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Nachdem sie bereits im Frühjahr Umfragen zur Situation in der ambulanten Heilmitteltherapie durchgeführt hatten, wiederholten sie die Online-Befragungen jetzt in der ersten November- und Dezemberwoche.
Die Ergebnisse der Novemberumfrage mit 1.370 Teilnehmenden, darunter 43 Prozent PhysiotherapeutInnen, sind nun veröffentlicht. Es zeichnen sich Verbesserungen im Vergleich zum Frühjahr ab, alarmierend sind allerdings die psychischen Belastungen, denen Therapeutinnen derzeit ausgesetzt sind.
Die Auslastungsquote der Praxen ist mit 80 Prozent zwar deutlich höher als im Frühjahr, dennoch fallen viele Therapien immer noch aus. Hauptgrund dafür sind Erkrankungs- und Quarantänefälle bei PatientInnen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass von den Ausfällen besonders ältere Menschen, Heimbewohnende und Personen mit Behinderung betroffen sind.
Der Anteil der TherapeutInnen in Kurzarbeit ging im Vergleich zum März deutlich zurück und liegt nach Angaben der Teilnehmenden derzeit bei nur noch neun Prozent. Die Einschätzung des wirtschaftlichen Risikos für die Praxen bleibt allerdings auf hohem Niveau: Rund die Hälfte der Teilnehmenden bewertet diese als hoch oder sehr hoch. 74 Prozent gaben zudem an, dass die Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung, auch mit Hygienepauschale, eine wirtschaftliche Herausforderung darstellt.
Seit kurzem ist die Möglichkeit der Videotherapie wieder eingeräumt worden. Dieses Angebot wird in den einzelnen Therapiebereichen unterschiedlich genutzt. Unter den teilnehmenden PhysiotherapeutInnen gaben beispielsweise nur zehn Prozent an, telemedizinische Anwendungen zu nutzen. Bei den Logopädinnen ist die Quote mit 42 Prozent deutlich höher.
In den freien Kommentaren, die am Ende der Befragung verfasst werden konnten, wurden insbesondere die psychischen Belastungen thematisiert. 88 Prozent der TherapeutInnen gaben an, dass sie sich bedingt durch die Pandemie einer höheren psychischen Belastung ausgesetzt sehen. Gründe dafür sind neben einem hohen zeitlichen Druck, wirtschaftliche Sorgen sowie die Angst, sich selbst oder Angehörige zu infizieren.
Ebenso erwähnt wurde die Unklarheit, die durch die neue Testverordnung hervorgerufen worden war. Darin war ein Testkontingent auch für Heilmittelerbringende vorgesehen. Bei der Umsetzung waren allerdings erhebliche bürokratische Hürden zu meistern. Teilnehmende mit Kindern zeigten sich besonders gefrustet über die fehlende Kinderbetreuung bei gleichzeitiger Verpflichtung zur Weiterarbeit aufgrund der zuerkannten Systemrelevanz.
Abzuwarten bleiben die Ergebnisse aus der Dezemberumfrage. Dabei werden aufgrund ähnlicher Ausgangssituation wenig Änderungen erwartet.
Die ausführliche Analyse können Sie hier einsehen.
Claudia Czernik / physio.de
TALCoronaHeilmittelerbringerTherapeut
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