Für meine Praxis in Brühl suche
ich einen Physioterapeut (m/w/d)
oder staatl. geprüften Masseur und
med. Bademeister (m/w/d) in Voll-
oder Teilzeit, egal ob
Berufseinsteiger*in oder
Therapeut*in mit langjähriger
Berufserfahrung.
Ich biete:
- ein gutes Gehalt
- gute Nahverkehrsanbindung
- flexible Arbeitszeiten
- Urlaub frei planbar
- selbständiges Arbeiten
Du bringst mit:
- Freude am Beruf
- den Willen dich
weiterzuentwickeln
- bestenfalls Erfahrung/Fortbildung
in Manuelle The...
ich einen Physioterapeut (m/w/d)
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Jens Uhlhorn: Ich bin Physiotherapeut seit 1991, Praxisinhaber seit 1996 und engagiere mich leidenschaftlich in der Berufspolitik, zuletzt bei Therapeuten am Limit.
Wie bewerten Sie die neue Krankenhausstrategie, die der Gesetzgeber nun auf den Weg gebracht hat?
Durch die Anhebung der Honorare für die ambulant operierenden Ärzte ab Januar 2023 auf das Niveau der Krankenhäuser wird es zur einer Verschiebung von Operationen hin zu den ambulant operierenden Ärzten kommen. Weil diese die ganzen Vorhaltekosten nicht haben, können diese einfach billiger operieren und haben somit einen starken finanziellen Anreiz dieses dann auch zu tun.
Konkret bedeutet das Folgendes.
Aus: Arzteinweisung ins Krankenhaus = > OP => AHB => anschließend Physiotherapie mit ggf. T-RENA
Wird jetzt: Arzt operiert => (anschließend keine AHB) => sondern gleich Physiotherapie und ggf. T-RENA
Das heißt: Physiotherapie ersetzt künftig den ganzen AHB-Prozess
Wie sind Sie eigentlich darauf aufmerksam geworden?
Bei uns vor Ort hat plötzlich ein MVZ angefragt, ob wir für Sie die Patientenversorgung nach der OP übernehmen könnten. Wir sagten „Na klar!“ und erhielten daraufhin plötzlich eine Flut von avisierte Verordnungen für den Januar 2023 über KGG, MT und MLD fünfmal die Woche.
Sie können sich vorstellen, dass wir ob des Verordnungsumfanges etwas stutzig wurden und daher nachgefragt haben. Antwort: „Die operierenden Ärzte meinen es mit der Nachsorge ernst, da sie ja mit dem OP-Ergebnis unmittelbar in Verbindung gebracht werden.“
Was befürchten Sie?
Ich habe bei den Krankenkassen nachfragt, wie sie sich die Nachbehandlung der deutlich steigenden Patientenzahlen in der ambulanten Physiotherapie vorstellen würden und stieß auf ein Urvertrauen in ihre eigene Propaganda; nämlich, dass es im Therapiemarkt eigentlich genügend Kapazitäten gäbe.
Und ich prophezeie Ihnen, was irgendwie ambulant operiert werden kann, wird künftig ambulant operiert werden. Daher befürchte ich, dass Praxen ab nächstem Jahr ganz betriebswirtschaftlich vor allem die lukrativeren Verordnungen mit KGG und MT annehmen werden. Die Folge ist dann, dass die Versorgung von Patienten, welche Langzeit-Lymphdrainage nach Krebserkrankungen oder Hausbesuche bräuchten, noch stärker als ohnehin schon unter Druck gerät..
Mein Eindruck ist, dass dies niemand auf dem Schirm hat – auch unsere Berufsverbände nicht – und nach dem Motto verfahren wird: Toll, dass wir es einmal ausprobieren und schauen, wo wir rauskommen – wie schon so oft in der Vergangenheit!
Gibt es zu denen von Ihnen skizzierten Vorgängen irgendwo belastbare schriftliche Quelle?
Das können Sie fast vergessen, da gibt’s keine richtigen Papiere dazu. Was es gibt, ist irgendwo eine Protokollnotiz von Pflegeverbänden, die gesagt haben: Man müsste einmal im ambulanten Therapiebereich nachfragen, ob diese das überhaupt leisten können? Aber danach ist nichts passiert.
