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Die hoch virulente Wirkung von herzhaftem Lachen ist bekannt. Er hat ein ansteckendes Lachen, sagen wir. Das Gähnen eines müden Gegenüber lässt uns den Mund aufreißen, die Bewegungen eines Gesprächspartners ahmen wir unbewusst nach. Die Wissenschaft macht für diese und ähnliche Abläufe spezielle Nervenzellen im Gehirn verantwortlich, sogenannte Spiegelneuronen.
Neurologen der Universitäten in Parma und Lübeck glauben, dass die unbewussten Nachahmungseffekte bei zentralneurologischen Erkrankungen wie z.B. Apoplex therapeutisch genutzt werden könnten. Den Nachweis ihrer Vermutung wollen sie mit einer Studie erbringen. 50 Apoplex-Patienten werden Video-Filme gezeigt, die Menschen zeigen, die sich normal bewegen. Durch das Beobachten der Bewegungsabläufe könnten bei den Patienten neurologische Lernprozesse ablaufen, meinen die Wissenschaftler. Zerebral abgespeicherte Bewegungsmuster sollten so schneller aktiviert werden können.
Auf das Ergebnis darf man einigermaßen gespannt sein. Nach den bisherigen Erkenntnissen und Erfahrungen ist bei Patienten mit einem geschädigten Gehirn ein Nachahmen eher unmöglich, die Spiegelzellen sind vermutlich auch geschädigt. Die Läsion produziert ein umfassendes Störungsgeflecht von Beeinträchtigungen der posturalen Kontrolle, abnormen Tonusverhältnissen, Gleichgewichtseinschränkungen und Perzeptionsdefiziten.
Die „verlernten" Bewegungsmuster müssen mit Hilfe fazilitierender therapeutischer Handhabungen „gefühlt" werden, um eine Aktivierung von Nervenzellen zu erreichen. Dieser repetitorische Prozess kann dann ein Bewegungs(neu)lernen erreichen - hopefully.
Peter Appuhn
physio.de
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