Stillstand ist nicht Ihr Ding?
Unseres auch nicht! Im Gegenteil.
Sie bewegen nicht nur gerne
Menschen, sondern sehen jede
Herausforderung sportlich. Dann
sind Sie im Team unserer
neugeschaffenen Therapiepraxis in
Meerbusch genau richtig. Gemeinsam
mit unserem familiären Team sorgen
Sie dafür, dass unsere Patienten
schnell Fortschritte machen. Auch
Sie wollen sich weiterentwickeln?
Mit unseren zahlreichen Fort und
Weiterbildungsangeboten
unterstützen wir Sie gerne. Das
klingt nach einem Plan? ...
Unseres auch nicht! Im Gegenteil.
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Meerbusch genau richtig. Gemeinsam
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Sie dafür, dass unsere Patienten
schnell Fortschritte machen. Auch
Sie wollen sich weiterentwickeln?
Mit unseren zahlreichen Fort und
Weiterbildungsangeboten
unterstützen wir Sie gerne. Das
klingt nach einem Plan? ...
Junge, 3 Jahre, 2 Monate. Lautäußerungen vorwiegend und für alles "ääh", gelegentlich noch "Mama" - für alles andere (nicht speziell auf die Mutter bezogen) - sagen wir mal so: wenn "ääh" vom Gegenüber nicht verstanden wird, dann setzt er noch "Mama" ein. Er zeigt sehr viel, führt. Auch Gestik und Mimik - ich hatte ihn jetzt immerhin schon 7 mal und tatsächlich begreife ich immer was er gerade will. Bestätigt auch der Kiga - nie "Probleme". Auf Entscheidungsfragen hin nickt er oder schüttelt den Kopf und das immer adäquat.
Das Kind ist extrem freundlich, immer gut drauf, lächelt dich an, macht alles mit. Ist selbständig und hat ein weitgehend normales Spielverhalten. Er wirkt nie frustriert, wenn er nicht verstanden wird, habe noch nie ein so "zufriedenes" Kind erlebt.
Was geht sprachlich? Also, Sprachverständnis auch sehr wechselnd. Situationsverständnis ist immer da, rein sprachlich kann es sein, er setzt alles um - die gleiche Aufgabe eine Woche später geht gar nicht. Ähnlich ist es mit der Zuordnung von Geräuschen. Mal problemlos, mal gar nicht.
Imitationsverhalten: null,null. Lächelt nur.
Beginnt nun ganz vorsichtig nach massiver Stimulation einige Geräusche nachzumachen (Schlange - sssss, Hund - wau und ähnliches) Auch hier auffällig: er macht das auf Aufforderung, kann es aber nicht eigenständig zuordnen. Weder expressiv noch auditiv. Also ein Symbol, ein Laut. Das üben wir gerade seit einigen Sitzungen und es wird tatsächlich besser.
Die auditive Zuordnung auf Wortebene / Satzebene (Bild zuordnen) ist deutlich besser bzw. nahezu unauffällig, als auf Geräuschebene.
Visuell erscheint er mir auch auffällig. Er kann z.B. große Tierformen noch nicht in die leere Puzzlestelle einsetzen. Bei Spielen mit Bildmaterial sucht er auffällig lange, bis er das Zielbild findet. Bei Alltags- und Spielhandlungen wiederum ist er stets sicher.
Also, ich hab relativ oft so kleine, die (noch) nicht das Sprechen oder die Sprache entdeckt haben, finde immer einen Zugang - sei es "Entdeckung der Sprache" Zollinger oder auch Affolter oder "Entdeckung des Sprechens" bei VED MC Ginnis. Sei es erst mal "hören lernen" und Struktur finden....usw.
Dieses Kind passt in keine Schublade (am ehesten noch VED), weil ich - so blöd es klingt - noch nie so ein zufriedenes, in sich ruhendes Kind hatte. Alle Kinder wollen irgendwie an die Lautsprache ran. Leiden, wenn es nicht geht. Sind eifrig motiviert. Versuchen alles mögliche. Er ist das erste Kind, bei dem ich (nach fast 30 Jahren!!!) das Gefühl habe, es ist ihm egal.
Mutismus finde ich auch nicht passend, er lacht laut, er äußert sich mit oben genannten Tönen. Hält Blickkontakt.
Gehör übrigens o.B.
Familienanamnese noch interessant. Er ist das 7. von 8 Geschwistern - und die Kinder 1-6 waren auch schon alle mal bei mir .... aber alle mit einer klaren Diagnose, alle sehr verschieden. Keine sozial schwache Familie, ganz aktive, engagierte Leute, die einfach Kinder lieben und es irgendwie realisieren können.
Bin ich grade völlig betriebsblind? Ich probier nur rum und beginne mit Selbstzweifeln... Ideen oder gute Fragen willkommen.
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Susulo schrieb:
also, liebe Mit-Logos - obige "Diagnose" finde ich ja immer völlig blöd - jetzt habe ich erstmals einen Jungen, bei dem ich genau das sagen würde - stehe etwas vor einem Rätsel:
Junge, 3 Jahre, 2 Monate. Lautäußerungen vorwiegend und für alles "ääh", gelegentlich noch "Mama" - für alles andere (nicht speziell auf die Mutter bezogen) - sagen wir mal so: wenn "ääh" vom Gegenüber nicht verstanden wird, dann setzt er noch "Mama" ein. Er zeigt sehr viel, führt. Auch Gestik und Mimik - ich hatte ihn jetzt immerhin schon 7 mal und tatsächlich begreife ich immer was er gerade will. Bestätigt auch der Kiga - nie "Probleme". Auf Entscheidungsfragen hin nickt er oder schüttelt den Kopf und das immer adäquat.
Das Kind ist extrem freundlich, immer gut drauf, lächelt dich an, macht alles mit. Ist selbständig und hat ein weitgehend normales Spielverhalten. Er wirkt nie frustriert, wenn er nicht verstanden wird, habe noch nie ein so "zufriedenes" Kind erlebt.
Was geht sprachlich? Also, Sprachverständnis auch sehr wechselnd. Situationsverständnis ist immer da, rein sprachlich kann es sein, er setzt alles um - die gleiche Aufgabe eine Woche später geht gar nicht. Ähnlich ist es mit der Zuordnung von Geräuschen. Mal problemlos, mal gar nicht.
Imitationsverhalten: null,null. Lächelt nur.
Beginnt nun ganz vorsichtig nach massiver Stimulation einige Geräusche nachzumachen (Schlange - sssss, Hund - wau und ähnliches) Auch hier auffällig: er macht das auf Aufforderung, kann es aber nicht eigenständig zuordnen. Weder expressiv noch auditiv. Also ein Symbol, ein Laut. Das üben wir gerade seit einigen Sitzungen und es wird tatsächlich besser.
Die auditive Zuordnung auf Wortebene / Satzebene (Bild zuordnen) ist deutlich besser bzw. nahezu unauffällig, als auf Geräuschebene.
Visuell erscheint er mir auch auffällig. Er kann z.B. große Tierformen noch nicht in die leere Puzzlestelle einsetzen. Bei Spielen mit Bildmaterial sucht er auffällig lange, bis er das Zielbild findet. Bei Alltags- und Spielhandlungen wiederum ist er stets sicher.
Also, ich hab relativ oft so kleine, die (noch) nicht das Sprechen oder die Sprache entdeckt haben, finde immer einen Zugang - sei es "Entdeckung der Sprache" Zollinger oder auch Affolter oder "Entdeckung des Sprechens" bei VED MC Ginnis. Sei es erst mal "hören lernen" und Struktur finden....usw.
Dieses Kind passt in keine Schublade (am ehesten noch VED), weil ich - so blöd es klingt - noch nie so ein zufriedenes, in sich ruhendes Kind hatte. Alle Kinder wollen irgendwie an die Lautsprache ran. Leiden, wenn es nicht geht. Sind eifrig motiviert. Versuchen alles mögliche. Er ist das erste Kind, bei dem ich (nach fast 30 Jahren!!!) das Gefühl habe, es ist ihm egal.
Mutismus finde ich auch nicht passend, er lacht laut, er äußert sich mit oben genannten Tönen. Hält Blickkontakt.
Gehör übrigens o.B.
Familienanamnese noch interessant. Er ist das 7. von 8 Geschwistern - und die Kinder 1-6 waren auch schon alle mal bei mir .... aber alle mit einer klaren Diagnose, alle sehr verschieden. Keine sozial schwache Familie, ganz aktive, engagierte Leute, die einfach Kinder lieben und es irgendwie realisieren können.
Bin ich grade völlig betriebsblind? Ich probier nur rum und beginne mit Selbstzweifeln... Ideen oder gute Fragen willkommen.
Spontan fällt mir der wohl bekannte Witz dazu ein.
Ein Junge spricht nicht, er ist inzwischen 5 J. und die Eltern haben nach Rundreisen durch alle Sprechstunden aufgegeben und glauben ein behindertes Kind zu haben. Beim Abendessen sagt der Junge auf einmal:"Wo ist das Salz?" Helle Freude bei den Eltern und letztlich auf die Frage, warum er nicht eher gesprochen habe: "Bisher war das Salz immer da."
In dem Fall hier vesteht der Junge alles, er ordenet sich fröhlich ein, hört normal, kann mit dem bisherigen Verhalten seine Wünsche befriedigen. Die Umgebung möchte etwas Anderes. Also muss sich die Umgebung so verhalten, dass der kleine Kerl sprechen muss, denn verstehen kann er ja. - Situationsverständnis ist immer da. - Wenn ein Hund dem Herrchen die Schuhe bringt, ist die Botschaft klar. Der Hund kann nicht sprechen.
Die Umgebung muss also konsequent den jungen Mann nur verstehen, wenn er sich artikuliert. Das wird ein bißchen Kampf - Einsicht der Geschwister! - kosten, um aus dem bisher erfolgreichen Muster heraus zu kommen, es wäre m. E. aber eine Überlegung wert.
In welche Schublade passt heute noch ein 7. von 8. Kindern??
Wie häufig muss und kann er zuhause allein die Holzpuzzles mit den Tieren spielen?? Ist bei den großen Tieren jemand anderes schneller?
Gibt es zuhause Geräusche auf die er adäquat reagier?
mfg hgb :anguished:
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1. Das Sprachverständnis ist eben nicht immer gewährleistet. Die Schwankungen sind zu groß
2. Dass das Kind auch schon als Kleinkind nie gelallt hat (habe ich oben nicht angegeben) ist eben definitiv unphysiologisch. Er wurde schon mit 1,5 mit Verdacht auf Innenohrschwerhörigkeit bei der Pädaudiologie vorgestellt. Die waren kurz davor, über ein Cochlear Implantat zu diskutieren, als bei einer Routine Kontrolle festgestellt wurde, dass es doch sehr gut hört. Ich sag ja: alles schwankt. Selbst der Bera-Test. Pädaudiologe meinte, das hätte er noch nie erlebt ...
3. Er kann auch keine Vokale imitieren - er benutzt überhaupt keine Vokale, außer besagtem "ä". Finde ich unnormal.
4. Er kann jetzt (nach 7 TE) Laute wie sss (Schlange) Ch (Drache) d-d-d (Traktor) mmm (schmeckt gut!) "lesen" (also, er legt sich das Bild hin und "benennt" es ) . Aber ihm gelingt der Wechsel nicht, er perseveriert. Dies spräche für eine VED, auch dass er einfach nicht imitieren kann
5. Die familiäre Disposition. Was das Soziale zu Hause angeht, habe ich keine Bedenken. Die Mutter hat Raum für das Kind, wenn alle andern in Schule oder Kiga sind. Er geht auch in den Kindergarten, aber verbringt nicht soviel Zeit dort wie die andern. Äh, ja, Disposition. Also, ich kenne alle Kinder dieser wunderbaren Familie. Da gab es alle Formen von Sprachstörungen. Angefangen von einer einfachen Dyslalie über starke phonologische Störung bis hin zu einer massiven spezifischen Sprachentwicklungsstörung (ein Bruder war bis zum 6 Geburtstag fast nicht zu verstehen, phonologisch entstellt, schwer dysgrammatisch. Geht jetzt zur Sprachheilschule). Die Disposition ist einfach da.
6. Zitat hgb "Die Umgebung muss also konsequent den jungen Mann nur verstehen, wenn er sich artikuliert. "
Glauben Sie mir, hgb, das funktioniert bei diesem Kind nicht. Es geht seit einem Jahr in den Kiga, dort hat ihn in den ersten Wochen niemand verstanden. Es macht ihm einfach nichts aus und das irritiert mich eben so.
