WIR SUCHEN FÜR UNSERE STRANDKLINIK
AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
Fachklinik für Psychosomatik,
Pneumologie und Orthopädie, liegt
direkt an der Erlebnis-Promenade.
SPO, das führende Seebad an
der Nordsee auf dem Festland,
besticht durch eine endlose Weite,
frische Nordseeluft und Raum für
lange Sparziergänge am Strand und
im UNESCO Weltnaturerbe
Wattenmeer. Wir sind sicher einer
der spannendsten und in...
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Die Sarkopenie
Das üblicherweise geriatrische Phänomen der Sarkopenie muss zunächst klar von der Kachexie und der Unterernährung getrennt werden. Als kachektisch wird der Gewichtsverlust definiert, bei dem die Person sowohl Muskelmasse, Kraft und Körperfett verliert. Gleichzeitig nehmen Funktionsverluste zu und der Energiebedarf in Ruhe steigt an. Bei der Unterernährung ist vor allem ein allgemeiner Gewichtsverlust sichtbar, bei dem vor allem Fettgewebe schwindet.
Die Sarkopenie (griechisch: Fleischverlust) definiert sich durch einen ausschließlichen Verlust der Muskelmasse und -kraft. Je nach Ausprägung kann es zunehmend zu Funktionsverlusten kommen. Körperfett wird hier allerdings kaum abgebaut. Der Ruheenergiebedarf sinkt kontinuierlich. Die Ursachen der Sarkopenie sind mannigfaltig. Vom Lebensstil mit abnehmender körperlicher Aktivität über altersbedingte Reduktion der metabolischen Stoffwechsel bis hin zum veränderten Microbiom im Darm.
Klinische Zeichen
Im fortgeschrittenen Stadium führt der massive Verlust beispielsweise am Gluteus dazu, dass selbst ein Gürtel die Hose nicht mehr oben hält. Neben dem offensichtlichen Abbau des Muskelumfangs deutet die Forschung zusätzlich darauf hin, dass auch innerhalb der Muskeln Umbauprozesse stattfinden.
Zudem verändert sich die Faserverteilung. Vor allem Typ-II-Fasern gehen immer mehr verloren. Ein veränderter Proteinmetabolismus und eine Veränderung der mitochondrialen Funktion sind Ursache und Folge gleichermaßen. Weiterhin kommt es zum Abbau von Motoneuronen, Blutgefäßen, des Hormonhaushaltes und der Satellitenzellaktivität. Letztlich entstehen immer mehr subklinische Entzündungsprozesse, die das ganze Geschehen immer weiter beschleunigen.
Das Herz-Kreislaufrisiko
Während die Muskeln schrumpfen, steigt das Risiko für verschiedenste Erkrankungen des kardiovaskulären Systems. Der Einfluss auf Herzerkrankungen spiegelt sich am stärksten in der Häufigkeit von dekompensierter Herzinsuffizienz wider. Etwa 66 Prozent der Erkrankten litten an Sarkopenie. Außerdem steigt das Risiko für deutlich reduzierte Herzauswurfleistung und Sauerstoffsättigung durch den Muskelmassen- und Kraftverlust.
Durch die subklinischen Entzündungsprozesse und den reduzierten Fettstoffwechsel zählt die Sarkopenie zu einem relevanten Risikofaktor für Arteriosklerose. Daraus resultiert zusätzlich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für periphere arterielle Verschlusserkrankungen (pAVK)
Neben dem zunehmenden Bedarf von chirurgischen Interventionen am gesamten Herz-Kreislaufsystem birgt die Sarkopenie gleichzeitig ein erhöhtes Risiko, solche Eingriffe nicht zu überleben. Aus einer Studie mit über 13.000 TeilnehmerInnen geht hervor, dass 39 Prozent der sarkopenischen Personen ein Jahr nach einer Aortenklappentransplantation verstorben waren oder eine schlechte Lebensqualität aufwiesen. Diese Quote ist bei Menschen mit normalem Muskelstatus deutlich geringer.
Screening
Liegt ein klinischer Verdacht auf eine Sarkopenie vor, sollte als erster Schnelltest die Griffkraft (HGS) mit einem Hand-Dynamometer ermittelt werden. Sollte der Patient bei dieser Messung weniger als 27 kg oder die Patientin <16 kg erreichen, sollte eine Bestimmung der Muskelmasse durchgeführt werden. Wird die Sarkopenie bestätigt, werden zur Einschätzung der Ausprägung der Timed Up & Go Test (Cut-off =20 Sekunden), der 400 m Geh-Test für die Kraftausdauer (=6 Minuten) und der 10 Meter Geh-Test für die Gehgeschwindigkeit (=0,8 Meter pro Sekunden (2,9 km/h)) untersucht. Je nach Schweregrad folgt dann die individualisierte Intervention.
Behandlung
Sarkopenie ist grundsätzlich gut behandelbar. Der erste Schritt besteht darin, die auslösenden Faktoren zu ermitteln. Darauf baut dann die entsprechende Behandlung auf. Durch eine frühe individualisierte multimodale Versorgung ist eine vollständige Remission möglich. Gleichzeitig sollten leitlinienkonforme Strategien zur Behandlung von Komorbiditäten angewandt werden.
Vom allgemeinen Ausdauertraining über Kraftausdauer- bis zum gezielten Krafttraining sind alle aktiven progressiven Übungsprogramme empfohlen. Die Protein- und Aminosäurezufuhr stellt den Kern der Ernährungsberatung dar. Je nach Ausprägungsgrad sind einfache Anpassungen der Essgewohnheiten bereits ausreichend. Bei schwereren Fällen werden Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt.
Fazit
Ein großes Feld einer immer weiter alternden Gesellschaft verlangt immer mehr therapeutische Ressourcen. Um gravierende Kostenexplosionen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ihre weiteren Folgen zu vermeiden, bedarf es einer frühzeitigen multiprofessionellen Versorgung aus dem Heilmittelbereich.
Martin Römhild / physio.de
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