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Der hohe Leidensdruck der Betroffenen verlangt nach umfangreicher Forschung auf diesem Gebiet. Bisher scheint es recht eindeutig zu sein, dass sowohl Narkosemobilisation als auch chirurgische Versorgung keinen Mehrwert bieten. Gleichzeitig haben diese Strategien ihre eigenen interventionstypischen Risiken. Eine Forschungsgruppe der Yonsei Universität in Seoul veröffentlichte nun eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse zum Vergleich zweier konservativer Ansätze.
Der Vergleich
Die zentrale Forschungsfrage dieser Veröffentlichung war, welchen Einfluss das Hinzufügen von manueller Mobilisation zu einem Übungsprogramm auf „alle“ Symptome der Frozen Shoulder hat. Daraus ergab sich der Titel: „Auswirkungen von Übungsprogrammen (mit und ohne Gelenkmobilisation) bei Patienten mit adhäsiver Kapsulitis.“
Für diese spezielle Fragestellung konnten neun Primärstudien identifiziert werden. Sieben dieser Arbeiten wiesen das höchste Evidenzlevel (9,4 von 11 Punkte). Zwei Studien erreichten mit 6,5 von elf maximal möglichen Punkten das Level-2.
Ergebnisse
Es wurden nahezu alle möglichen Symptome betrachtet. Von isolierten Bewegungsmessungen in allen Freiheitsgraden des Schultergelenks über die subjektive Wahrnehmung der Funktionsfähigkeit bis hin zum Schmerz.
Als Erstes wurde sichtbar, dass sich alle Patienten beider Gruppen über die Betrachtungszeiträume signifikant verbesserten. Zwischen den Gruppen zeigten sich allerdings keine relevanten Effekte. In Bezug auf Schmerz und Funktion ergaben sich sogar Tendenzen, dass die Personen, die keine manuelle Versorgung erhielten, durchschnittlich bessere Ergebnisse erzielten.
Limitationen
Potenziell zeigt diese Arbeit keine direkten Limitationen. Sie ist methodisch sauber aufgebaut und durchgeführt. Einzig die Art der Darstellung der Ergebnisse wirkt etwas irreführend. Üblicherweise werden in einer Meta-Analyse die Interventionen direkt gegenübergestellt. In dieser Veröffentlichung wurde dies anders umgesetzt. Es wurde gruppenweise berichtet. Dieses unübliche Vorgehen beruht wahrscheinlich darauf, dass nicht nur die fünf verfügbaren randomisiert kontrollierten Studien inkludiert wurden. Das Resultat ist eine massiv erschwerte Interpretation durch die Leserschaft.
Ein weiterer untypischer und irritierender Punkt ist die Nutzung unterschiedlicher Skalenniveaus in der zusammenfassenden Grafik. Betrachtet man die Skaleneinteilung am unteren Rand der Grafik, fällt auf, dass bei der Übungsgruppe fünf Punkte pro Zentimeter gegenüber zwei Punkte pro Zentimeter bei der Gruppe "Übungen mit Mobilisation" verwendet wurde. Daher ist ein Effekt von 2,5 Punkten in einer Gruppe einen halben, in der anderen Gruppe mehr als einen ganzen Zentimeter von der Nulllinie entfernt. Optisch erscheinen dadurch die Effekte der Kombination von Übungen und manueller Mobilisation (rechts) deutlich größer als durch Übungen allein (links).
Fazit
Ein weiteres Mal zeigt das Hinzufügen von manueller Gelenkmobilisation keine relevanten Effekte. Gleichzeitig erscheinen vor allem in Bezug zum Schmerz und selbstempfundener Funktion sogar negative Effekte durch die manuelle Intervention. Wodurch diese Effekte ausgelöst werden, ist weiterhin unklar.
Die irritierende Art der Darstellung und die Conclusio der WissenschaftlerInnen der Veröffentlichung offenbart einen gewissen Bias und deutet darauf hin, dass man versuchte, „unbedingt einen Effekt“ nachweisen zu wollen.
Martin Römhild / physio.de
Frozen ShoulderSchulterkonservative TherapieVergleichMobilisationStudie
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Eva schrieb:
Auch wenn es nicht repräsentativ ist, kann ich dies aus eigener Erfahrung bestätigen. Zweimal war ich selbst betroffen. Das erste Mal vor 3 Jahren wurde ich mit Ibu, MT, KGG und ET behandelt, Dauer ca. 10 Monate. Vor einem halben Jahr fing es wieder an, da habe ich nichts gemacht, ausser Ibu. Nach 6 Wochen war alles vorbei.
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FoetorExOre schrieb:
Muskeln verkürzen nicht.
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hgb schrieb:
@FoetorExOre Amen!