Herr Uhlhorn, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Das Interview für physio.de führte Friedrich Merz.
InterviewKritikVersorgungKrankenhausOPPhysiotherapie
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In einer zweiten Stufe planen KBV und GKV-Spitzenverband, die Kalkulationsgrundlage für die Vergütung aller ambulanten Operationen im Sinne einer forcierten Ambulantisierung zu erweitern."
KBV - Ambulantes und belegärztliches Operieren: Erste Anpassungen im EBM zum Jahreswechsel
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Dolto schrieb:
„Zudem muss der Bewertungsausschuss noch festlegen, welche Eingriffe ab Januar finanziell gefördert werden sollen. Dafür stehen die rund 60 Millionen Euro zur Verfügung, die die Kassen zusätzlich bereitstellen. Die Vergütung pro ausgewählter Leistung soll dadurch um durchschnittlich 30 Prozent steigen. Mit einer Entscheidung zu den konkreten Details wird Mitte Dezember gerechnet.
In einer zweiten Stufe planen KBV und GKV-Spitzenverband, die Kalkulationsgrundlage für die Vergütung aller ambulanten Operationen im Sinne einer forcierten Ambulantisierung zu erweitern."
KBV - Ambulantes und belegärztliches Operieren: Erste Anpassungen im EBM zum Jahreswechsel
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Dolto schrieb:
KBV - Ausbau des ambulanten Operierens: KBV und Krankenkassen beschließen Eckpunkte und Zeitplan
Mein Punkt ist daher auch nicht, ob zukünftig die Nachsorge "immer" ohne AHB stattfindet und "alles" über die Praxen abgewickelt wird, sondern dass es hier mal wieder den zweiten Schritt vor dem ersten gibt.
Selbst wenn der Nachsorgebedarf in der Therapie nur um 5% anstiege, müssten wir uns richtig etwas einfallen lassen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass zusätzlich noch der wachsende Bedarf bei sinkendem Angebot im regulären Betrieb zu stemmen wäre.
Auch bei Frage der EAP wünsche ich viel Vergnügen. Die sinnvollen Strukturen wurden über Jahre zum Spielball veränderter Rahmenbedingungen gemacht (inkl. Fachkräftemangel) und bräuchten jetzt Planungssicherheit für einen langen Zeitraum. Da bin ich gespannt, ob es den geben wird.
Mein Punkt zum Schluß: Egal, wie die endgültige Fassung aussehen wird, müssen wir Dinge regulieren, zu denen man uns auch hätte fragen können.
Einerseits unseren Bereich bei den Honoraren und Reformen (Blankoverordnung, Direktzugang) systematisch zu behindern und andererseits immer neue Aufgaben zuweisen, wird in der aktuellen Ausgangslage nicht funktionieren.
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Jens Uhlhorn schrieb:
Über die Stärkung des ambulanten Sektors zu Lasten des stationären Bereiches besteht ja Einigkeit. Derzeit wird noch an etlichen Stellen gebastelt, u.a. an den sog. Hybrid-DRGs und der Ausweitung des Kataloges für ambulante OPs (AOP). Allein aus letzterem sollen weitere 2500 Diagnosen für ambulante OPs hinzukommen. Das wäre eine Ausweitung um 84%.
Mein Punkt ist daher auch nicht, ob zukünftig die Nachsorge "immer" ohne AHB stattfindet und "alles" über die Praxen abgewickelt wird, sondern dass es hier mal wieder den zweiten Schritt vor dem ersten gibt.
Selbst wenn der Nachsorgebedarf in der Therapie nur um 5% anstiege, müssten wir uns richtig etwas einfallen lassen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass zusätzlich noch der wachsende Bedarf bei sinkendem Angebot im regulären Betrieb zu stemmen wäre.
Auch bei Frage der EAP wünsche ich viel Vergnügen. Die sinnvollen Strukturen wurden über Jahre zum Spielball veränderter Rahmenbedingungen gemacht (inkl. Fachkräftemangel) und bräuchten jetzt Planungssicherheit für einen langen Zeitraum. Da bin ich gespannt, ob es den geben wird.
Mein Punkt zum Schluß: Egal, wie die endgültige Fassung aussehen wird, müssen wir Dinge regulieren, zu denen man uns auch hätte fragen können.