Dieser Satz, sorry hgb, ist mein persönlicher "Haß-Satz", weil er so gut wie nie funktioniert, meiner Erfahrung nach. Kinder werden dadurch aggressiv oder ziehen sich zurück. Dieses Kind bleibt "in seiner Welt" .... Kinder verweigern Sprache nicht aus Faulheit. Entweder sie können nicht, oder sie "wollen" nicht im Sinne einer psychischen Auffälligkeit wie Mutismus. Wobei sie dann auch nicht können, weil eine Blockade da ist.
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Susulo schrieb:
*seufz - es wird jetzt nicht sehr sachlich klingen, wenn ich antworte "das glaube ich so nicht". Ich verstehe gut, was Sie sagen wollen, hgb - und ich danke Ihnen sehr für Ihre Gedanken, aber das trifft es nicht. Habe wirklich sehr viele Kinder schon gesehen in meiner Praxis, und man bekommt ein "Gefühl" für sowas. (klingt jetzt ja schon fast nach Loriot "....mit meinem Gefühl stimmt was nicht ?....")
1. Das Sprachverständnis ist eben nicht immer gewährleistet. Die Schwankungen sind zu groß
2. Dass das Kind auch schon als Kleinkind nie gelallt hat (habe ich oben nicht angegeben) ist eben definitiv unphysiologisch. Er wurde schon mit 1,5 mit Verdacht auf Innenohrschwerhörigkeit bei der Pädaudiologie vorgestellt. Die waren kurz davor, über ein Cochlear Implantat zu diskutieren, als bei einer Routine Kontrolle festgestellt wurde, dass es doch sehr gut hört. Ich sag ja: alles schwankt. Selbst der Bera-Test. Pädaudiologe meinte, das hätte er noch nie erlebt ...
3. Er kann auch keine Vokale imitieren - er benutzt überhaupt keine Vokale, außer besagtem "ä". Finde ich unnormal.
4. Er kann jetzt (nach 7 TE) Laute wie sss (Schlange) Ch (Drache) d-d-d (Traktor) mmm (schmeckt gut!) "lesen" (also, er legt sich das Bild hin und "benennt" es ) . Aber ihm gelingt der Wechsel nicht, er perseveriert. Dies spräche für eine VED, auch dass er einfach nicht imitieren kann
5. Die familiäre Disposition. Was das Soziale zu Hause angeht, habe ich keine Bedenken. Die Mutter hat Raum für das Kind, wenn alle andern in Schule oder Kiga sind. Er geht auch in den Kindergarten, aber verbringt nicht soviel Zeit dort wie die andern. Äh, ja, Disposition. Also, ich kenne alle Kinder dieser wunderbaren Familie. Da gab es alle Formen von Sprachstörungen. Angefangen von einer einfachen Dyslalie über starke phonologische Störung bis hin zu einer massiven spezifischen Sprachentwicklungsstörung (ein Bruder war bis zum 6 Geburtstag fast nicht zu verstehen, phonologisch entstellt, schwer dysgrammatisch. Geht jetzt zur Sprachheilschule). Die Disposition ist einfach da.
6. Zitat hgb "Die Umgebung muss also konsequent den jungen Mann nur verstehen, wenn er sich artikuliert. "
Glauben Sie mir, hgb, das funktioniert bei diesem Kind nicht. Es geht seit einem Jahr in den Kiga, dort hat ihn in den ersten Wochen niemand verstanden. Es macht ihm einfach nichts aus und das irritiert mich eben so.
Dieser Satz, sorry hgb, ist mein persönlicher "Haß-Satz", weil er so gut wie nie funktioniert, meiner Erfahrung nach. Kinder werden dadurch aggressiv oder ziehen sich zurück. Dieses Kind bleibt "in seiner Welt" .... Kinder verweigern Sprache nicht aus Faulheit. Entweder sie können nicht, oder sie "wollen" nicht im Sinne einer psychischen Auffälligkeit wie Mutismus. Wobei sie dann auch nicht können, weil eine Blockade da ist.
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hgb schrieb:
Vorweg: Ich bin kein Logo, allerdings habe ich den Beitrag genau gelesen.
Spontan fällt mir der wohl bekannte Witz dazu ein.
Ein Junge spricht nicht, er ist inzwischen 5 J. und die Eltern haben nach Rundreisen durch alle Sprechstunden aufgegeben und glauben ein behindertes Kind zu haben. Beim Abendessen sagt der Junge auf einmal:"Wo ist das Salz?" Helle Freude bei den Eltern und letztlich auf die Frage, warum er nicht eher gesprochen habe: "Bisher war das Salz immer da."
In dem Fall hier vesteht der Junge alles, er ordenet sich fröhlich ein, hört normal, kann mit dem bisherigen Verhalten seine Wünsche befriedigen. Die Umgebung möchte etwas Anderes. Also muss sich die Umgebung so verhalten, dass der kleine Kerl sprechen muss, denn verstehen kann er ja. - Situationsverständnis ist immer da. - Wenn ein Hund dem Herrchen die Schuhe bringt, ist die Botschaft klar. Der Hund kann nicht sprechen.
Die Umgebung muss also konsequent den jungen Mann nur verstehen, wenn er sich artikuliert. Das wird ein bißchen Kampf - Einsicht der Geschwister! - kosten, um aus dem bisher erfolgreichen Muster heraus zu kommen, es wäre m. E. aber eine Überlegung wert.
In welche Schublade passt heute noch ein 7. von 8. Kindern??
Wie häufig muss und kann er zuhause allein die Holzpuzzles mit den Tieren spielen?? Ist bei den großen Tieren jemand anderes schneller?
Gibt es zuhause Geräusche auf die er adäquat reagier?
mfg hgb :anguished:
Wie verlief die Schwangerschaft?
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britta109 schrieb:
Ich bin auch kein Logo...hatte aber einen ähnlichen Fall im Kindergarten meiner Tochter. Leider ist es viele Jahre her, so dass mir jetzt Einzelheiten fehlen. Die Eltern des Kindes besuchten mit Erfolg eine Tomatistherapie.
Wie verlief die Schwangerschaft?
Mir wäre auch zuerst Zollinger oder Konlab eingefallen.
Wie reagiert er denn auf Lieder? Kann man ihm vielleicht über Singen und Bewegen animieren? Theraplay?
Die schwankenden Leistungen irritieren......ist das tagesformabhängig? und wie kann denn ein BERA schwankend sein? Ist neurologisch alles abgeklärt? Gibt es Auffälligkeiten im EEG oder mit der Nervenleitgeschwindigkeit? Das wiederum lässt mich an strukturelle Probleme mit den Nerven oder sogar den Stoffwechsel denken.
Viel Erfolg weiterhin.
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Meines Wissens wurde an neurologischer Diagnostik noch nichts unternommen - ich werde da mal nachhaken und dies dann mindestens als Option anregen.
Lieder usw ... ich hab es selbst noch nicht ausprobiert, gehe aber davon aus, dass dies sowohl im Kiga als auch zu Hause sehr viel läuft. Dennoch ein Gedanke, den ich nochmal ansprechen werde, danke.
Der Kindergarten ist auch ratlos, es geht ihnen ähnlich wie mir. Nicht, dass es nicht immer wieder Kinder gibt, die mit 3 kaum sprechen (ich hab momentan nochmal 2 so Kanditaten, die Therapie läuft aber sehr gut und ist "griffig"), auch im Kiga, aber der Junge lässt sich irgendwie nicht "locken".
Ja. BERA. Da stellst du die Frage aller Fragen, die sich auch der Phoniater und Pädaudiologe stellen.
Also: Kind wie gesagt schon als Säugling/Kleinkind auffällig. Da ich die Familie eben schon 10 Jahre beruflich kenne, habe ich der Mutter empfohlen, dringend ihn bei der Pädaudiologie vorzustellen. Sie kam dann sehr traurig zurück und meinte "es wurde ein BERA Test durchgeführt, das Ergebnis war eindeutig, unser Kind hat eine Innenohnrschwerhörigkeit/Taubheit. Wir wollten es erst nicht glauben, da er ja zu Hause reagiert, aber der Arzt hat mit dem gleichen Gerät zur "Probe" den Test an unserer Jüngsten gemacht und da hat alles funktioniert." Da ich weder mit Gehörlosen im Allgemeinen noch mit CI im Besonderen Erfahrung hatte, gab ich ihr Empfehlungen, an wen sie sich da wenden kann, vor allem dann auch in der Nachsorge. Sie leiteten also in enger Absprache mit der Pädaudiologie in die Wege, allerdings noch keine Logopädie, alles drehte sich um eine bevorstehende OP mit CI.... als es ernst wurde, wurde der BERA an der gleichen Klinik wiederholt. Diesmal alles im grünen Bereich !!!! Der Arzt wollte es nicht glauben. Es wurde noch eine "normale" Audiometrie gemacht. Normales Hörvermögen.....Danach hieß es "das Kind spricht halt einfach etwas später". Ich war da schon skeptisch, weil ich ja wie gesagt die Familie kenne. Aber da der Kinderarzt seit 10 Jahren immer für irgendjemand aus der family eine VO ausschreibt war er jetzt nicht mehr so kooperativ. Abwarten bis 3. Gleicher Satz wie bei hgb "schicken sie ihn in die Kita, dort muss er sich artikulieren, sonst geht er ja unter". Alles Fehlanzeige. Weder spricht er, weder geht er unter.
Ich finde ja manchmal nach wie vor, dass "Nicht-Hören" gut zu seinem Verhalten passen würde - aber eben nicht immer und in allem. Dazu versteht er zu viel, reagiert zu oft adäquat. Ich werde aber tatsächlich nochmal konkreter und intensiver das Sprachverständnis testen, wer weiß, ob ich nicht (s.o. betriebsblind) zu viel Mimik/unbewusste Gestik eingesetzt habe. Kinder sind ja Meister im Entschlüsseln...
na - immerhin mal ein Ansatz....bei sowas merk ich immer, dass mir die Kolleg/innen in der Praxis fehlen. Die logischsten und einfachsten Gedanken kommen immer selber, während des Austausches. Auch dass ich es viel zu schnell hingenommen habe, dass das Kind "normalhörend" ist. Irgendwas ist im Busch, sagt mir mein logopädisches Bauchgefühl....
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Susulo schrieb:
Danke, logos 3 !
Meines Wissens wurde an neurologischer Diagnostik noch nichts unternommen - ich werde da mal nachhaken und dies dann mindestens als Option anregen.
Lieder usw ... ich hab es selbst noch nicht ausprobiert, gehe aber davon aus, dass dies sowohl im Kiga als auch zu Hause sehr viel läuft. Dennoch ein Gedanke, den ich nochmal ansprechen werde, danke.
Der Kindergarten ist auch ratlos, es geht ihnen ähnlich wie mir. Nicht, dass es nicht immer wieder Kinder gibt, die mit 3 kaum sprechen (ich hab momentan nochmal 2 so Kanditaten, die Therapie läuft aber sehr gut und ist "griffig"), auch im Kiga, aber der Junge lässt sich irgendwie nicht "locken".
Ja. BERA. Da stellst du die Frage aller Fragen, die sich auch der Phoniater und Pädaudiologe stellen.
Also: Kind wie gesagt schon als Säugling/Kleinkind auffällig. Da ich die Familie eben schon 10 Jahre beruflich kenne, habe ich der Mutter empfohlen, dringend ihn bei der Pädaudiologie vorzustellen. Sie kam dann sehr traurig zurück und meinte "es wurde ein BERA Test durchgeführt, das Ergebnis war eindeutig, unser Kind hat eine Innenohnrschwerhörigkeit/Taubheit. Wir wollten es erst nicht glauben, da er ja zu Hause reagiert, aber der Arzt hat mit dem gleichen Gerät zur "Probe" den Test an unserer Jüngsten gemacht und da hat alles funktioniert." Da ich weder mit Gehörlosen im Allgemeinen noch mit CI im Besonderen Erfahrung hatte, gab ich ihr Empfehlungen, an wen sie sich da wenden kann, vor allem dann auch in der Nachsorge. Sie leiteten also in enger Absprache mit der Pädaudiologie in die Wege, allerdings noch keine Logopädie, alles drehte sich um eine bevorstehende OP mit CI.... als es ernst wurde, wurde der BERA an der gleichen Klinik wiederholt. Diesmal alles im grünen Bereich !!!! Der Arzt wollte es nicht glauben. Es wurde noch eine "normale" Audiometrie gemacht. Normales Hörvermögen.....Danach hieß es "das Kind spricht halt einfach etwas später". Ich war da schon skeptisch, weil ich ja wie gesagt die Familie kenne. Aber da der Kinderarzt seit 10 Jahren immer für irgendjemand aus der family eine VO ausschreibt war er jetzt nicht mehr so kooperativ. Abwarten bis 3. Gleicher Satz wie bei hgb "schicken sie ihn in die Kita, dort muss er sich artikulieren, sonst geht er ja unter". Alles Fehlanzeige. Weder spricht er, weder geht er unter.