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Problem beschreiben
hgb schrieb:
Schulmedizinisch bekannt ist auch, daß die adhäsive Kapsulitis innert zwei Jahren spontan verschwindet, liegt auch hinter mir, ohne Therapie, also auch ohne Analgetika und nur mit Trainig = Verschieben der Schmerzgrenze. Bei dem gen. Krankheitsbild extraartikulär kann eine Gelenkmobilisation garnicht helfen. Diese mit "manueller Behandlung" gleichzusetzen ist auch falsch, denn manuell sind dauch die Muskelbehandlungen, wie auf dem Foto gezeigt. Da Büromenschen mit verkürzten Pectorales mehr betroffen sind, ist es logisch, daß Dehnungen der Pectorales und dehnendes Trrainig helfen. Verkürzte Pectorales führen zur Enge unter dem Schulterdach, auch ein Symptom des oberen gekreuzten Syndroms. Man kann das Dehnen auch Osteopathie nennen, obwohl es schlicht causale manuelle Weichteiltechnik ist. mfg hgbblush
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Im Text erfährt man dann, dass es nur um ein Krankheitsbild geht, und auch hier NUR um Gelenkmobilisationen, das ist eine MT Definition von vor 30 Jahren.
Abschliessend wurde eine Metaanalyse, also KEINE neuen Studien gemacht.
Was wurde aber mit der Überschrift suggeriert?
Unter der Faktenlage, was tatsächlich gemacht wurde, offenbart sich vor allem die Einstellung des Newsschreibers....
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Gert Winsa schrieb:
Die Überschrift ist ja schon Bild Niveau.
Im Text erfährt man dann, dass es nur um ein Krankheitsbild geht, und auch hier NUR um Gelenkmobilisationen, das ist eine MT Definition von vor 30 Jahren.
Abschliessend wurde eine Metaanalyse, also KEINE neuen Studien gemacht.
Was wurde aber mit der Überschrift suggeriert?
Unter der Faktenlage, was tatsächlich gemacht wurde, offenbart sich vor allem die Einstellung des Newsschreibers....
Wenn überhaupt, dann nur in den Entzündungsarmen Phasen, das war der Stand meiner MT Anfang des Jahrtausends.
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Gert Winsa schrieb:
Nachtrag: in welcher MT Richtung lehrt man denn eine Frozen Shoulder mit Gelenkmobilisation zu behandeln?
Wenn überhaupt, dann nur in den Entzündungsarmen Phasen, das war der Stand meiner MT Anfang des Jahrtausends.
- Frozen Shoulder -
gehört hast du aber schon gesehen oder?
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Tiefschwarz schrieb:
@Gert Winsa "Bild Niveau" - Das zur Überschrift die Kopfzeiten:
- Frozen Shoulder -
gehört hast du aber schon gesehen oder?
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PT-Surferin schrieb:
"Mal wieder kein Wirksamkeitsnachweis für manuelle Behandlungen" - für mich wenig verwunderlich, da sich die Evaluation der manuellen Behandlung ausschließlich auf die Therapie des Glenohumeralgelenks beschränkt.
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Taxifahren oder Kellnern geht immer
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Eva schrieb:
Ich könnte jetzt ein Fass aufmachen und sagen was alles hilft (L&B, Dorn, etc.), mach ich aber nichtsmile
Taxifahren oder Kellnern geht immer
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Horatio72 schrieb:
@Eva das wär kein Fass sondern die Büchse der Pandora ;)
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hgb schrieb:
es ist leider auch die Form des Journalismus von Martin Römhild. Wenn wiss. Journ. betrieben wird, ist eine kritische Einstellung nützlich, allerdings muß man die Begriffe auch definiert kennen. Bei der Ernährung sind Zucker und Fette nicht alle gleich. Bei gefühlter Behandlung und hier manuller Therapie gibt es unterschiedliche Techniken. Wenn die in den Studien nicht deutlich wird, ist diese Studie für solche Erfolgsaussagen auch nicht ausreichend. Es geht nicht allein um Zahlen und Patientenalter und - struktur. Schon eine saubere Diagnose der "frozen shoulder" ist nötig, auch da gibt es immer wieder Zweifel. Mein Job in der Klinik war, die unklaren Dinge = kein Erfolg mit üblicher Technik, neu abzuklären. Andere Diagnosen waren häufig, der Erfolg kam oft genug danach. Die Form der Aufbereitung dieser Studien hier in den news ist aus meiner Sicht sicher zu verbessern! mfg hgbblush
Man stelle sich folgendes in der Ärztezeitung vor:
"Mal wieder, chirurgisch-orthopädische Interventionen ohne Worksamkeitsnachweis."
Im Artikel dann aber nur ne Metaanlyse über Meniskus OPs
ODER:
Mal wieder, Impfungen ohne Wirksamkeitsnachweis.
Im Artikel dann das scheitern des CureVac Impfstoffes. ( viele Impfstoffe scheitern, aber was drückt die Schlagzeile aus)
Es wird eine generelle Unwirksamkeit suggeriert, obwohl nur eine spezifische, und unsinnge Anwendung untersucht wurde...bzw metaanalytisch zusammengefasst wurde.