Einerseits unseren Bereich bei den Honoraren und Reformen (Blankoverordnung, Direktzugang) systematisch zu behindern und andererseits immer neue Aufgaben zuweisen, wird in der aktuellen Ausgangslage nicht funktionieren.
Ambulantisierung: Gutachten nennt 2.500 neue AOP-Leistungen
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Jens Uhlhorn schrieb:
Und wer sich mit den Details mal komplett abschießen möchte:
Ambulantisierung: Gutachten nennt 2.500 neue AOP-Leistungen
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Dolto schrieb:
@Jens Uhlhorn Die Praxen können nur das annehmen, was machbar ist. Den Versorgungsauftrag haben die Kassen. Sollte es wirklich mal eng werden, werden sie schon auf uns zukommen. Über zu wenig Arbeit werden wir uns wohl zukünftig nicht beklagen.
Wir haben in der Branche genug Know-how, Innovationskraft und Ideen, die wir in die Prozesse einbringen können.
Dafür müssten wir uns aber selbst bewegen und Konzepte entwickeln.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Dolto Man könnte aber auch zu dem Schluß kommen, dass wir Teil des Gestaltungsprozesses sind, statt zuzuschauen, wie die anderen auf die Schnauze fallen...
Wir haben in der Branche genug Know-how, Innovationskraft und Ideen, die wir in die Prozesse einbringen können.
Dafür müssten wir uns aber selbst bewegen und Konzepte entwickeln.
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Dolto schrieb:
@Jens Uhlhorn Na, dann los. Ein Anfang wäre bei absehbarer „Mini-Reha" in ambulanten Praxen die Mitarbeiter weiter zu qualifizieren.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Dolto Ein Anfang wäre, die Mitarbeiter adäquat zu honorieren, damit sie nicht hochqualifiziert nach 3 Jahren aus dem Beruf abhauen. Und dafür müssen die Honorare deutlich nach oben angepasst werden.
Da gebe ich Dir absolut Recht. Das Problem scheint nur zu sein, dass es viele PI gibt, die die Honorarsteigerungen der letzten Jahre nicht in angemessener Weise an ihre Mitarbeiter weitergegeben haben. Was läßt Dich glauben, dass sie dies in Zukunft tun werden?
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MikeL schrieb:
@Jens Uhlhorn
Da gebe ich Dir absolut Recht. Das Problem scheint nur zu sein, dass es viele PI gibt, die die Honorarsteigerungen der letzten Jahre nicht in angemessener Weise an ihre Mitarbeiter weitergegeben haben. Was läßt Dich glauben, dass sie dies in Zukunft tun werden?
Andererseits rotieren viele MA aus dem Beruf heraus, weil sie keine Perspektive in den Rahmenbedingungen sehen. Da spielt Geld eine untergeordnete Rolle. Auch das wird sich nur sehr langsam ändern.
Unter dem Strich: wir werden aus unterschiedlichen Gründen weiter Kollegen verlieren.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@MikeL Ich kenne eine Menge PI, die Gehälter nicht kalkulieren und nach unternehmerischen Gesichtspunkten auszahlen, sondern "schätzen" und es laufen lassen, so lange niemand fragt. Das ist oft kein böser Wille, sondern unternehmerisches Unvermögen. Das wird sich nicht ändern.
Andererseits rotieren viele MA aus dem Beruf heraus, weil sie keine Perspektive in den Rahmenbedingungen sehen. Da spielt Geld eine untergeordnete Rolle. Auch das wird sich nur sehr langsam ändern.
Unter dem Strich: wir werden aus unterschiedlichen Gründen weiter Kollegen verlieren.
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Shia schrieb:
@MikeL Als mündiger Mitarbeiter, sollte ich aber auch die Rahmenbedingungen kennen und mein Gehalt auch dementsprechend anpassen lassen.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Shia Und so sieht es in der Realität aus: MA fragt auf fb in einem Forum, was man verlangen kann. Direkt danach kommt ein buntes Potpourri aus Zahlen und Meinungen. Fragt man nach der Herleitung der Zahl, kommt wieder sehr viel Meinung. Ich habe nichts dagegen, mich mit einem MA ernsthaft über Gehaltsberechnungen zu unterhalten, wenn man denn ernsthaft an dem gesamten Zahlenwerk interessiert wäre. Das habe ich in 26 Jahren genau 2x erlebt und beide Kollegen sind jetzt Mitgesellschafter....