Ich finde ja manchmal nach wie vor, dass "Nicht-Hören" gut zu seinem Verhalten passen würde - aber eben nicht immer und in allem. Dazu versteht er zu viel, reagiert zu oft adäquat. Ich werde aber tatsächlich nochmal konkreter und intensiver das Sprachverständnis testen, wer weiß, ob ich nicht (s.o. betriebsblind) zu viel Mimik/unbewusste Gestik eingesetzt habe. Kinder sind ja Meister im Entschlüsseln...
na - immerhin mal ein Ansatz....bei sowas merk ich immer, dass mir die Kolleg/innen in der Praxis fehlen. Die logischsten und einfachsten Gedanken kommen immer selber, während des Austausches. Auch dass ich es viel zu schnell hingenommen habe, dass das Kind "normalhörend" ist. Irgendwas ist im Busch, sagt mir mein logopädisches Bauchgefühl....
Komisch ist die anscheinend erbliche Störung - ungleichmäßiger Ausprägung - in der Familie und der jetzt berichtete unterschiedlich ausgefallene BERA Test. Bei welchen Störungen kann das sein??
Der Ansatz über die Gebärdensprache von @Gabriele321 wäre vielleicht auch ein Weg.
Wie reagiert er auf Töne / Musik?
noch einen schönen 3. Advent
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hgb schrieb:
..meine Vorschlag aus dem 1. posting kann ich also nicht aufrecht erhalten.
Komisch ist die anscheinend erbliche Störung - ungleichmäßiger Ausprägung - in der Familie und der jetzt berichtete unterschiedlich ausgefallene BERA Test. Bei welchen Störungen kann das sein??
Der Ansatz über die Gebärdensprache von @Gabriele321 wäre vielleicht auch ein Weg.
Wie reagiert er auf Töne / Musik?
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logos-3 schrieb:
Puh, das klingt sehr schwierig.
Mir wäre auch zuerst Zollinger oder Konlab eingefallen.
Wie reagiert er denn auf Lieder? Kann man ihm vielleicht über Singen und Bewegen animieren? Theraplay?
Die schwankenden Leistungen irritieren......ist das tagesformabhängig? und wie kann denn ein BERA schwankend sein? Ist neurologisch alles abgeklärt? Gibt es Auffälligkeiten im EEG oder mit der Nervenleitgeschwindigkeit? Das wiederum lässt mich an strukturelle Probleme mit den Nerven oder sogar den Stoffwechsel denken.
Viel Erfolg weiterhin.
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hab es jetzt erst gelesen. Geistige Behinderung .hmmmm - das Kind ist sehr selbständig, geht schon seit er 1,5 - 2 Jahre alt ist alleine zur Toilette, zieht sich an, weiß wo er findet was er sucht. Und er spielt auch recht normal - halt schweigend.
Autismus - irgendwie lebt er schon in seiner eigenen Welt, das stimmt. Aber er ist auch sehr zugewandt, zeigt keine sozialen Ängste, ein aus meiner Sicht normales Distanz-Nähe verhalten.
Dennoch vielen Dank fürs Mitdenken !!!
hab jetzt 3 Dinge aufm Schirm: 1. neurologische Abklärung 2. Gehör engmaschig überprüfen 3. Sprachverständnis etwas besser als bisher untersuchen
Wer mag - gerne weitere Gedanken
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Susulo schrieb:
Liebe Gabriele,
hab es jetzt erst gelesen. Geistige Behinderung .hmmmm - das Kind ist sehr selbständig, geht schon seit er 1,5 - 2 Jahre alt ist alleine zur Toilette, zieht sich an, weiß wo er findet was er sucht. Und er spielt auch recht normal - halt schweigend.
Autismus - irgendwie lebt er schon in seiner eigenen Welt, das stimmt. Aber er ist auch sehr zugewandt, zeigt keine sozialen Ängste, ein aus meiner Sicht normales Distanz-Nähe verhalten.
Dennoch vielen Dank fürs Mitdenken !!!
hab jetzt 3 Dinge aufm Schirm: 1. neurologische Abklärung 2. Gehör engmaschig überprüfen 3. Sprachverständnis etwas besser als bisher untersuchen
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Leni C. schrieb:
Wie reagiert er denn , wenn du hinter ihm stehst und Geräusche machst ? Hab das mit meinem Sohn vor über 30 Jahren erlebt . Sehr spätes Sprechen , aber laut Ärzten "alles normal" . Mir wurde vorgeworfen , daß " es ja typisch für eine Mutter aus dem medizinischen Bereich wäre nicht zu akzeptieren daß ein Kind auch mal später spricht " :rage: . Dann eröffnete ein neuer Ohrenarzt seine Praxis und mein Sohn war der erste Patient dort . Er erkannte dann endlich den Grund : extreme Schwerhörigkeit bedingt durch Paukenerguß . Er konnte es nicht nachvollziehen warum das nicht schon viel eher erkannt wurde , gerade weil wir durch Mittelohrentzündungen ständiger Gast bei Ohrenärzten waren . Mein Sohn war auch fröhlich , sehr viele soziale Kontakte durch die Kinder der Freunde und im Kindergarten , reagierte normal wenn man ihn ansprach , aber nur wenn wir vor ihm standen . Er hat uns wirklich von den Lippen abgelesen - das haben wir aber erst nach der Diagnose realisiert und ausgetestet .
kurz noch @ britta: die Schwangerschaft und die Entbindung war - wie alle ihre Schwangerschaften - äußerst unkompliziert und ohne jede Auffälligkeiten.
@ Leni C.: Ja - das sind genau die Erfahrungen, die fast alle Eltern von schwerhörigen Kindern machen, wenn es nicht schon gleich bei der Geburt (also Innenohr) festgestellt wird. Kindern kompensieren ungemein gut und es fällt vielen erst mal nicht auf, wenn es nicht hört.
Zu "meinem": also, er hört sehr wohl Geräusche aus einem andern Raum und reagiert darauf. Er reagiert auf Ansprache (auch ohne Blickkontakt). Mittelohr natürlich engmaschig überprüft - Tympanogramm o.B. , auch keine Mittelohrentzündungen bekannt. Platt ausgedrückt: taub ist er ganz sicher nicht. Dennoch lässt mir die ganze "Hör-Geschichte" nach all dem Austausch hier keine Ruhe mehr. Mir wurde bewusst, dass ich diese äußerst merkwürdigen BERA - Ergebnisse verdrängt habe - wie vermutlich alle.....Jeder ist froh über das "normalhörende Ergebnis" und beim ersten Mal muss es irgendein Messfehler gewesen sein, was denn sonst ....... So einfach ist das aber nicht. Der Phoniater dort in der Pädaudiologie (einer Kinderklinik) hat wirklich sehr viel Erfahrung und betont selbst, dass er vor einem Rätsel steht. Wenn es nicht so super schräg klingen würde .... das Kind war taub bis knapp 2 Jahre alt und konnte durch ein Wunder wieder hören .... ich weiß, es ist absurd und wissenschaftlich nicht haltbar. Seine Symptomatik würde für mich aber genau in diese schräge Geschichte hineinpassen: da wird jemand mit 2 Jahren in die Welt der Hörenden getaucht und niemand nimmt ihn dabei an die Hand. Das würde den Schutzmechanismus "Rückzug in meine eigene Welt" erklären und die sehr wechselhaften Leistungen bei allen auditiven Aufgaben. Auch kann er Geräusche aus dem täglichen häuslichen Umfeld sehr gut zuordnen, während Naturgeräusche ihm fremd zu sein scheinen, obwohl er in einem Dorf mit 500 Einwohnern aufwächst und ganz sicher viel draußen ist. Aber es kommt ja keiner auf die Idee, ihm "Vogel" oder "Wasser" zu erklären .... weiß ja jedes Kind ....
Also - ich halte euch auf dem Laufenden, bitte um etwas Geduld ...
Nochmal DANKE an alle - Austausch hilft einfach, die eigenen Gedanken zu sortieren. Wenn ich /wir das nur in Geld umrechnen könnten :angry: Zahlt wieder mal keiner.
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Susulo schrieb:
VIELEN Dank für die zahlreichen Antworten. Ich sehe das Kind erst am Freitag wieder und sehe schon, dass ich selbst auch noch ein paar "Hausaufgaben" machen muss, vor allem nochmal ne anständige Diagnostik bezogen auf Sprachverständnis und auditive Wahrnehmung.
kurz noch @ britta: die Schwangerschaft und die Entbindung war - wie alle ihre Schwangerschaften - äußerst unkompliziert und ohne jede Auffälligkeiten.
@ Leni C.: Ja - das sind genau die Erfahrungen, die fast alle Eltern von schwerhörigen Kindern machen, wenn es nicht schon gleich bei der Geburt (also Innenohr) festgestellt wird. Kindern kompensieren ungemein gut und es fällt vielen erst mal nicht auf, wenn es nicht hört.
Zu "meinem": also, er hört sehr wohl Geräusche aus einem andern Raum und reagiert darauf. Er reagiert auf Ansprache (auch ohne Blickkontakt). Mittelohr natürlich engmaschig überprüft - Tympanogramm o.B. , auch keine Mittelohrentzündungen bekannt. Platt ausgedrückt: taub ist er ganz sicher nicht. Dennoch lässt mir die ganze "Hör-Geschichte" nach all dem Austausch hier keine Ruhe mehr. Mir wurde bewusst, dass ich diese äußerst merkwürdigen BERA - Ergebnisse verdrängt habe - wie vermutlich alle.....Jeder ist froh über das "normalhörende Ergebnis" und beim ersten Mal muss es irgendein Messfehler gewesen sein, was denn sonst ....... So einfach ist das aber nicht. Der Phoniater dort in der Pädaudiologie (einer Kinderklinik) hat wirklich sehr viel Erfahrung und betont selbst, dass er vor einem Rätsel steht. Wenn es nicht so super schräg klingen würde .... das Kind war taub bis knapp 2 Jahre alt und konnte durch ein Wunder wieder hören .... ich weiß, es ist absurd und wissenschaftlich nicht haltbar. Seine Symptomatik würde für mich aber genau in diese schräge Geschichte hineinpassen: da wird jemand mit 2 Jahren in die Welt der Hörenden getaucht und niemand nimmt ihn dabei an die Hand. Das würde den Schutzmechanismus "Rückzug in meine eigene Welt" erklären und die sehr wechselhaften Leistungen bei allen auditiven Aufgaben. Auch kann er Geräusche aus dem täglichen häuslichen Umfeld sehr gut zuordnen, während Naturgeräusche ihm fremd zu sein scheinen, obwohl er in einem Dorf mit 500 Einwohnern aufwächst und ganz sicher viel draußen ist. Aber es kommt ja keiner auf die Idee, ihm "Vogel" oder "Wasser" zu erklären .... weiß ja jedes Kind ....
Also - ich halte euch auf dem Laufenden, bitte um etwas Geduld ...
Nochmal DANKE an alle - Austausch hilft einfach, die eigenen Gedanken zu sortieren. Wenn ich /wir das nur in Geld umrechnen könnten :angry: Zahlt wieder mal keiner.
mfg hgb :wink:
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hgb schrieb:
jeder diese Gedanken weitet unseren unbezahlbaren Horizont!
mfg hgb :wink:
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mfg hgb :wink:
So gesehen bin ich ja schon mindestens Millionärin :blush: :blush: Hach, fühlt sich das gut an :sunglasses:
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Susulo schrieb:
hgb schrieb am 12.12.16 09:54:
jeder diese Gedanken weitet unseren unbezahlbaren Horizont!
mfg hgb :wink:
So gesehen bin ich ja schon mindestens Millionärin :blush: :blush: Hach, fühlt sich das gut an :sunglasses:
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Gabriele321 schrieb:
Ich habe seit einem Jahr ein Kind in der Praxis, das Deinem in vielem ähnelt. Der Junge strahlt auch immer. Seine Diagnose ist laut SPZ eine geistige Behinderung. Er kam erst im Alter von 5 Jahren zu uns, obwohl er nicht sprechen konnte. Meine Kollegin hat mit Gebärdensprache gearbeitet und auch die Kindergärtnerin angeleitet, damit sie diese im Allag verwendet. Es hat tatsächlich funktioniert. Jede Stunde führte sie ein neues Wort ein. Jetzt ist er bei mir und er spricht inzwischen in ganzen Sätzen, welche aber mechanisch, wie eintrainiert klingen. Spontane Sätze sind sehr dysgrammatisch. Er liebt Zahlen und Buchstaben, so dass ich jetzt nach Mc. Ginnis arbeite. Manchmal erinnert er mich an ein autistisches Kind, welches ich kenne (und das ebenfalls immer strahlt und Blickkontakt hält). Vielleicht geht es ja in diese Richtung?