Es schimmert Römhilds persönliche Meinung durch und das ist kein guter Journalismus.
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Gert Winsa schrieb:
Mich stört vor allem die reisserische Aufmachung und undifferenzierte Betrachtung.
Man stelle sich folgendes in der Ärztezeitung vor:
"Mal wieder, chirurgisch-orthopädische Interventionen ohne Worksamkeitsnachweis."
Im Artikel dann aber nur ne Metaanlyse über Meniskus OPs
ODER:
Mal wieder, Impfungen ohne Wirksamkeitsnachweis.
Im Artikel dann das scheitern des CureVac Impfstoffes. ( viele Impfstoffe scheitern, aber was drückt die Schlagzeile aus)
Es wird eine generelle Unwirksamkeit suggeriert, obwohl nur eine spezifische, und unsinnge Anwendung untersucht wurde...bzw metaanalytisch zusammengefasst wurde.
Es schimmert Römhilds persönliche Meinung durch und das ist kein guter Journalismus.
Du siehst das zu pessimistisch. Es gibt auch viele physiotherapeutische Maßnahmen, deren Nutzen wissenschaftlich solide belegt ist. Gerade hier im Newsbereich wird auch darüber regelmäßig berichtet. Wir müssen nur prüfen, wo wir unsere Prioritäten setzen und wo wir noch Nachholbedarf haben.
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Mus Musculus schrieb:
"Bald haben wir Wissenschaftlich nachgewiesen das keine einzige unsrer Behandlungsformen wirkt. Bobath, MT und was weiß ich noch alles wurden ja in den Letzten Jahren hier schon öfter zerpflückt. Bald bleibt keine Behandlungsmethode mehr übrig."
Du siehst das zu pessimistisch. Es gibt auch viele physiotherapeutische Maßnahmen, deren Nutzen wissenschaftlich solide belegt ist. Gerade hier im Newsbereich wird auch darüber regelmäßig berichtet. Wir müssen nur prüfen, wo wir unsere Prioritäten setzen und wo wir noch Nachholbedarf haben.
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Horatio72 schrieb:
@Mus Musculus das war auch eher ironisch von mir gemeint. Ich bin jetzt in dem Alter und der Berufserfahrung das mir diese Studien ziemlich egal sind. Das Feedback meiner Patienten ist für mich das wahre. Und seit ich vor vielen vielen Jahren einioge Studien begleiten durfte, glaube ich das sowieso nicht mehr dran. Mehr Getrickse und Geschiebe hab ich sonst nur beim Hoyzer Skandal damals erlebt;)
Sorry hgb aber sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen heißt vorallem einmal auch veraltetes Wissen oder Denkansätze über Bord zu werfen.
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Tiefschwarz schrieb:
@hgb sprach er und zitiert sein 50er Jahre Triggerpunktbuch in jeden 3. Beitrag.
Sorry hgb aber sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen heißt vorallem einmal auch veraltetes Wissen oder Denkansätze über Bord zu werfen.
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hgb schrieb:
@Tiefschwarz ..war das jetzt zum Thema? Frozen shoulder kann sehr wohl mit weichen Techniken behandelt werden. Der Artikel gibt nur Gelenkmanipulationen an. Von Triggerpunkten habe ich hier nichts geschrieben, das erste Handbuch zu Triggerpunkten erschien 1983 in USA. Wenn Dir meine Kenntnissse nicht passen, kannst Du gern einen gesonderten thread aufmachen. Mit 56 Beiträgen incl. des obigen bist Du ja sehr erfahren, auch schon trocken hinter den Ohren und aus der Windel? mfg hgbblush
Lies mal die Historie von z.b. Blutegeltherapien und ihr revival in heutigen Universitätskliniken und WARUM sie damals als vermeintlich alt über Bord geworfen wurde....
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Gert Winsa schrieb:
@Tiefschwarz Dinge perse über Bord zu werfen, weil sie ein bestimmtes Alter erreicht haben, ohje....sehr pseudowissenschaftlich....
Lies mal die Historie von z.b. Blutegeltherapien und ihr revival in heutigen Universitätskliniken und WARUM sie damals als vermeintlich alt über Bord geworfen wurde....
meine Favoriten: meine eigene Forschung ist w/richtiger und triggerpunkt hans gerd...
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FoetorExOre schrieb:
hab das Popcorn bereitgestellt und wurde bisher nicht enttäuscht.
meine Favoriten: meine eigene Forschung ist w/richtiger und triggerpunkt hans gerd...
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Horatio72 schrieb:
Bald haben wir Wissenschaftlich nachgewiesen das keine einzige unsrer Behandlungsformen wirkt. Bobath, MT und was weiß ich noch alles wurden ja in den Letzten Jahren hier schon öfter zerpflückt. Bald bleibt keine Behandlungsmethode mehr übrig.
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