Pflegeberufe möglichst effizient abbaut.

Auch die Berufsverbände für Physiotherapeuten in Deutschland waren geladen und teilweise durch ihre Bundesvorsitzende oder regionalen Geschäftsführungen vertreten. Bereits im Vorfeld konnten alle Geladenen Themenmeldungen abgeben, die sie unbedingt im Pakt wiederfinden wollten. Für den Bereich der Physiotherapie fanden unter anderem die Punkte Aus- und Weiterbildung, Bildungs- und Chancengleichheit und die Fachkräftesicherung, aber auch um die Schaffung eines Gesundheitsberufe-(Versorgungs-)Monitorings Einzug in die Themenliste. Bisher wurden fast 50 Anliegen formuliert, die Liste bleibt aber offen für weitere Ergänzungen.

Koordinierungsstelle im Ministerium eingerichtet
Im Ministerium für Justiz und Gesundheit wurde extra eine Koordinierungsstelle geschaffen, die sich um die Entwicklung und Betreuung dieses Paktes kümmert. Zunächst sollen die Themen gebündelt, kategorisiert und priorisiert werden. „Im Rahmen von Arbeitsgruppen, deren Zusammensetzung jeweils aufgabenbezogen erfolgt, wollen wir uns konkreten Problemstellungen mit klaren Zielsetzungen widmen, die zuvor in der gemeinsamen Diskussion herausgearbeitet wurden.“, so das Ministerium für Justiz und Gesundheit in seinem Entwurf für den GuP-Pakt.

In einem ersten Entwurf wird der demographische Wandel mit als Hauptursache für den Fachkräftemangel bezeichnet, Chancen aber bereits in einem „geordneten Zusammenbringen der Akteure“ gesehen. Die größten Herausforderungen sind die äußerst schlechte Datenlage, die begrenzten Ressourcen sowie die Komplexität vieler Themen, da viele verschiedene Rechtsgrundlagen existieren und die Zuständigkeiten in mind. vier verschiedene Landesministerien und ihren nachgeordneten Behörden liegen.

Fair und ehrlich miteinander
„Bestehende und künftige Herausforderungen sollen klar benannt, dabei auf Schuldzuweisungen verzichtet und für die Problemlösung nicht auf andere verwiesen werden. Ein faires, ehrliches und partnerschaftliches Miteinander trägt den Pakt und befördert sachgerechte und praxistaugliche Ergebnisse“ heisst es im Entwurf. Die Arbeitsgruppen sollen sich intern vernetzen, eine Struktur schaffen und mit einer konkreten Zielsetzung in die erste Arbeitsphase eintreten. Einmal jährlich will man sich im ganz großen Rahmen treffen und austauschen.

Die Gründung des GuP-Paktes findet sich bereits im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung wieder und soll nach Möglichkeit über das Ende der Legislaturperiode hinaus Bestand haben. Jederzeit können weitere Akteure hinzustoßen, auch ein Ausscheiden ist möglich.

Wir wünschen dem Vorhaben viel Erfolg, werden es weiter beobachten und ggf. berichten.

O.G. / physio.de

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FachkräftemangelSchleswig-Holstein


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HJS111
10.07.2023 15:06
Zitat: In einem ersten Entwurf wird der demographische Wandel mit als Hauptursache für den Fachkräftemangel bezeichnet, ...
Widerspruch!
Die allg. Arbeitsbedingungen in der Pflege sind eine Zumutung für das Pflege(!)personal. Dokumentation und rechtliche Absicherung steht im Vordergrund der tägl. Arbeit. PFLEGE am und mit den Menschen kommt zu kurz. Der Personalschlüssel (nicht das Gehalt!!!) sind in DK und N ist deutlich höher, die Zufriedenheit besser.
In der PT sind die "Rahmenbedingungen" mühsamer geworden, Zeittakte, Dokumentation etc. Zudem muss die Vergütung weiter verbessert werden... sonst bleibt der Nachwuchs in der PT-Ausbildung aus...
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• ella426
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Zitat: In einem ersten Entwurf wird der demographische Wandel mit als Hauptursache für den Fachkräftemangel bezeichnet, ... Widerspruch! Die allg. Arbeitsbedingungen in der Pflege sind eine Zumutung für das Pflege(!)personal. Dokumentation und rechtliche Absicherung steht im Vordergrund der tägl. Arbeit. PFLEGE am und mit den Menschen kommt zu kurz. Der Personalschlüssel (nicht das Gehalt!!!) sind in DK und N ist deutlich höher, die Zufriedenheit besser. In der PT sind die "Rahmenbedingungen" mühsamer geworden, Zeittakte, Dokumentation etc. Zudem muss die Vergütung weiter verbessert werden... sonst bleibt der Nachwuchs in der PT-Ausbildung aus...
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HJS111 schrieb:

Zitat: In einem ersten Entwurf wird der demographische Wandel mit als Hauptursache für den Fachkräftemangel bezeichnet, ...
Widerspruch!
Die allg. Arbeitsbedingungen in der Pflege sind eine Zumutung für das Pflege(!)personal. Dokumentation und rechtliche Absicherung steht im Vordergrund der tägl. Arbeit. PFLEGE am und mit den Menschen kommt zu kurz. Der Personalschlüssel (nicht das Gehalt!!!) sind in DK und N ist deutlich höher, die Zufriedenheit besser.
In der PT sind die "Rahmenbedingungen" mühsamer geworden, Zeittakte, Dokumentation etc. Zudem muss die Vergütung weiter verbessert werden... sonst bleibt der Nachwuchs in der PT-Ausbildung aus...



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