Also nur eigenes Spiel kommentieren, mit Tieren spielen, Tiergeräusche und und und , aber nicht zum Nachmachen auffordern!!! Der Junge "sammelte" die Wörter , ich habe stets gesprochen und gespielt. Auch nicht zum Spielen auffordern, entstehen lassen!
Und dann eines Tages sprach er! Und dann ging alles schnell und später sagte die Mutter, Wahnsinn, dieses "Plappermaul", sie freute sich sehr. Also Geduld und nichts Wollen!
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könnte ein Late-Talker sein aber ebenso etwas neurologisches. Ich habe einen jungen Mann in Behandlung, der nach einer O2 Unterversorgung die komplette beginnende Lautsprachentwicklung verloren hat. Es war absolut nix zu machen, auch jetzt kommen nur vereinzelt Laute, die aber mit Sprachlauten nicht viel gemeinsam haben. Er hat mittlerweile einen Talker und beginnt darauf zu schreiben (er ist jetzt 5,5 Jahre alt) weil ihn Buchstaben und Schriftsprache mächtig interessieren. Die neurologische Abklärung wäre also enorm wichtig. Ansonsten gehe ich mit Susanne d´accord.
VG
Bianca
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Bianca Henritzi schrieb:
Hallo,
könnte ein Late-Talker sein aber ebenso etwas neurologisches. Ich habe einen jungen Mann in Behandlung, der nach einer O2 Unterversorgung die komplette beginnende Lautsprachentwicklung verloren hat. Es war absolut nix zu machen, auch jetzt kommen nur vereinzelt Laute, die aber mit Sprachlauten nicht viel gemeinsam haben. Er hat mittlerweile einen Talker und beginnt darauf zu schreiben (er ist jetzt 5,5 Jahre alt) weil ihn Buchstaben und Schriftsprache mächtig interessieren. Die neurologische Abklärung wäre also enorm wichtig. Ansonsten gehe ich mit Susanne d´accord.
VG
Bianca
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Susanne117 schrieb:
Hallo, na das klingt für mich wie ein Late Talker, also Zeit lassen, nicht drängen! Immer wieder Spielen, bei einem Kind welches ich in Therapie hatte, war es ebenso, ich ließ nur Kugeln auf einem Reifen rollen und sprach nur, was ich tat. "Die gelbe Kugel rollt,die große blaue Kugel rollt auch, oh jetzt rollt die rote Kugel rückwärts". " Die blaue Kugel ist schnell, jetzt kommt das Eichhörnchen, es guckt zu, es stößt die gelbe Kugel an" usw.
Also nur eigenes Spiel kommentieren, mit Tieren spielen, Tiergeräusche und und und , aber nicht zum Nachmachen auffordern!!! Der Junge "sammelte" die Wörter , ich habe stets gesprochen und gespielt. Auch nicht zum Spielen auffordern, entstehen lassen!
Und dann eines Tages sprach er! Und dann ging alles schnell und später sagte die Mutter, Wahnsinn, dieses "Plappermaul", sie freute sich sehr. Also Geduld und nichts Wollen!
Bei einem ähnlich schwierigen Fall ( Kind hatte mit 3 Jahren nur ei und a als Vokale) habe ich alle Vokale spontan evozieren können, indem ich einen dicken TON-Klumpen mit verschiedenen Gesten ( die das Kind erstaunlich schnell von sich aus auch ausprobierte und meist gut nachmachte) bearbeitet habe und dann mit dem Zeigefinger verschiedene Löcher mit VOKALEN erzeugte... und siehe da, er wiederholte spontan jedesmal auch den gleichen Vokal... einfach so, aus Spaß... denn ich wollte ja bisdato in dem Spiel garnichts sprachlich von ihm... doch bei Wiederholungsversuchen - verweigert er - das sagte mir alles !!
Soviel zu manchen Kindern... - insbesondere Jungen in diesem Alter verweigern schneller als man manchmal denkt, da sie eh mehr "handlungsorientiert" zu sein scheinen ( schaut dann mal die VÄTER an... die oft im Vgl mit der Mutter auch nicht viel zu sprechen scheinen... oft haben diese Jungens Mütter die viel reden und ihnen alles von den Augen ablesen bzw. vorauseilend die Worte "bringen" die der Junge dann nicht mehr bringen muss...
PS: ich kenne auch Menschen, die bis zu ihrem 5 Lebenjahr fast nichts gesprochen haben (sodass sie schon als behindert angesehen wurden) ... nur um dann in ganzen Sätzen loszu legen !
Heute sagen diese Menschen SEHR VIEL - aber anders als andere reden sie nicht dumm daher, sondern sind hochsensible Menschen, die geistig einfach ANDERS verwurzelt sind... denn mit der Entwicklund des Sprechens übernehmen die Kinder ja oft auch die geistigen "Einschränkungen" ihrer Umwelt... (das schien denen wohl anfangs sehr unattraktiv zu sein .. später konnten sie ja ihre Gedanken dann in ganzen Sätzen aussprechen, ohne noch dauernd Fehlinterpretationen zu riskieren)
Wenn alle Abklärungen keine ERKLÄRUNG bringen... trotzdem VERTRAUEN in dem Kind und in das Kind aufbauen!
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Leider war der Kleine seit meinem letzten Schreiben nur 1x da, weil ja Weihnachtsferien waren. Aber der Reihe nach:
- Imitieren von Rhythmen gelingt nicht. Kann es aber nicht beurteilen, ob er es grundsätzlich kann, das Kind imitiert in keiner Situation. Also auch nicht beim spontanen Spielen. Bislang zumindest nicht, und ich mache durchaus auch viel "frei" mit ihm (Murmelbahn, Eisenbahn, bauen, Tiere...) Auf Aufforderung kann er Mengen von 1 und 2 unterscheiden. ab 3 wird es schwierig.
- wenn ich mit ihm singe / Fingerspiele mache - lächelt er mich an und freut sich. Null,null Mundbewegung, ansatzweise Mitbewegen von Fingern / Körper.
- was das Sprachverständnis angeht, hat sich meine ganz oben erwähnte Betriebsblindheit bestätigt. Da ich die Familie so lange kenne, hab ich viel zu schnell das "er versteht alles" übernommen - was mir sonst nie passiert! Bin bei dieser Aussage grundsätzlich skeptisch. Aber es sieht da leider gar nicht gut aus - und wird vermutlich mein erster Ansatz sein. Auf Wortebene versteht er alle alltagsrelevanten Wörter. Sobald diese in einem Satz sind ("Leg den Löffel auf das Buch) geht es nicht mehr. Er macht dann entweder etwas mit dem Löffel oder mit dem Buch.
Weniger frequente Wörter versteht er nicht.
- Der Vater: ich treff ihn ja nicht so oft, aber er ist ganz sicher nicht wortkarg !!!! Ein sehr offener, kommunikativer und zugewandter Mensch. Mutter ja auch - ich sag ja, ich finde das eine tolle Familie. Versuchen immer, sich auch für einzelne Kinder Freiräume zu schaffen. Vater wie Mutter.
Kommenden Freitag habe ich mit der Mutter nochmal ein Einzelgespräch. Ich werde nochmal in alle Richtungen abklopfen und unbedingt eine entwicklungsneurologische Untersuchung empfehlen.
Ansonsten sehe ich im Moment: Hören lernen, Imitationsaufbau über Handlungen.
edit: ich habe - nach knapp 30 Jahren - auch schon oft Kinder gehabt, die mit 4 noch nicht sprachen. Aber immer gab es da einen klaren Ansatz und vor allem - ja - hatte ich tatsächlich immer Vertrauen in die Kinder . Irgendwas ist anders diesmal. Kennt ihr das Gefühl nicht?
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Susulo schrieb:
Danke, solanda, fürs Mit-denken und Mut-machen. Dein letzter Satz ist ja eigentlich mein Leitsatz in der Therapie "Vertrauen in das Kind haben". Aber diesmal ....
Leider war der Kleine seit meinem letzten Schreiben nur 1x da, weil ja Weihnachtsferien waren. Aber der Reihe nach:
- Imitieren von Rhythmen gelingt nicht. Kann es aber nicht beurteilen, ob er es grundsätzlich kann, das Kind imitiert in keiner Situation. Also auch nicht beim spontanen Spielen. Bislang zumindest nicht, und ich mache durchaus auch viel "frei" mit ihm (Murmelbahn, Eisenbahn, bauen, Tiere...) Auf Aufforderung kann er Mengen von 1 und 2 unterscheiden. ab 3 wird es schwierig.
- wenn ich mit ihm singe / Fingerspiele mache - lächelt er mich an und freut sich. Null,null Mundbewegung, ansatzweise Mitbewegen von Fingern / Körper.
- was das Sprachverständnis angeht, hat sich meine ganz oben erwähnte Betriebsblindheit bestätigt. Da ich die Familie so lange kenne, hab ich viel zu schnell das "er versteht alles" übernommen - was mir sonst nie passiert! Bin bei dieser Aussage grundsätzlich skeptisch. Aber es sieht da leider gar nicht gut aus - und wird vermutlich mein erster Ansatz sein. Auf Wortebene versteht er alle alltagsrelevanten Wörter. Sobald diese in einem Satz sind ("Leg den Löffel auf das Buch) geht es nicht mehr. Er macht dann entweder etwas mit dem Löffel oder mit dem Buch.
Weniger frequente Wörter versteht er nicht.
- Der Vater: ich treff ihn ja nicht so oft, aber er ist ganz sicher nicht wortkarg !!!! Ein sehr offener, kommunikativer und zugewandter Mensch. Mutter ja auch - ich sag ja, ich finde das eine tolle Familie. Versuchen immer, sich auch für einzelne Kinder Freiräume zu schaffen. Vater wie Mutter.
Kommenden Freitag habe ich mit der Mutter nochmal ein Einzelgespräch. Ich werde nochmal in alle Richtungen abklopfen und unbedingt eine entwicklungsneurologische Untersuchung empfehlen.
Ansonsten sehe ich im Moment: Hören lernen, Imitationsaufbau über Handlungen.
edit: ich habe - nach knapp 30 Jahren - auch schon oft Kinder gehabt, die mit 4 noch nicht sprachen. Aber immer gab es da einen klaren Ansatz und vor allem - ja - hatte ich tatsächlich immer Vertrauen in die Kinder . Irgendwas ist anders diesmal. Kennt ihr das Gefühl nicht?
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solanda schrieb:
Wie sieht es denn mit Nachmachen von Rhythmus bei MUSIK-Spielen aus ? kann er unterschiedliche Anzahl (1 vs. 2 bzw, 3 differenzieren und nachmachen ?).. dies ist oft mein Ansatz bei solchen "late talker" Schwergewichten...
Bei einem ähnlich schwierigen Fall ( Kind hatte mit 3 Jahren nur ei und a als Vokale) habe ich alle Vokale spontan evozieren können, indem ich einen dicken TON-Klumpen mit verschiedenen Gesten ( die das Kind erstaunlich schnell von sich aus auch ausprobierte und meist gut nachmachte) bearbeitet habe und dann mit dem Zeigefinger verschiedene Löcher mit VOKALEN erzeugte... und siehe da, er wiederholte spontan jedesmal auch den gleichen Vokal... einfach so, aus Spaß... denn ich wollte ja bisdato in dem Spiel garnichts sprachlich von ihm... doch bei Wiederholungsversuchen - verweigert er - das sagte mir alles !!
Soviel zu manchen Kindern... - insbesondere Jungen in diesem Alter verweigern schneller als man manchmal denkt, da sie eh mehr "handlungsorientiert" zu sein scheinen ( schaut dann mal die VÄTER an... die oft im Vgl mit der Mutter auch nicht viel zu sprechen scheinen... oft haben diese Jungens Mütter die viel reden und ihnen alles von den Augen ablesen bzw. vorauseilend die Worte "bringen" die der Junge dann nicht mehr bringen muss...
