News - 2011: 1,5 Prozent mehr für Heilmittel darf es sein

2011: 1,5 Prozent mehr für Heilmittel darf es sein

KBV und GKV-Spitzenverband empfehlen Befreiung von Richtgrößenprüfungen.

22.10.2010 • 0 Kommentare

Wanz - Wirtschaftlich, ausreichend, notwendig, zweckmäßig muss sie sein, die ärztliche Therapie. Die Zeiten des unabhängig waltenden Heilkünstlers mit Therapiefreiheit als ethischer Richtschnur, der nichts als das Wohl seiner Patienten kennt – sie sind lange vorbei. Heute bestimmen Richtlinien und Vorgaben von Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und Gemeinsamem Bundesausschuss das Behandlungsspektrum der Doktoren. Gerade haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) das Ausgabenvolumen für Arznei- und Heilmittel im kommenden Jahr festgelegt.

Für Heilmittelleistungen stehen den Kassenärzten 2011 60 Millionen Euro mehr zur Verfügung als im laufenden Jahr. Das entspricht einer Steigerungsrate von 1,5 Prozent. Insgesamt vier Milliarden Euro dürften im nächsten Jahr für Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Massage und Podologie zur Lasten der GKV ausgegeben werden.

Zudem verständigten sich KBV und GKV- Spitzenverband darauf, "Instrumente der Heilmittelversorgung gemeinsam weiterzuentwickeln". Um den Ärzten das Verordnen zu erleichtern, empfehlen die Verhandlungspartner den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und Kassenverbänden auf Richtgrößenprüfungen zu verzichten. Der wirtschaftliche Druck drohender Regresse könnte so gemindert werden. Eine Abschaffung der Prüfverfahren liege allerdings nicht im Ermessen von KBV und Kassen. Hier ist der Gesetzgeber gefragt.

Für Arzneimittelverordnungen stehen gleichfalls 60 Millionen Euro mehr bereit. Bei Gesamtausgaben von 30 Milliarden Euro jedoch fällt der prozentuale Sprung mit 0,2 gering aus.

Peter Appuhn
physio.de

Dormagen Neuss Düsseldorf

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