Sie bringen mit: Teamfähigkeit,
möglichst Berufserfahrung mit
neurologischen Patienten ,
Ausbildung in Bobath wünschenswert
bzw. Bereitschaft zur Fortbildung.
Mobilität für Hausbesuche ist
Voraussetzung.
Wir bieten Ihnen ein
anspruchsvolles Aufgabenfeld in
einem unbefristeten
Beschäftigungsverhältnis, Gehalt
analog TVÖD Bund 9a, 13
Monatsgehalt analog TVÖD,
Gehaltssteigerungen analog TVÖD,
30 Tage Urlaub, zusätzliche
Altersversorgung, Fort- und
Weiterbildung, fachlichen
Austausch...
möglichst Berufserfahrung mit
neurologischen Patienten ,
Ausbildung in Bobath wünschenswert
bzw. Bereitschaft zur Fortbildung.
Mobilität für Hausbesuche ist
Voraussetzung.
Wir bieten Ihnen ein
anspruchsvolles Aufgabenfeld in
einem unbefristeten
Beschäftigungsverhältnis, Gehalt
analog TVÖD Bund 9a, 13
Monatsgehalt analog TVÖD,
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Weiterbildung, fachlichen
Austausch...
betreibe meine Praxis seit über 10 Jahren und habe sie schlicht und funktionell eingerichtet: nicht betont "chic", aber auch nicht hässlich oder ungepflegt. Ich finde es gut, wenn mir Patienten direkt sagen, wenn ihnen etwas gefällt oder eben auch nicht. Heute bekam ich eine Rückmeldung, mit der ich nicht gerechnet hätte: Meine Praxis mache einen "herunter gekommenen Eindruck". Auf Nachfragen, was genau denn gemeint wäre, kamen Vergleiche mit großen Arztgemeinschaftspraxen, die modern eingerichtet seien und z.B. im Wartezimmer Ledersessel stehen hätten. Meine Praxis sähe aus, als ob darin 10 Jahre nichts gemacht worden wäre. Dass dem nicht ist, kann ja ein Patient, der erst seit ein paar Wochen kommt, nicht wissen. Auch hätte der Patient den Eindruck, dass meine Praxis nicht ganz ausgelastet wäre (was während der Sommerferien tatsächlich stimmt).
Wie "ernst" soll ich solch eine Rückmeldung nehmen? Natürlich kann ich für´s Wartezimmer 3 gepolsterte Kunstlederstühle kaufen und immer hinstellen, wenn der Patient kommt, aber mache ich mich damit nicht "zum Affen"? Sehe ich es falsch, es für zumutbar zu halten, dass ein Patient (ohne mir bekanntes Rückenleiden) auf einem Kunststoff-Hartschalen-Stuhl wartet?
Ich habe mir alles ruhig angehört und nicht angefangen dagegen zu diskutieren ("Wir Logopäden verdienen viel weniger als ein Internist in Gemeinschaftspraxis und haben daher weniger Mittel, besonders "chic" zu sein" in etwa). In unmittelbarer Nachbarschaft hat ein hypermodernes Therapiezentrum eröffnet, auch mit Logopädie. Da bekommt man natürlich leichte Beklemmungen, dass o.g. Patient die Praxis wechselt und überall in der Stadt (er kennt "jeden", v.a. viele Ärzte) herumerzählt, dass meine Praxis "herunter gekommen" und "nicht ausgelastet" wäre.
Aber was soll ich tun: weiterhin gute Arbeit leisten, meine zufriedenen Patienten gut "pflegen" und mich von jemandem wie "oben" nicht aus dem Konzept bringen lassen - richtig? Oder habt Ihr Ideen, Gedanken, Erfahrungen dazu, die mir evtl. als Anregung dienen könnten, anders vor zu gehen?
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Hallo Kolleginnen und Kollegen,
betreibe meine Praxis seit über 10 Jahren und habe sie schlicht und funktionell eingerichtet: nicht betont "chic", aber auch nicht hässlich oder ungepflegt. Ich finde es gut, wenn mir Patienten direkt sagen, wenn ihnen etwas gefällt oder eben auch nicht. Heute bekam ich eine Rückmeldung, mit der ich nicht gerechnet hätte: Meine Praxis mache einen "herunter gekommenen Eindruck". Auf Nachfragen, was genau denn gemeint wäre, kamen Vergleiche mit großen Arztgemeinschaftspraxen, die modern eingerichtet seien und z.B. im Wartezimmer Ledersessel stehen hätten. Meine Praxis sähe aus, als ob darin 10 Jahre nichts gemacht worden wäre. Dass dem nicht ist, kann ja ein Patient, der erst seit ein paar Wochen kommt, nicht wissen. Auch hätte der Patient den Eindruck, dass meine Praxis nicht ganz ausgelastet wäre (was während der Sommerferien tatsächlich stimmt).