PS: ich kenne auch Menschen, die bis zu ihrem 5 Lebenjahr fast nichts gesprochen haben (sodass sie schon als behindert angesehen wurden) ... nur um dann in ganzen Sätzen loszu legen !
Heute sagen diese Menschen SEHR VIEL - aber anders als andere reden sie nicht dumm daher, sondern sind hochsensible Menschen, die geistig einfach ANDERS verwurzelt sind... denn mit der Entwicklund des Sprechens übernehmen die Kinder ja oft auch die geistigen "Einschränkungen" ihrer Umwelt... (das schien denen wohl anfangs sehr unattraktiv zu sein .. später konnten sie ja ihre Gedanken dann in ganzen Sätzen aussprechen, ohne noch dauernd Fehlinterpretationen zu riskieren)
Wenn alle Abklärungen keine ERKLÄRUNG bringen... trotzdem VERTRAUEN in dem Kind und in das Kind aufbauen!
Kann er zeigen beim Sprachverständnistest SETK2? Wörter? - Hattest Du schon angedeutet. Sätze?("Der Hund läuft") Ich würde auch in Richtung Geistige Behinderung tendieren. Hat er Automatismen, die auf Autismus hindeuten würden? Wurde denn nochmals eine BERA gemacht? Wenn ja, wechselt das Ergebnis oder hört er jetzt konstant? Wie ist die Auditive Aufmerksamkeit allgemein? Hat er Konzentrationsprobleme? Benutzt Du das Programm Audiolog? Damit kann man ganz einfach strukturierte Differenzierungsübungen durchführen (Geräusche kann er nicht unterscheiden, hattest Du gesagt).
Wir hatten in der Praxis mal Zwillinge, Jungen. Niedlich, lieb, freundlich, lächelnd, zufrieden, aufgeweckt, aber niemals überschießend oder mal einen Scherz machend, sehr wenig Lautsprache (ich erinnere mich an Einwortsätze). Haben jede Übung und jedes Spiel bereitwillig mitgemacht. Jegliche Versuche meiner Kollegin, einen Verbwortschatz aufzubauen scheiterte. In Absprache mit der verordnenden Phoniaterin wurde bei beiden eine umfassende Diagnostik im SPZ durchgeführt. Ergebnis: IQ von knapp 70 bei beiden. Hatte niemand vermutet, man sah es ihnen absolut nicht an.
Würdest Du bitte weiter berichten? Wir alle können ja daraus nur lernen. Und: Viel Erfolg! Vielleicht platzt der "Knoten"? Danke für diesen interessanten Fall!
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ich hab den patholinguistischen Entwicklungstest mit ihm gemacht (rezeptiv). Ja, er zeigt auf Wörter, aber er versteht nur die hochfrequenten. Einfache SPO-Sätze kann er auch entschlüsseln, überfordert ist er, sobald 2 Informationen im Satz sind . Oberbegriffe sind eher unsicher. Semantische Differenzierung / sortieren nach Oberbegriffen gelingt bei weit auseinander liegenden Feldern.
Automatismen gar nicht. Spielt und baut normal (Autos, Bauklötze, spielt da auch Situationen nach, aber schweigend, bzw. "schwerfällige" Geräusche. Beobachtet viel, weiß dann, wie etwas funktioniert (wo sind die richtigen Knöpfe, wie muss ich etwas zusammenstecken. u.ä.)
Ich hab den Eindruck, jetzt erst richtig mit ihm anzufangen, es war alles so "zerflettert" wegen Weihnachtsferien und ich hatte dann nochmal später Urlaub usw. Hoffe jetzt, erstmal in die Spur zu kommen mit dem was ich oben schon schrieb.
Ansonsten: ich freue mich sehr, dass das Thema soviel Interesse hervorruft, ich werde mich auch ganz bestimmt wieder mal dazu äußern, aber lasst mir (und dem Knirps) mal 2-3 Monate Zeit...
Danke für alle Anregungen und Denkanstöße !!!!
edit: habe nochmal deine Fragen gelesen: Ja, mit audiolog arbeite ich regelmäßig, die Ergebnisse sind wie beschrieben, aber das Programm ist für ihn sehr gut, habe ich den Eindruck.
BERA wurde nicht nochmal gemacht. Sämtliche "ohr-untersuchungen" sind aber (momentan) im grünen Bereich. AVWS ist sicher was, denke ich mal, aber in dem Alter ja nicht so leicht nachweisbar.
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Susulo schrieb:
Hallo Partikel,
ich hab den patholinguistischen Entwicklungstest mit ihm gemacht (rezeptiv). Ja, er zeigt auf Wörter, aber er versteht nur die hochfrequenten. Einfache SPO-Sätze kann er auch entschlüsseln, überfordert ist er, sobald 2 Informationen im Satz sind . Oberbegriffe sind eher unsicher. Semantische Differenzierung / sortieren nach Oberbegriffen gelingt bei weit auseinander liegenden Feldern.
Automatismen gar nicht. Spielt und baut normal (Autos, Bauklötze, spielt da auch Situationen nach, aber schweigend, bzw. "schwerfällige" Geräusche. Beobachtet viel, weiß dann, wie etwas funktioniert (wo sind die richtigen Knöpfe, wie muss ich etwas zusammenstecken. u.ä.)
Ich hab den Eindruck, jetzt erst richtig mit ihm anzufangen, es war alles so "zerflettert" wegen Weihnachtsferien und ich hatte dann nochmal später Urlaub usw. Hoffe jetzt, erstmal in die Spur zu kommen mit dem was ich oben schon schrieb.
Ansonsten: ich freue mich sehr, dass das Thema soviel Interesse hervorruft, ich werde mich auch ganz bestimmt wieder mal dazu äußern, aber lasst mir (und dem Knirps) mal 2-3 Monate Zeit...
Danke für alle Anregungen und Denkanstöße !!!!
edit: habe nochmal deine Fragen gelesen: Ja, mit audiolog arbeite ich regelmäßig, die Ergebnisse sind wie beschrieben, aber das Programm ist für ihn sehr gut, habe ich den Eindruck.
BERA wurde nicht nochmal gemacht. Sämtliche "ohr-untersuchungen" sind aber (momentan) im grünen Bereich. AVWS ist sicher was, denke ich mal, aber in dem Alter ja nicht so leicht nachweisbar.
urmel
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urmel schrieb:
ich habe erst heute den veraluf der diskussion gelesen. mir fällt da spontan eine abklärung wegen autismus ein. ich bin zwar physio, habe aber einen autistischen sohn und auch kontkat zu einem elternstammtisch. daher kommt mir einiges von dem beschriebenen verhalten bekannt vor. entweder von meinem sohn oder auch von anderen eltern. autismus ist nicht immer offensichtlich.
urmel
Vielleicht gibt es Parallelen? Die Symptomatik kann bei autistischen Kindern ja ziemlich differieren.
Viel Erfolg. Ich finde das Thema total spannend.
Liebe Grüße!
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Partikel schrieb:
Ja, Autismus müsste man bedenken. Ich hatte auch einen kleinen Patienten, der war immer nur auf eine Sache fokussierbar. Alles Andere hat er dann ausgeblendet. Hat freiwillig die angebotenen Sequenzen mitgespielt; im Audiolog konnte er nach kurzer Zeit bestimmte Tiere zeigen und einige Tierlaute auch imitieren, obwohl ich am Anfang fest davon überzeugt war, dass er die Aufgabe nicht verstanden hat. Er brauchte immer wieder neuen Input; was er kannte, hat er nicht mehr beachtet. Die Mutter meinte, er würde zu Hause "immer weinen". Ich denke, er war gelangweilt, weil nichts Neues angeboten wurde. Keine Lautsprache anfangs außer "Ma" und "Pa". Plötzlich gab er mir mal mitten in der Therapie die Hand und sagte laut, leicht und deutlich: "Guten Tag". Hatte auch keine Automatismen wie drehen oder riechen.
Vielleicht gibt es Parallelen? Die Symptomatik kann bei autistischen Kindern ja ziemlich differieren.
Viel Erfolg. Ich finde das Thema total spannend.
Liebe Grüße!
. autismus ist nicht immer offensichtlich.
urmel
Danke für diesen Satz. Das ist ganz bestimmt wahr ! Ich bleib innerlich mal dran.
Vieles ist nicht immer offensichtlich, das macht ja unser Leben spannend ....
Es ist eine Gratwanderung: offen sein für eventuelle Diagnosen um frühzeitig zu helfen auf der einen Seite. Einen Stempel aufdrücken und den Menschen in eine Schublade quetschen auf der anderen Seite auch immer eine Gefahr, die ich zu vermeiden suche.
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Susulo schrieb:
urmel schrieb am 30.1.17 14:44:
. autismus ist nicht immer offensichtlich.
urmel
Danke für diesen Satz. Das ist ganz bestimmt wahr ! Ich bleib innerlich mal dran.
Vieles ist nicht immer offensichtlich, das macht ja unser Leben spannend ....
Es ist eine Gratwanderung: offen sein für eventuelle Diagnosen um frühzeitig zu helfen auf der einen Seite. Einen Stempel aufdrücken und den Menschen in eine Schublade quetschen auf der anderen Seite auch immer eine Gefahr, die ich zu vermeiden suche.
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Partikel schrieb:
Höchst spannendes Thema!
Kann er zeigen beim Sprachverständnistest SETK2? Wörter? - Hattest Du schon angedeutet. Sätze?("Der Hund läuft") Ich würde auch in Richtung Geistige Behinderung tendieren. Hat er Automatismen, die auf Autismus hindeuten würden? Wurde denn nochmals eine BERA gemacht? Wenn ja, wechselt das Ergebnis oder hört er jetzt konstant? Wie ist die Auditive Aufmerksamkeit allgemein? Hat er Konzentrationsprobleme? Benutzt Du das Programm Audiolog? Damit kann man ganz einfach strukturierte Differenzierungsübungen durchführen (Geräusche kann er nicht unterscheiden, hattest Du gesagt).
Wir hatten in der Praxis mal Zwillinge, Jungen. Niedlich, lieb, freundlich, lächelnd, zufrieden, aufgeweckt, aber niemals überschießend oder mal einen Scherz machend, sehr wenig Lautsprache (ich erinnere mich an Einwortsätze). Haben jede Übung und jedes Spiel bereitwillig mitgemacht. Jegliche Versuche meiner Kollegin, einen Verbwortschatz aufzubauen scheiterte. In Absprache mit der verordnenden Phoniaterin wurde bei beiden eine umfassende Diagnostik im SPZ durchgeführt. Ergebnis: IQ von knapp 70 bei beiden. Hatte niemand vermutet, man sah es ihnen absolut nicht an.
Würdest Du bitte weiter berichten? Wir alle können ja daraus nur lernen. Und: Viel Erfolg! Vielleicht platzt der "Knoten"? Danke für diesen interessanten Fall!
habe in letzter Zeit wenig gelesen und bin erst jetzt über deinen Fall gestolpert... Ist ja nun etwas her. Wie macht sich der Kleine denn?
Habe bei mir auch einen "Klopper" der nicht recht in die bekannten Bilder passt, der sich nur sehr langsam entwickelt, bei dem sie aber nichts gefunden haben im SPZ etc....
Er kann aber mittlerweile Dinge sagen, die ihm sehr wichtig sind. Allerdings hat es ähnlich wie bei deinem Pati lange gedauert, bis er überhaupt etwas im Kontakt angestrebt hat/haben wollte...
Ich würde da auch auf Zollinger/auditiv wie Geräusche etc./basale Förderung wie klatschent etc., aber auch stark auf rhythmische Inhalte setzen mittels Musik oder - sehr gerne - auch Padovan, habe ich gute Erfahrungen mit gemacht.
Lg und weiter viel Erfolg, berichte mal, Asima
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Es bleibt schwierig. Autismus habe ich aber mittlerweile wirklich abgehakt. Das Kind interagiert so normal und kommuniziert auch völlig "normal", nur leider nach wie vor komplett nonverbal
Was geht mittlerweile besser?
- Auditive Verarbeitung/ Hören: er versteht jetzt auch immer mehr niederfrequente Wörter und kann Geräusche besser differenzieren. Er ist insgesamt aufmerksamer geworden.
- Imitation: er beginnt jetzt vorsichtig Tierlaute zu imitieren und es gelingt ihm sogar bei 2 oder 3 Tieren dieses "Geräusch" spontan abzurufen. Er hat mittlerweile sein "geräuscherepertoire" weiter differenziert und ausgebaut.
