News - Ärzte und Pillen teuer wie nie

Ärzte und Pillen teuer wie nie

Krankenkassen klagen über Verluste im ersten Halbjahr.

18.08.2009 • 0 Kommentare

Sie hatten es prophezeit, die Finanzstrategen der Krankenkassen: der Kassensturz am Ende des ersten Halbjahres wird keinen Grund zur Freude bieten. Die mitgliederstärksten Kassen haben gestern ihre Rechenergebnisse bekannt gegeben. Ein Minus von 29 Millionen Euro musste die Barmer Ersatzkasse (BEK) verkraften. Die Deutsche Angestelltenkrankenkasse (DAK) rutschte sogar 35 Millionen Euro in die Miesen. Beide Krankenkassen hatten die Monate Januar bis März noch mit einem Gewinn abschließen können. 18 Millionen Euro waren es bei der BEK, 52 Millionen bei der DAK.

Zwei weitere Dickschiffe der gesetzlichen Krankenversicherung vermelden zwar noch ein Plus, doch fiel dies deutlich geringer aus als im vergangenen Quartal. Die Technikerkrankenkasse (TK) - inzwischen die größte Kasse - berichtet von einem Überschuss von 33 Millionen Euro. Im ersten Quartal betrug der aber noch 53 Millionen Euro. Ähnlich die Entwicklung bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Von 44 Millionen Erlös blieben bis Ende Juni 30 Millionen übrig.

Wie so oft sind es die Arzneimittelausgaben, die den Kassenfunktionären Sorgen bereiten. Die DAK zum Beispiel musste den Pillendrehern 6,1 Prozent mehr bezahlen. Aber auch die Honorare der Ärzte kletterten mit 6,7 Prozent deutlich. Ein anderes Schwergewicht sind die Krankenhäuser. Sie vergrößerten ihr Kuchenstück um 5,6 Prozent.

Die Abrechnungsergebnisse am Jahresende könnten noch klammer ausfallen, zumal die Kassen mit der Finanzierung riesiger Flächenimpfungen gegen die schweinassoziierte Grippevariante noch ein zusätzliches Ausgabengebiet zu bewältigen haben.

Die Primärkassen werden in den nächsten Wochen ihre Zahlen liefern. Anfang September folgt dann die vom Bundesgesundheitsministerium erstellte Gesamtabrechnung.

Peter Appuhn
physio.de

München Bogenhausen

Das könnte Sie auch interessieren