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Dolto schrieb:
Wer sagt, dass es nach ambulanten OP's keine Reha gibt? Und dass eine Reha immer direkt im Anschluss nach der stationären OP beginnt ist auch nur ein frommer Wunsch. Vielleicht kommt ja wieder die EAP?
Kollegin: „die Kasse hat die Sätze erhöht kann ich eine Lohnerhöhung verlangen?
ich: was kriegst du denn?
Kollegin: 17€ die Stunde
ich: nach oben ist noch Luft. Als Richtgtöße: Meine MA bekommen zwischen 20€ und 25€
beim nächsten Termin
kollegin: meine Cheffin fragt ob sie dich anrufen kann damit du es ihr erklärst wie du die Löhne ausrechnest. So von Chef zu Chef.
so kann’s auch laufen. Meine Patientin ist jetzt bei 19€ angekommen. 20€ gibts es vielleicht ab nächstes Jahr. Wir schauen mal was am Ende des Monats übrig bleibt und erhöhen dann… so geht knallharte Gehälterkalkulation.
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massu schrieb:
Ich habe eine Kollegin von einer anderen Praxis zur Behandlung.
Kollegin: „die Kasse hat die Sätze erhöht kann ich eine Lohnerhöhung verlangen?
ich: was kriegst du denn?
Kollegin: 17€ die Stunde
ich: nach oben ist noch Luft. Als Richtgtöße: Meine MA bekommen zwischen 20€ und 25€
beim nächsten Termin
kollegin: meine Cheffin fragt ob sie dich anrufen kann damit du es ihr erklärst wie du die Löhne ausrechnest. So von Chef zu Chef.
so kann’s auch laufen. Meine Patientin ist jetzt bei 19€ angekommen. 20€ gibts es vielleicht ab nächstes Jahr. Wir schauen mal was am Ende des Monats übrig bleibt und erhöhen dann… so geht knallharte Gehälterkalkulation.
Ich sehe hier nicht nur Nachteile, gleichwohl wissen wir, dass so manche Reha mehr zu einer Leseveranstaltung über Ernährung und Anatomie verkommen ist als zu einem ernsthaften Versuch, dem Menschen wieder auf die Beine zu helfen. Zumindest im Geriatrie-Sektor sehe ich die AHB häufig nur als Umweg auf dem Weg ins Heim bzw. zum Hausbesuchspatienten. Insoweit ist es m.E. besser, hier die Ressourcen zu stärken um durch eine dichte Personaldecke die dauerhafte Nachversorgung gewährleisten zu können.
Gleichwohl darf ich anmerken, dass aus qualitativen Gründen viele Privatpatienten eh schon den Weg in die Physiopraxen suchen um der Tagesklinik usw zu entgehen...
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Dorsovolar schrieb:
Letztlich stellt sich doch die Frage, ob durch die Durchsetzung des Finanzstabilisierungsgesetzes am Ende nicht reichlich Physiotherapeuten aus den Krankenhäusern den Markt fluten werden und so letztlich ein politischer Schuh aus der Nummer wird, der zwar die AHB killt, aber den so heiß erkämpften Status unseres Berufsbildes Wirklichkeit werden lässt.
Ich sehe hier nicht nur Nachteile, gleichwohl wissen wir, dass so manche Reha mehr zu einer Leseveranstaltung über Ernährung und Anatomie verkommen ist als zu einem ernsthaften Versuch, dem Menschen wieder auf die Beine zu helfen. Zumindest im Geriatrie-Sektor sehe ich die AHB häufig nur als Umweg auf dem Weg ins Heim bzw. zum Hausbesuchspatienten. Insoweit ist es m.E. besser, hier die Ressourcen zu stärken um durch eine dichte Personaldecke die dauerhafte Nachversorgung gewährleisten zu können.
Gleichwohl darf ich anmerken, dass aus qualitativen Gründen viele Privatpatienten eh schon den Weg in die Physiopraxen suchen um der Tagesklinik usw zu entgehen...
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