Ansonsten fahre ich mehrgleisig mit ihm. Das auditive wie gesagt. Dann habe ich nach MC Ginnis begonnen. Es ist unglaublich, wie der kleine Knopf sich konzentriert, voll bei der Sache ist, und verzweifelt versuch ein "fffff" zu produzieren. Da wird in den Spiegel geschaut, da wird mit der Hand nachgefühlt, ob die Zähne auch die Lippen berühren, da wird Luft gespürt usw. ... Er schafft jetzt au - f und sowas ähnliches wie "auf" und ist megastolz.
Was ich zusätzlich mache ist nach Padovan. Arbeite viel mit Stimulation im Mund, Vibration (Aufsätze von novafon , finde ich super!), Kaunudeln. Auch ganzkörperlich - Massagen, Körperschema. Sich selber spüren. Er genießt das, ist voll dabei. Mundmotorik ist durchaus auffällig, bzw. fast nicht vorhanden. Ich habe es in den ersten Sitzungen übersehen, weil sein Muskeltonus komplett unauffällig ist. Mundschluss da, kein speicheln. Aber beim Essen fehlen die seitlichen Zungenbewegungen komplett. Die Zunge liegt im Mund als gehöre sie da gar nicht dazu. Wie ein Blatt, das jemand reingelegt hat !!! Ich denke in jedem Fall, dass dies ein ganz wichtiger Ansatz ist und wir bleiben dran.
Ich freue mich, dass der Fall hier soviel Interesse hervorgerufen hat. Werde euch auf dem Laufenden halten.
Geschwisterkind Nummer 9 ist übrigens unterwegs !!!!
Schönes Wochenende euch allen!
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Susulo schrieb:
*seufz, ja danke der Nachfrage, asima. Ich hatte ja versprochen, mich wieder zu melden.
Es bleibt schwierig. Autismus habe ich aber mittlerweile wirklich abgehakt. Das Kind interagiert so normal und kommuniziert auch völlig "normal", nur leider nach wie vor komplett nonverbal
Was geht mittlerweile besser?
- Auditive Verarbeitung/ Hören: er versteht jetzt auch immer mehr niederfrequente Wörter und kann Geräusche besser differenzieren. Er ist insgesamt aufmerksamer geworden.
- Imitation: er beginnt jetzt vorsichtig Tierlaute zu imitieren und es gelingt ihm sogar bei 2 oder 3 Tieren dieses "Geräusch" spontan abzurufen. Er hat mittlerweile sein "geräuscherepertoire" weiter differenziert und ausgebaut.
Ansonsten fahre ich mehrgleisig mit ihm. Das auditive wie gesagt. Dann habe ich nach MC Ginnis begonnen. Es ist unglaublich, wie der kleine Knopf sich konzentriert, voll bei der Sache ist, und verzweifelt versuch ein "fffff" zu produzieren. Da wird in den Spiegel geschaut, da wird mit der Hand nachgefühlt, ob die Zähne auch die Lippen berühren, da wird Luft gespürt usw. ... Er schafft jetzt au - f und sowas ähnliches wie "auf" und ist megastolz.
Was ich zusätzlich mache ist nach Padovan. Arbeite viel mit Stimulation im Mund, Vibration (Aufsätze von novafon , finde ich super!), Kaunudeln. Auch ganzkörperlich - Massagen, Körperschema. Sich selber spüren. Er genießt das, ist voll dabei. Mundmotorik ist durchaus auffällig, bzw. fast nicht vorhanden. Ich habe es in den ersten Sitzungen übersehen, weil sein Muskeltonus komplett unauffällig ist. Mundschluss da, kein speicheln. Aber beim Essen fehlen die seitlichen Zungenbewegungen komplett. Die Zunge liegt im Mund als gehöre sie da gar nicht dazu. Wie ein Blatt, das jemand reingelegt hat !!! Ich denke in jedem Fall, dass dies ein ganz wichtiger Ansatz ist und wir bleiben dran.
Ich freue mich, dass der Fall hier soviel Interesse hervorgerufen hat. Werde euch auf dem Laufenden halten.
Geschwisterkind Nummer 9 ist übrigens unterwegs !!!!
Schönes Wochenende euch allen!
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asima schrieb:
Hallo Susulo,
habe in letzter Zeit wenig gelesen und bin erst jetzt über deinen Fall gestolpert... Ist ja nun etwas her. Wie macht sich der Kleine denn?
Habe bei mir auch einen "Klopper" der nicht recht in die bekannten Bilder passt, der sich nur sehr langsam entwickelt, bei dem sie aber nichts gefunden haben im SPZ etc....
Er kann aber mittlerweile Dinge sagen, die ihm sehr wichtig sind. Allerdings hat es ähnlich wie bei deinem Pati lange gedauert, bis er überhaupt etwas im Kontakt angestrebt hat/haben wollte...
Ich würde da auch auf Zollinger/auditiv wie Geräusche etc./basale Förderung wie klatschent etc., aber auch stark auf rhythmische Inhalte setzen mittels Musik oder - sehr gerne - auch Padovan, habe ich gute Erfahrungen mit gemacht.
Lg und weiter viel Erfolg, berichte mal, Asima
heftig.
Ich mach´s kurz heute:
Frage: Zungenband o.k. oder verkürzt?
Arbeitest du nach Padovan auch mit dem Körperprogramm? Wenn ja, wie klappt das? Summt/singt er mit?
LG und weiter viel Erfolg, vielleicht zieht ihn ja das Kleine dann auch mit :wink: aber geht ja noch bissel.
Asima
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vielleicht zieht ihn ja das Kleine dann auch mit :wink: aber geht ja noch bissel.
Asima
Er ist Nr 7 in der Reihe, hat also noch eine knapp 1,5 Jahre alte Schwester. Die spricht quasi schon besser als er - laut Mutter beginnt ihn das jetzt zu ärgern, weil ihm sehr wohl bewusst ist, dass er "der Große" gegenüber ihr ist. Er reagiere dann gelegentlich sehr heftig (sagt sie, bei mir ist er immer total lieb!)
Deine andern Fragen beantworte ich wann anders.
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Susulo schrieb:
asima schrieb am 3.4.17 20:34:
vielleicht zieht ihn ja das Kleine dann auch mit :wink: aber geht ja noch bissel.
Asima
Er ist Nr 7 in der Reihe, hat also noch eine knapp 1,5 Jahre alte Schwester. Die spricht quasi schon besser als er - laut Mutter beginnt ihn das jetzt zu ärgern, weil ihm sehr wohl bewusst ist, dass er "der Große" gegenüber ihr ist. Er reagiere dann gelegentlich sehr heftig (sagt sie, bei mir ist er immer total lieb!)
Deine andern Fragen beantworte ich wann anders.
Padovan wende ich vorwiegend im orofacialen Bereich bei ihm an. Ich tu mir schwer damit, wenn Kinder motorisch so komplett unauffällig sind (er hat hier das "normale Entwicklungsprogramm" durchgemacht, bewegt sich gern und viel, fährt Roller, Laufrad, hüpft Trampolin usw. In allen Alltagsbereichen komplett selbständig) dann quasi "von vorne" anzufangen. Ich tu mir grundsätzlich schwer mit allen Konzepten, die von "Anfang bis Ende" durchgezogen werden sollen - ich glaube meistens nicht dran. Passe das immer individuell an den Patienten an und kombiniere verschiedene, manchmal auch scheinbar widersprüchliche Therapiemethoden.
Bei ihm also wie gesagt Schwerpunkt orofacial, wobei ich dennoch Hände und Füße mit einbeziehe, massiere, spüren lasse, auch mal aktiv Fingerspiele / Fußspiele. Mitsummen/singen ????? Man darf ja träumen .... Er genießt. Sichtbar. Aber nicht hörbar.
Mutter leite ich an, dass sie zu Hause mit dran bleibt, sonst ist 1x die Woche zu wenig.
Zungenbändchen normal. Spontanbewegungen mit der Zunge in alle Richtungen da. Keine Willkürbewegungen möglich, Imitationsversuche enden in heftigen Suchbewegungen (s.o.) Hier also apraktisch. Und wie.
Habe ein Video von ihm gemacht, wo ich gerade "au-f" trainiere. Meine Kollegin, die viel mit CI - Kindern arbeitet sagte spontan: "der hört sich wirklich an wie ein gehörloses Kind!" ..... Kommen wir wieder zu meiner absurden Anfangstheorie.....
Es bleibt spannend.
Zum Glück machen alle andern nicht-sprechenden 3jährigen bei mir ganz tolle Fortschritte, so dass sich meine Selbstzweifel in Grenzen halten.
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Susulo schrieb:
So, asima, jetzt etwas mehr Muße.
Padovan wende ich vorwiegend im orofacialen Bereich bei ihm an. Ich tu mir schwer damit, wenn Kinder motorisch so komplett unauffällig sind (er hat hier das "normale Entwicklungsprogramm" durchgemacht, bewegt sich gern und viel, fährt Roller, Laufrad, hüpft Trampolin usw. In allen Alltagsbereichen komplett selbständig) dann quasi "von vorne" anzufangen. Ich tu mir grundsätzlich schwer mit allen Konzepten, die von "Anfang bis Ende" durchgezogen werden sollen - ich glaube meistens nicht dran. Passe das immer individuell an den Patienten an und kombiniere verschiedene, manchmal auch scheinbar widersprüchliche Therapiemethoden.
Bei ihm also wie gesagt Schwerpunkt orofacial, wobei ich dennoch Hände und Füße mit einbeziehe, massiere, spüren lasse, auch mal aktiv Fingerspiele / Fußspiele. Mitsummen/singen ????? Man darf ja träumen .... Er genießt. Sichtbar. Aber nicht hörbar.
Mutter leite ich an, dass sie zu Hause mit dran bleibt, sonst ist 1x die Woche zu wenig.
Zungenbändchen normal. Spontanbewegungen mit der Zunge in alle Richtungen da. Keine Willkürbewegungen möglich, Imitationsversuche enden in heftigen Suchbewegungen (s.o.) Hier also apraktisch. Und wie.
Habe ein Video von ihm gemacht, wo ich gerade "au-f" trainiere. Meine Kollegin, die viel mit CI - Kindern arbeitet sagte spontan: "der hört sich wirklich an wie ein gehörloses Kind!" ..... Kommen wir wieder zu meiner absurden Anfangstheorie.....
Es bleibt spannend.
Zum Glück machen alle andern nicht-sprechenden 3jährigen bei mir ganz tolle Fortschritte, so dass sich meine Selbstzweifel in Grenzen halten.
Leider ist dieses Kind mein absolutes Sorgenkind Nr. 1 geblieben. :frowning:
Und leider leider hatte ich Recht mit meinem unguten Bauchgefühl, von Anfang an.
Er wird im Oktober 4, spricht immer noch fast kein Wort und ich habe noch nie ein Kind erlebt, dass sich soooo anstrengt, das wenigstens einmal hinzukriegen. Beispiel: Ich führe den Laut "f" ein. Er holt sich eigenständig (!) einen Spiegel, nur um z.B. ein "FFF" hinzukriegen. Er nimmt seine Unterlippe in die Hand und schiebt sie unter die Zähne, bis es klappt. Er artikuliert dann stolz 2 Laute hintereinander - nur um am Ende bei der Koartikulation zu scheitern. Er zuckt dann mit den Schultern, schüttelt mit dem Kopf, Tränen in den Augen und zeigt mit seiner Mimik deutlich folgendes : "es tut mir leid, ich kann es einfach nicht".
Ein ganz großes Problem ist auch, dass er einfach ewig braucht, bis er etwas zuorndet/abspeichert. Beispiel: er kann jetzt "Uhr" (also ua) sagen. Er weiß, dass eine Uhr eine Uhr ist. Er kann das Bild auch nach Wochen nicht spontan benennen. Immer wieder braucht er die Vorlage, wenigstens kurz das Mundbild. Dann klappt es eine Weile, dann ist es wieder "gelöscht". Neuester Begriff ist "Auto" - sein absolutes Lieblingswort, seit er es kann. Eines der wenigen, die auch zugeordnet und korrekt eingesetzt werden.
Was ist gut geworden?
- er hat jetzt ein gutes Sprachverständnis. Kann auch komplexere Aufforderungen umsetzen, kann ähnlichklingende Wörter unterscheiden.
