Physiotherapie, Osteopathie, Lymphdrainage, Gerätetraining...alles in unserer Praxis. Wir suchen Verstärkung. Ob Vollzeit oder Teilzeit bitte melden.
0
32 Millionen Euro betrügerisch der GKV entzogen
Bericht des Bundesgesundheitsministeriums zu Betrug und Korruption im Gesundheitswesen. Staatssekretärin Caspers-Merk: Das darf nicht folgenlos bleiben. Transparency International: Schäden eher im zweistelligen Milliardenbereich.
Die Betrugskommissare haben alle Hände voll zu tun. Etwa 15.300 Fälle von Korruption und Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen mussten die gesetzlichen Krankenkassen in den Jahren 2004 und 2005 verfolgen, heißt es in der "Süddeutschen Zeitung". Das Blatt beruft sich auf einen Bericht, den Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt an den Gesundheitsausschuss des Bundestages übermittelte.
Intern abgeschlossen haben die Kassen mehr als die Hälfte der Fälle. Mit rund 300 Betrugsverdächtigen beschäftigen sich die Staatsanwälte. Insgesamt hätten die Krankenkassen Rückforderungen und Strafzahlungen von über 32 Millionen Euro durchsetzen können.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, waren an den Missbrauchsfällen Ärzte, Apotheker, Hebammen und Physiotherapeuten beteiligt. Ein Apotheker habe beispielsweise auf Rezepten teure Medikamente zusätzlich eingetragen und abgerechnet. Für bereits verstorbene Patienten hätte ein Kassenarzt Impfleistungen berechnet und Zahnärzte seien aufgefallen, weil sie billigen Zahnersatz aus Thailand verarbeitet haben, den Kassen aber die deutschen Höchstpreise in Rechnung stellten. Die Abrechnung von Einzelfahrten bevorzugte ein Taxiunternehmer, auch dann wenn er Patienten gemeinsam chauffierte. Physiotherapeuten hätten Massagen abgerechnet, die sie nie erbracht haben, schreibt die Zeitung.
Marion Caspers-Merk, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, glaubt, dass die Untersuchung nur die Spitze des Eisbergs zeige. "Wir haben nur einen ersten Anhaltspunkt", sagte die SPD-Politikerin. Exakt belastbare Zahlen über die Schäden seien derzeit nicht möglich. Es müsse aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Jedenfalls dürfe die Korruption nicht folgenlos bleiben. "Das schützt auch die rechtschaffenen Ärzte und Heilberufler", erklärte die Staatssekretärin.
Die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International hält den Betrugsbericht der Regierung für wenig aussagekräftig. Die Schäden würden sich wohl eher im zweistelligen Milliardenbereich bewegen, sind die Korruptionswächter überzeugt.
Peter Appuhn
physio.de
Zum Kommentieren bitte erst anmelden. Dafür hier klicken.
Intern abgeschlossen haben die Kassen mehr als die Hälfte der Fälle. Mit rund 300 Betrugsverdächtigen beschäftigen sich die Staatsanwälte. Insgesamt hätten die Krankenkassen Rückforderungen und Strafzahlungen von über 32 Millionen Euro durchsetzen können.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, waren an den Missbrauchsfällen Ärzte, Apotheker, Hebammen und Physiotherapeuten beteiligt. Ein Apotheker habe beispielsweise auf Rezepten teure Medikamente zusätzlich eingetragen und abgerechnet. Für bereits verstorbene Patienten hätte ein Kassenarzt Impfleistungen berechnet und Zahnärzte seien aufgefallen, weil sie billigen Zahnersatz aus Thailand verarbeitet haben, den Kassen aber die deutschen Höchstpreise in Rechnung stellten. Die Abrechnung von Einzelfahrten bevorzugte ein Taxiunternehmer, auch dann wenn er Patienten gemeinsam chauffierte. Physiotherapeuten hätten Massagen abgerechnet, die sie nie erbracht haben, schreibt die Zeitung.
Marion Caspers-Merk, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, glaubt, dass die Untersuchung nur die Spitze des Eisbergs zeige. "Wir haben nur einen ersten Anhaltspunkt", sagte die SPD-Politikerin. Exakt belastbare Zahlen über die Schäden seien derzeit nicht möglich. Es müsse aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Jedenfalls dürfe die Korruption nicht folgenlos bleiben. "Das schützt auch die rechtschaffenen Ärzte und Heilberufler", erklärte die Staatssekretärin.
Die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International hält den Betrugsbericht der Regierung für wenig aussagekräftig. Die Schäden würden sich wohl eher im zweistelligen Milliardenbereich bewegen, sind die Korruptionswächter überzeugt.
Peter Appuhn
physio.de
Mein Profilbild bearbeiten