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Ablehnung des VDAK-Ergebnisses durch den ZVK: wie konnte es dazu kommen?
27.02.2002 • 0 Kommentare

Unverständnis allerorten. Wie konnte es nur dazu kommen, dass der ZVK dem Verhandlungsergebnis mit dem VDAK letztlich nicht zustimmt?

Stellen wir uns einmal den Ablauf des Geschehens vor:
8 Tage sitzt eine Gruppe von leibhaftigen Menschen zusammen. Es wird gestritten, um Standpunkte gerungen, Meinungen ausgetauscht, wirtschaftliche Bedrängnisse und Verhältnisse werden diskutiert, Machbares abgeklopft. Neben all dem Streiten und Verhandeln entwickeln sich menschliche Beziehungen, man lernt sich kennen, findet sich sympathisch oder kann sich nicht leiden. In den Pausen wird gemeinsam Kaffee getrunken, man redet über dies und das. Es entstehen dynamische Prozesse, die ihr Gutes haben, helfen sie doch, den Abstand zwischen den Standpunkten zu verringern, Schmerzgrenzen auszuloten Kompromisse einzugehen, um letztendlich zu einem Ergebnis zu kommen. Gäbe es diese Abläufe nicht, dieses wirkliche Menschen-Leben, es gäbe nie ein Ergebnis.
Am Ende dann: "Wir gemeinsam haben es geschafft", jeder hat den Sieg errungen. Erhobenen Hauptes können alle vor ihre Mitglieder oder Gremien treten. Nur so sind gesellschaftliche Prozesse sinnvoll, denn sie sind zum Nutzen aller.

Am Beispiel des VDAK wollen wir die Dynamik kurz verdeutlichen.
Zu Beginn der Verhandlungen stellten die Kassenvertreter folgende Forderungen auf:

Keine Erhöhung der Ost-Preise, Streichung der Vergütung für den Arzt-Bericht, Absenkung aller Vergütungen auf RVO-Durchschnitt.

Verhandeln, sich näher kommen, Rücksprache mit den Gremien, Kompromisse suchen. Am Ende das Ergebnis:

Anhebung der Ost-Preise auf 86% des West-Niveaus (vorher 80%), der Arzt-Bericht wird weiter bezahlt, die "alten" Positionen werden um 0,6% erhöht, leichte Absenkung der Positionen D1/D2 und KG-Gerät, die Positionen Ultraschall, Heiße Rolle und KG bei Mukoviszidose bleiben in gleicher Höhe.

Sicher, das Ergebnis ist kein Anlass für Jubelschreie. Wenn man sich aber die Ausgangsbasis betrachtet, und auch die Situation anderer Berufsgruppen im Gesundheitswesen anschaut, muss man zu dem Schluss kommen, dass die Verbandsvertreter gar nicht so schlecht verhandelt haben.

Und nun? Was will der ZVK jetzt noch erreichen? Wer kann im Ernst glauben, dass der VDAK sein Angebot erhöht. Bestenfalls werden die Kuchenstücke neu geschnitten. Ein neuer Kuchen wird wohl kaum gebacken werden.

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