- er kommuniziert mit allen Mitteln. Sein Laut- und Geräuscherepertoire hat sich vergrößert, seine Mimik und Gestik erweitert. Seine Phantasie, Dinge auf den Punkt zu kriegen auch. Er sagt deutlich "ja" und "nä"
- er hat weniger Angst - oben beschriebenes Beispiel mit den Tränen in den Augen , das wird immer weniger. Er versucht voller Energie, das Sprechen zu "erobern".
- er steigt aktiv in die "Kommunikation" ein. Er bringt Dinge mit, zeigt mir, was er machen möchte. Versucht mir, Ereignisse mitzuteilen, da kommen wir dann allerdings beide an unsere Grenzen. Fehlt mir natürlich das Hintergrundwissen zu seinem Leben.
Seufz. Was läuft medizinisch? Es ist ein Trauerspiel. Kinderarzt sieht das (wie üblich, trotz meiner Berichte, die er zwar anfordert, aber vermutlich nicht liest) als undramatisch an.
Dann ist der Junge ab September für den Sprachheilkindergarten vorgesehen. Da wollen sie dann warten bis November / Dezember, ob er nicht plötzlich spricht. Meiner Meinung nach verlorene Monate, wenn ich auch den SH-Kiga per se nicht schlecht finde.
Eltern selbst sind a) mit inzwischen 9 Kindern sehr beschäftigt und b) sehr speziell religiös, so dass sie immer erstmal auf die Hilfe Gottes vertrauen. Das ist nicht nur schlecht, sie haben ein tolles Vertrauen in ihre Kinder und das letzte, was sie tun ist, sie unter Druck zu setzen. Sie haben viel Gelassenheit und Lebensfreude. Jeder darf so sein, wie er ist. Aber manchmal gibt es auch die Tendenz zum Fatalismus. Habe sie jetzt gedrängt, doch sich mit dem SPZ direkt in Verbindung zu setzen, der Kinderarzt wird das nicht aktiv unterstützen - wenn die Eltern initiativ werden, aber vermutlich doch.
Bin also nach wie vor ratlos und will jetzt, nach meinem Urlaub, mit dem Kind nochmal ganz konsequent und strukturiert Mc Ginnis beginnen. Bislang hatte ich das nur modifiziert und in Teilen angeboten, weil er mir zu klein war. Ich werde das jetzt aber, wo er 4 wird, konsequent durchziehen. Meine letzte Hoffnung. TAKTKIN Fobi hab ich nicht, lasse aber "Elemente" daraus einfließen, die ich über Kollegen/autodidaktisch gelernt habe. Allgemein unterstützen mich Kolleginnen in beratender Weise, die Eltern wissen das und sind einverstanden. Ich mache gelegentlich Aufnahmen und bespreche diese mit erfahrenen, ausgesuchten Kolleginnen.
Alles in allem: das Kind ist unser Lehrmeister. Es bringt uns alle an unsere Grenzen. Und ich hoffe (und bete tatsächlich auch), dass sich noch eine Tür auftut. Mein "Urvertrauen", das ich fast allen meinen kleinen Patienten entgegenbringe, ist hier massiv herausgefordert !!
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Susulo schrieb:
Nun sind seit der Vorstellung schon 9 Monate vergangen. Habt ihr Interesse an einem Zwischenbericht? Ich persönlich finde es immer sehr schade, dass hier viele interessante Themen begonnen werden, aber leider nicht zu Ende besprochen, bzw. der Verlauf der geneigten Leserschaft nicht mitgeteilt wird.
Leider ist dieses Kind mein absolutes Sorgenkind Nr. 1 geblieben. :frowning:
Und leider leider hatte ich Recht mit meinem unguten Bauchgefühl, von Anfang an.
Er wird im Oktober 4, spricht immer noch fast kein Wort und ich habe noch nie ein Kind erlebt, dass sich soooo anstrengt, das wenigstens einmal hinzukriegen. Beispiel: Ich führe den Laut "f" ein. Er holt sich eigenständig (!) einen Spiegel, nur um z.B. ein "FFF" hinzukriegen. Er nimmt seine Unterlippe in die Hand und schiebt sie unter die Zähne, bis es klappt. Er artikuliert dann stolz 2 Laute hintereinander - nur um am Ende bei der Koartikulation zu scheitern. Er zuckt dann mit den Schultern, schüttelt mit dem Kopf, Tränen in den Augen und zeigt mit seiner Mimik deutlich folgendes : "es tut mir leid, ich kann es einfach nicht".
Ein ganz großes Problem ist auch, dass er einfach ewig braucht, bis er etwas zuorndet/abspeichert. Beispiel: er kann jetzt "Uhr" (also ua) sagen. Er weiß, dass eine Uhr eine Uhr ist. Er kann das Bild auch nach Wochen nicht spontan benennen. Immer wieder braucht er die Vorlage, wenigstens kurz das Mundbild. Dann klappt es eine Weile, dann ist es wieder "gelöscht". Neuester Begriff ist "Auto" - sein absolutes Lieblingswort, seit er es kann. Eines der wenigen, die auch zugeordnet und korrekt eingesetzt werden.
Was ist gut geworden?
- er hat jetzt ein gutes Sprachverständnis. Kann auch komplexere Aufforderungen umsetzen, kann ähnlichklingende Wörter unterscheiden.
- er kommuniziert mit allen Mitteln. Sein Laut- und Geräuscherepertoire hat sich vergrößert, seine Mimik und Gestik erweitert. Seine Phantasie, Dinge auf den Punkt zu kriegen auch. Er sagt deutlich "ja" und "nä"
- er hat weniger Angst - oben beschriebenes Beispiel mit den Tränen in den Augen , das wird immer weniger. Er versucht voller Energie, das Sprechen zu "erobern".
- er steigt aktiv in die "Kommunikation" ein. Er bringt Dinge mit, zeigt mir, was er machen möchte. Versucht mir, Ereignisse mitzuteilen, da kommen wir dann allerdings beide an unsere Grenzen. Fehlt mir natürlich das Hintergrundwissen zu seinem Leben.
Seufz. Was läuft medizinisch? Es ist ein Trauerspiel. Kinderarzt sieht das (wie üblich, trotz meiner Berichte, die er zwar anfordert, aber vermutlich nicht liest) als undramatisch an.
Dann ist der Junge ab September für den Sprachheilkindergarten vorgesehen. Da wollen sie dann warten bis November / Dezember, ob er nicht plötzlich spricht. Meiner Meinung nach verlorene Monate, wenn ich auch den SH-Kiga per se nicht schlecht finde.
Eltern selbst sind a) mit inzwischen 9 Kindern sehr beschäftigt und b) sehr speziell religiös, so dass sie immer erstmal auf die Hilfe Gottes vertrauen. Das ist nicht nur schlecht, sie haben ein tolles Vertrauen in ihre Kinder und das letzte, was sie tun ist, sie unter Druck zu setzen. Sie haben viel Gelassenheit und Lebensfreude. Jeder darf so sein, wie er ist. Aber manchmal gibt es auch die Tendenz zum Fatalismus. Habe sie jetzt gedrängt, doch sich mit dem SPZ direkt in Verbindung zu setzen, der Kinderarzt wird das nicht aktiv unterstützen - wenn die Eltern initiativ werden, aber vermutlich doch.
Bin also nach wie vor ratlos und will jetzt, nach meinem Urlaub, mit dem Kind nochmal ganz konsequent und strukturiert Mc Ginnis beginnen. Bislang hatte ich das nur modifiziert und in Teilen angeboten, weil er mir zu klein war. Ich werde das jetzt aber, wo er 4 wird, konsequent durchziehen. Meine letzte Hoffnung. TAKTKIN Fobi hab ich nicht, lasse aber "Elemente" daraus einfließen, die ich über Kollegen/autodidaktisch gelernt habe. Allgemein unterstützen mich Kolleginnen in beratender Weise, die Eltern wissen das und sind einverstanden. Ich mache gelegentlich Aufnahmen und bespreche diese mit erfahrenen, ausgesuchten Kolleginnen.
Alles in allem: das Kind ist unser Lehrmeister. Es bringt uns alle an unsere Grenzen. Und ich hoffe (und bete tatsächlich auch), dass sich noch eine Tür auftut. Mein "Urvertrauen", das ich fast allen meinen kleinen Patienten entgegenbringe, ist hier massiv herausgefordert !!
Wie ist es mit einenen Bild - Fotovorlagen mit / aus einem Auto, da gibt es auch die Uhr im Armaturenbrett, sogar manchmal mit Zeiger und nicht digital. Aufgaben würde ich mit allem verbinden, was ihm Freude macht.
Die Synapsen zu finden oder neu zu knüpfen, die bisher fehlen, ist ohne Kenntnis der inneren Hirnstruktur wohl eher Zufall.
Viel Erfolg Euch beiden!
mfg hgb :blush:
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hgb schrieb:
Das ist schon traurig, wenn der kleine Kerl Tränen in den Augen hat, weil er es nicht schafft.
Wie ist es mit einenen Bild - Fotovorlagen mit / aus einem Auto, da gibt es auch die Uhr im Armaturenbrett, sogar manchmal mit Zeiger und nicht digital. Aufgaben würde ich mit allem verbinden, was ihm Freude macht.
Die Synapsen zu finden oder neu zu knüpfen, die bisher fehlen, ist ohne Kenntnis der inneren Hirnstruktur wohl eher Zufall.
Viel Erfolg Euch beiden!
mfg hgb :blush:
Die Synapsen zu finden oder neu zu knüpfen, die bisher fehlen, ist ohne Kenntnis der inneren Hirnstruktur wohl eher Zufall.
Viel Erfolg Euch beiden!
mfg hgb :blush:
DANKE für diesen Satz. Mein Reden. Wollte das Kind gerne neurologisch durchgecheckt wissen. Wenn das aber alle, einschließlich und besonders Kinderarzt für unnötig halten ("der ist doch sonst ganz normal, was wollen Sie denn?"), dann ist das für die nichtakademische Erfüllungsgehilfin, die nur deshalb eine Intensiv-Therapie und mehr Diagnostik vorschlägt, weil sie mehr Geld umsetzen will (Originalton Kinderarzt), schwierig.
Ja. Logopädische Diagnose ist für mich momentan vorherrschend eine Sprechapraxie. Und ich verwende ganz bewusst nicht die neue Nomenklatur "Verbale Entwicklungsdyspraxie", die ich z. T. echt "gefressen" habe. Er ist nicht dys-praktisch, er ist wirklich a-praktisch (nur auf Sprechen bezogen). Ich hatte schon sehr oft Kinder mit VED , ich behandle das gerne und recht erfolgreich. So massiv wie bei diesem Jungen hab ich es noch nie erlebt. Er erinnert mich an globale Aphasiker, die auch wollen und partout nicht können. Auch deshalb fände ich eine neurolog Abklärung so wichtig. Wer schaut schon dahinter?
Unabhängig davon, das mit der Uhr im Armaturenbrett ist nett. Danke, Unterstützung der Kreativität tut auch gut.
@a.sch: auch danke, ich sag dazu nochmal extra was, hab aber grad keine zeit mehr, später dann.
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Susulo schrieb:
hgb schrieb am 19.8.17 10:17:
Die Synapsen zu finden oder neu zu knüpfen, die bisher fehlen, ist ohne Kenntnis der inneren Hirnstruktur wohl eher Zufall.
Viel Erfolg Euch beiden!
mfg hgb :blush:
DANKE für diesen Satz. Mein Reden. Wollte das Kind gerne neurologisch durchgecheckt wissen. Wenn das aber alle, einschließlich und besonders Kinderarzt für unnötig halten ("der ist doch sonst ganz normal, was wollen Sie denn?"), dann ist das für die nichtakademische Erfüllungsgehilfin, die nur deshalb eine Intensiv-Therapie und mehr Diagnostik vorschlägt, weil sie mehr Geld umsetzen will (Originalton Kinderarzt), schwierig.
Ja. Logopädische Diagnose ist für mich momentan vorherrschend eine Sprechapraxie. Und ich verwende ganz bewusst nicht die neue Nomenklatur "Verbale Entwicklungsdyspraxie", die ich z. T. echt "gefressen" habe. Er ist nicht dys-praktisch, er ist wirklich a-praktisch (nur auf Sprechen bezogen). Ich hatte schon sehr oft Kinder mit VED , ich behandle das gerne und recht erfolgreich. So massiv wie bei diesem Jungen hab ich es noch nie erlebt. Er erinnert mich an globale Aphasiker, die auch wollen und partout nicht können. Auch deshalb fände ich eine neurolog Abklärung so wichtig. Wer schaut schon dahinter?
Unabhängig davon, das mit der Uhr im Armaturenbrett ist nett. Danke, Unterstützung der Kreativität tut auch gut.
