News - 13,5 Prozent der Ausgaben für ihre Gesundheit tragen die Bürger selbst

13,5 Prozent der Ausgaben für ihre Gesundheit tragen die Bürger selbst

Nur eine gute Hälfte bezahlt die GKV. Die Zahl der Physiotherapeuten steigt innerhalb von fünf Jahren um 19 Prozent.

22.11.2008 • 0 Kommentare

Hätten Sie das gewusst? Lediglich 56,8 Prozent der Gesundheitsausgaben wurden 2005 von der Gesetzlichen Krankenversicherung getragen. An zweiter Stelle rangieren die privaten Haushalte, die 13,5 Prozent der Ausgaben aus eigener Tasche beisteuerten. 9,2 Prozent bezahlte die Private Krankenversicherung, 7,5 Prozent die Pflegeversicherung, 5,7 Prozent die öffentlichen Haushalte, 4,2 Prozent die Arbeitgeber, 1,7 Prozent die Gesetzliche Unfallversicherung und 1,5 Prozent die Gesetzliche Rentenversicherung. Dies geht aus dem Datenreport 2008 hervor, der jetzt vom Statistischen Bundesamt, der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS-ZUMA) und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) vorgestellt wurde.

Nach ihrem Gesundheitszustand befragt, bezeichneten sich 13 Prozent der Interviewten als krank oder unfallverletzt. Wie kaum anders zu erwarten, nehmen Krankheiten im Alter zu. Fast jeder Vierte über 65-Jährige ist nicht gesund, bei den 15 bis 39 Jahre alten sind es dagegen neun Prozent.

17 Millionen stationäre Aufnahmen verzeichnet der Bericht. Meist waren es Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die den Betroffenen zu einem Krankenhausbett verhalfen. Den zweiten Platz nehmen Tumorerkrankungen ein gefolgt von Krankheiten des Verdauungssystems. Bei den Operationen führen Eingriffe in das Bewegungssystem. Die zehn Häufigsten haben die Autoren der Untersuchung aufgelistet. Ganz oben stehen arthroskopische Operationen am Gelenkknorpel und an den Menisken. Auch Hüftendoprothesen, "Zugänge zur Lendenwirbelsäule" und Entfernung von Osteosynthesematerial sind in der OP-Hitliste aufgeführt.

Die akribische Studie der Datensammler beschäftigt sich auch mit der Entwicklung der Gesundheitsberufe. 121.000 Physiotherapeuten gab es 2001, fünf Jahre später waren es 144.000 – ein Wachstum um 19 Prozent.

Die Wissenschaftler wollten auch wissen, wie zufrieden die Bevölkerung mit dem sozialen Sicherungssystemen ist. Auf einer Skala von null bis zehn verzeichneten sie die Meinungen. Der Durchschnittszufriedenheitswert beträgt im Osten fünf und im Westen 5,5. Das ist der schlechteste Wert seit 25 Jahren. Dabei schneidet die Krankenversicherung noch recht gut ab. Etwa zwei Drittel der Bürger bringen ihr großes oder zumindest etwas Vertrauen entgegen. Bei der Renten- und Arbeitslosenversicherung konnte sich nur jeweils ein Drittel zu einem positiven Urteil durchringen.

Peter Appuhn
physio.de

Heidelberg

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