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Beschwerden gab es vorrangig bei Behandlungen bei Knie- und Hüftarthrose sowie bei Zahnkaries. Diese Häufung sieht Dr. Stefan Gronemeyer, leitender Arzt des MDK, darin begründet, dass die Patienten diese Fehler vermeintlich leichter erkennen können. Auffallend hoch ist der Anteil der tatsächlich berechtigten Beschwerden bei Frakturen der Hand bzw. des Handgelenks, denn jeder zweiten Beschwerde lag hier tatsächlich ein ärztlicher Fehler zugrunde. Auch die Behandlung von Unterarm, Lendenwirbel- und Beckenbrüchen wurde überdurchschnittlich häufig fehlerhaft durchgeführt.
Insgesamt sei die Anzahl der Gutachten in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent gestiegen. In der Orthopädie gab es gegenüber 2018 eine Zunahme von 7,3 Prozent gemeldeter Fälle und immerhin 15,2 Prozent anerkannter Fehler. Im internistischen Bereich gingen die Zahlen der Beschwerden um 17,6 Prozent, die der festgestellten Fehler um 13,5 Prozent zurück. Aus diesen Schwankungen und gravierenden fachbezogenen Unterschieden wollte Dr. Stefan Gronemeyer allerdings keinen Trend ableiten.
Allerdings, so Gronemeyer weiter, seien die Zahlen aber vermutlich nur die Spitze des Eisberges, da „die tatsächliche Anzahl vermeidbarer Schäden durch Behandlungsfehler wesentlich höher liegt“. Noch nicht in diese Statistik eingeflossen sind die Corona-bedingten Behandlungsfehler, die aber prognostisch sehr hoch zu Buche schlagen werden. Der Tunnelblick, den Corona verursacht habe, werde vermutlich zu einer deutlichen Unterversorgung anderer Patientengruppen geführt haben, befürchtet Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.
„In der Regel sind Fehler und Fehler mit Schadensereignissen Folge von systemisch-organisatorischen Defiziten, die diese verursachen oder zumindest zulassen. Sehr selten liegen diese Fehler an mangelnder medizinischer Fachlichkeit“, sagt Dr. Ruth Hecker weiter. Sie kritisiert, daß es in Deutschland keine „Never-Events“-Liste gäbe. Eine Auflistung dieser vermeidbaren Fehler wie Seitenverwechslungen, Medikationsfehler oder ähnliches habe sich in anderen Ländern bereits bewährt und müsse dringend auch in Deutschland eingeführt werden.
In diesem Zusammenhang fordert Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, eine „andere Fehlerkultur“. Sie fordert flächendeckend anonyme Meldesysteme sowie einen Härtefallfonds, aus dem Betroffene entschädigt werden könnten.
Die "Jahresstatistik 2019 - Behandlungsfehler-Begutachtung der MDK" im Original finden Sie hier.
OG / physio.de
FehlerÄrzteBehandlungStatistikMDK2019
Für mich ein Grund für Physiotherapie/konservative Therapie.
Was ich bei Zahnärzten erlebt habe, hat mich veranlasst erst bei lebensbedrohlichen Beschwerden wieder zu einem zu gehen. Auch keine Jährliche Untersuchung mehr.
Zahlen muss man auch selbst.
Mit Kaiser Natron, zahnfreundlicher Ernährung und ordentlicher Zahnreinigung hält man das Meiste in Schach.
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Philipp Morlock schrieb:
Bei gewissenhaft arbeitenden Physios sind Fehler oft korrigierbar und seltener mit gravierenden oder länger anhaltenden Konsequenzen für den Patienten belegt.
Für mich ein Grund für Physiotherapie/konservative Therapie.
Was ich bei Zahnärzten erlebt habe, hat mich veranlasst erst bei lebensbedrohlichen Beschwerden wieder zu einem zu gehen. Auch keine Jährliche Untersuchung mehr.
Zahlen muss man auch selbst.
Mit Kaiser Natron, zahnfreundlicher Ernährung und ordentlicher Zahnreinigung hält man das Meiste in Schach.
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