@a.sch: auch danke, ich sag dazu nochmal extra was, hab aber grad keine zeit mehr, später dann.
Weiß aber nicht wie ihr logos das so seht.
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a schubart schrieb:
Und wenn es gar nicht anders geht irgendwann nen talker . Die sind ja heutzutage super im i pad format individuell bestückbar zb.mit Familien fotos etc. Hab ich auch nen kind mit versorgt. Damit wenigstens die grundbedürfnisse mitgeteilt werden können.auch anlernen für die schule.
Weiß aber nicht wie ihr logos das so seht.
danke für deinen Zwischenbericht. Mein "Klopper", von dem ich hier schonmal berichtet hatte, hat sich ja auch EXTREM schwer getan. Er ist inzwischen 5;3 und - oh Wunder! - entdeckt und gebraucht die Sprache immer mehr. Allerdings war ich bei ihm auch schon an meinen Grenzen, da er mit 4 noch praktisch nichts gesprochen hat. Was er aber zunehmend konnte, waren Tiergeräusche. Nur der Sprung zur Sprache/echten Wörtern war wirklich zäh. Und er wurde immerhin auch im SPZ abgeklärt. (Kein Befund)
Der SH-Kiga wollte ihn leider nicht nehmen, wäre immer noch sehr sinnvoll, aber trotz großer Fortschritte im Verhalten haben sie dieses bemängelt. Nun wird eine heilpädagogische Begleitung im Kiga angestrebt. Vielleicht wäre dies auch noch ein Möglichkeit für deinen Kleinen? Obwohl, da er ja in den SHK geht, ist das vermutlich gar nicht möglich? Und würde wohl vom Kinderarzt ohnehin nicht unterstützt...(Müsste er das überhaupt? Geht glaube ich über anderen Topf)
Was ich eigentlich sagen wollte: Es gibt Hoffnung :wink: Ich halte euch die Daumen, verstehe aber auch, dass du die Abklärung willst. Ich würde es auch weiter versuchen und gut dokumentieren.
LG Asima
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asima schrieb:
Hallo Susulo,
danke für deinen Zwischenbericht. Mein "Klopper", von dem ich hier schonmal berichtet hatte, hat sich ja auch EXTREM schwer getan. Er ist inzwischen 5;3 und - oh Wunder! - entdeckt und gebraucht die Sprache immer mehr. Allerdings war ich bei ihm auch schon an meinen Grenzen, da er mit 4 noch praktisch nichts gesprochen hat. Was er aber zunehmend konnte, waren Tiergeräusche. Nur der Sprung zur Sprache/echten Wörtern war wirklich zäh. Und er wurde immerhin auch im SPZ abgeklärt. (Kein Befund)
Der SH-Kiga wollte ihn leider nicht nehmen, wäre immer noch sehr sinnvoll, aber trotz großer Fortschritte im Verhalten haben sie dieses bemängelt. Nun wird eine heilpädagogische Begleitung im Kiga angestrebt. Vielleicht wäre dies auch noch ein Möglichkeit für deinen Kleinen? Obwohl, da er ja in den SHK geht, ist das vermutlich gar nicht möglich? Und würde wohl vom Kinderarzt ohnehin nicht unterstützt...(Müsste er das überhaupt? Geht glaube ich über anderen Topf)
Was ich eigentlich sagen wollte: Es gibt Hoffnung :wink: Ich halte euch die Daumen, verstehe aber auch, dass du die Abklärung willst. Ich würde es auch weiter versuchen und gut dokumentieren.
LG Asima
schön, dass du uns an der weiteren Entwicklung des Falles teilhaben lässt!
Ich würde empfehlen mit dem Talker nicht zu warten! Talker sind nicht nur in den Fällen indziert bei denen ein Sprach/Sprech-Erwerb ausgeschlossen ist. Klar kostet der Talker Geld, aber er müsste problemlos von der Krankenkasse bezahlt werden. Mittlerweile gibt es auch freie Berater mit denen man zu dem Thema Vorgespräche vereinbaren kann. Der Talker ist dann ja auch nur eine Leihgabe von der Krankenkasse, das heißt wenn der Spracherwerb einsetzt und das Gerät nicht mehr nötig ist, kann er zurückgegeben werden.
Der Talker könnte dem Kind eine Menge Druck nehmen. Er könnte auch eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit für das Kind darstellen. Man kann zum Beispiel ein Lautzeichen mit einem gesprochenen Laut verknüpfen, sodass sich das Kind diesen Laut zu Hause immer wieder vorspielen und versuchen könnte nachzusprechen. Aber auch das Abspielen von Wörtern wird für das Kind sicherlich immer wieder eine Aufforderung zum Nachsprechen sein. Der Talker verhindert den Spracherwerb nicht, sondern unterstützt ihn.
Ich drücke für den weiteren Verlauf die Daumen!
Viele Grüße
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thea123 schrieb:
Hallo,
schön, dass du uns an der weiteren Entwicklung des Falles teilhaben lässt!
Ich würde empfehlen mit dem Talker nicht zu warten! Talker sind nicht nur in den Fällen indziert bei denen ein Sprach/Sprech-Erwerb ausgeschlossen ist. Klar kostet der Talker Geld, aber er müsste problemlos von der Krankenkasse bezahlt werden. Mittlerweile gibt es auch freie Berater mit denen man zu dem Thema Vorgespräche vereinbaren kann. Der Talker ist dann ja auch nur eine Leihgabe von der Krankenkasse, das heißt wenn der Spracherwerb einsetzt und das Gerät nicht mehr nötig ist, kann er zurückgegeben werden.
Der Talker könnte dem Kind eine Menge Druck nehmen. Er könnte auch eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit für das Kind darstellen. Man kann zum Beispiel ein Lautzeichen mit einem gesprochenen Laut verknüpfen, sodass sich das Kind diesen Laut zu Hause immer wieder vorspielen und versuchen könnte nachzusprechen. Aber auch das Abspielen von Wörtern wird für das Kind sicherlich immer wieder eine Aufforderung zum Nachsprechen sein. Der Talker verhindert den Spracherwerb nicht, sondern unterstützt ihn.
Ich drücke für den weiteren Verlauf die Daumen!
Viele Grüße
Ja, thea, das klingt für mich sehr überzeugend, was du schreibst. Ich werde es zunächst mit der von a.schubart vorgeschlagenen App auf Android ausprobieren - muss ja auch die Eltern sensibilisieren und selber erst mal reinfinden. Mit Kleinen hab ich das noch nie gemacht, ich kenne Talker in der Arbeit mit jungen Erwachsenen, meist nach SHT.
Bin da jetzt aber motiviert!
Dann, asima, danke auch dir, das hat mir jetzt sehr Mut gemacht! Es tut einfach gut, zu hören, dass es anderen gelegentlich auch so geht. Und du hast mir eine Denkblockade gelöst: Ich habe mich an einen Jungen erinnert, der kam zu mir mit 4,2 Jahren und sprach damals auch nichts. Eigentlich sehr ähnlich meinem jetzigen Knirps. Mit ihm konnte ich sehr schnell über McGinnis einsteigen und er hat ein Jahr lang hart gearbeitet, auch mega motiviert wie alle diese Kinder, ab dem 5. Geburtstag ging es dann immer schneller und heute ist er in der 3.Klasse Regelschule. War 3 Jahre lang bei mir. Nun hab ich mir einfach vorgestellt, mein kleiner Patient wäre nicht mit 3,1 zu mir gekommen, sondern erst jetzt, dann würde ich mir die ganze Situation gar nicht so verzweifelt anschauen, sondern mich "frisch ans Werk" machen. Vielleicht war er einfach noch nicht so weit?
Danke natürlich auch limone für dein Interesse. Es bleibt spannend
Schade, dass andere Fallbeispiele so oft im Sande verlaufen. Mich hätte z.B. interessiert, was mit dem "Patienten mit Trichterbrust" geworden ist ... weil viele ihre Fallbeispiele anonym posten (warum eigentlich?) kann man auch schlecht gezielt nachfragen. Also an dieser Stelle mal: diskutiert doch gerne öfters mal fachlich was durch, ich finde, man kann davon nur profitieren!
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Susulo schrieb:
Also, hier ist ja richtig was los und ihr seid alle Schätze ! Vielen Dank für euer geduldiges Mitlesen.
Ja, thea, das klingt für mich sehr überzeugend, was du schreibst. Ich werde es zunächst mit der von a.schubart vorgeschlagenen App auf Android ausprobieren - muss ja auch die Eltern sensibilisieren und selber erst mal reinfinden. Mit Kleinen hab ich das noch nie gemacht, ich kenne Talker in der Arbeit mit jungen Erwachsenen, meist nach SHT.
Bin da jetzt aber motiviert!
Dann, asima, danke auch dir, das hat mir jetzt sehr Mut gemacht! Es tut einfach gut, zu hören, dass es anderen gelegentlich auch so geht. Und du hast mir eine Denkblockade gelöst: Ich habe mich an einen Jungen erinnert, der kam zu mir mit 4,2 Jahren und sprach damals auch nichts. Eigentlich sehr ähnlich meinem jetzigen Knirps. Mit ihm konnte ich sehr schnell über McGinnis einsteigen und er hat ein Jahr lang hart gearbeitet, auch mega motiviert wie alle diese Kinder, ab dem 5. Geburtstag ging es dann immer schneller und heute ist er in der 3.Klasse Regelschule. War 3 Jahre lang bei mir. Nun hab ich mir einfach vorgestellt, mein kleiner Patient wäre nicht mit 3,1 zu mir gekommen, sondern erst jetzt, dann würde ich mir die ganze Situation gar nicht so verzweifelt anschauen, sondern mich "frisch ans Werk" machen. Vielleicht war er einfach noch nicht so weit?
Danke natürlich auch limone für dein Interesse. Es bleibt spannend
Schade, dass andere Fallbeispiele so oft im Sande verlaufen. Mich hätte z.B. interessiert, was mit dem "Patienten mit Trichterbrust" geworden ist ... weil viele ihre Fallbeispiele anonym posten (warum eigentlich?) kann man auch schlecht gezielt nachfragen. Also an dieser Stelle mal: diskutiert doch gerne öfters mal fachlich was durch, ich finde, man kann davon nur profitieren!
Der Talker ist m. E. geneauso ein synergistisches Hilfsmittel wie z. B. Korsetts für die WS-Muskulatur in der PT.
Der Drang, sich artikulieren zu können, wird so positiv unterstützt. Das Verknüpfen mit den beliebten Bildern vom Auto o. ä., vielleicht auch Musik, wäre ein weiterer Weg.
Vielleicht steckt es andere Forums-TN an, wenn Du hier konsequent weiter berichtest!
Viel Erfolg ufG hgb
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hgb schrieb:
... das empfinde ich auch als Manko in allen drei Therapieforen, dass es keine Verläufe gibt,. Gerade für die unklaren Dinge kann man / frau viel daraus lernen.
Der Talker ist m. E. geneauso ein synergistisches Hilfsmittel wie z. B. Korsetts für die WS-Muskulatur in der PT.
Der Drang, sich artikulieren zu können, wird so positiv unterstützt. Das Verknüpfen mit den beliebten Bildern vom Auto o. ä., vielleicht auch Musik, wäre ein weiterer Weg.
Vielleicht steckt es andere Forums-TN an, wenn Du hier konsequent weiter berichtest!
Viel Erfolg ufG hgb
@susulo wenn die app nicht ausreicht .sag bescheid dann kann ich dir die firma nennen mit denen ich den jungen versorgt habe .die haben nen super Support und unterstützen bei Genehmigung. Das kind war dak ... Und haben es durchgekriegt
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a schubart schrieb:
Ich finde es auch toll was hier so zusammen kommt. Auch so aus den verschiedenen perspektiven . Es geht halt auch nett und konstruktiv hier . :thumbsdown:
@susulo wenn die app nicht ausreicht .sag bescheid dann kann ich dir die firma nennen mit denen ich den jungen versorgt habe .die haben nen super Support und unterstützen bei Genehmigung. Das kind war dak ... Und haben es durchgekriegt
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Problem beschreiben
asima schrieb:
Hi Susulo,
heftig.
Ich mach´s kurz heute:
Frage: Zungenband o.k. oder verkürzt?
Arbeitest du nach Padovan auch mit dem Körperprogramm? Wenn ja, wie klappt das? Summt/singt er mit?
LG und weiter viel Erfolg, vielleicht zieht ihn ja das Kleine dann auch mit :wink: aber geht ja noch bissel.
Asima
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