Wie "ernst" soll ich solch eine Rückmeldung nehmen? Natürlich kann ich für´s Wartezimmer 3 gepolsterte Kunstlederstühle kaufen und immer hinstellen, wenn der Patient kommt, aber mache ich mich damit nicht "zum Affen"? Sehe ich es falsch, es für zumutbar zu halten, dass ein Patient (ohne mir bekanntes Rückenleiden) auf einem Kunststoff-Hartschalen-Stuhl wartet?
Ich habe mir alles ruhig angehört und nicht angefangen dagegen zu diskutieren ("Wir Logopäden verdienen viel weniger als ein Internist in Gemeinschaftspraxis und haben daher weniger Mittel, besonders "chic" zu sein" in etwa). In unmittelbarer Nachbarschaft hat ein hypermodernes Therapiezentrum eröffnet, auch mit Logopädie. Da bekommt man natürlich leichte Beklemmungen, dass o.g. Patient die Praxis wechselt und überall in der Stadt (er kennt "jeden", v.a. viele Ärzte) herumerzählt, dass meine Praxis "herunter gekommen" und "nicht ausgelastet" wäre.
Aber was soll ich tun: weiterhin gute Arbeit leisten, meine zufriedenen Patienten gut "pflegen" und mich von jemandem wie "oben" nicht aus dem Konzept bringen lassen - richtig? Oder habt Ihr Ideen, Gedanken, Erfahrungen dazu, die mir evtl. als Anregung dienen könnten, anders vor zu gehen?
nun erwischt es uns auch.
Damit meine ich: Hauptsache, die Oberfläche stimmt, was darunter liegt, ist weniger wichtig.
In meiner Stadt warb eine Logopraxis im Flyer damit, dass es kostenlos Getränke gäbe.
Letztlich kannst nur du entscheiden, was dir wichtig ist. Ich habe in den letzten 2 Jahren viele tausend Euro in Fortbildungen investiert, bin sehr glücklich, dass ich da das Geld noch hatte, denn gerade sieht es mau aus. Mir ist es wichtiger, den Menschen wirklich weiterzuhelfen, als schicke Stühle zu haben.
Auf Dauer spricht sich auch rum, wenn die Hülle schick ist,aber nichts dahinter (so auch bei oben genannter Logopraxis). Auch viele Ärzte mit völlig verranzter Einrichtung aus den 70ern kriegen auf jameda gute Bewertungen, weil die Menschen sich dort gut aufgehoben fühlen.
Wenn du allein bist oder nur eine kleine Praxis hast, reicht eher eine normale Eirnichtung, wie du sie beschreibst. Bei größeren Zentren muss man schnell und viel Patienten anziehen, und das klappt eben eher übers Visuelle. Da braucht man sicher mehr schick.
Ich habe zur Zeit eine eher karg eingerichtete Praxis, die Patienten sind alle sehr zufrieden (auch der Mercedes-Cabriolet-Fahrer). Fürs Marketing ("hier meine schicken Räume" auf der homepage) ist es etwas schwieriger, aber dann fotografiert man eben eher Material... oder ich mich selber, als sympathisches Gesicht, das zieht sowieso mehr als die Einrichtung. Zumindest ziehe ich so mehr die Patienten, die ich haben möchte. Die anderen können gern in die schicke Praxis gehen.
Wir sollten ehrlich sein zu uns selber, finde ich. Zu mir passen keine Designerstühle.
Sollte das zur Existenzbedingung werden und ich hätte das Geld, würde ich natürlich welche kaufen.
herzliche Grüße, viel Erfolg!
heropas
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heropas schrieb:
Hallo mab,
nun erwischt es uns auch.
Damit meine ich: Hauptsache, die Oberfläche stimmt, was darunter liegt, ist weniger wichtig.
In meiner Stadt warb eine Logopraxis im Flyer damit, dass es kostenlos Getränke gäbe.
Letztlich kannst nur du entscheiden, was dir wichtig ist. Ich habe in den letzten 2 Jahren viele tausend Euro in Fortbildungen investiert, bin sehr glücklich, dass ich da das Geld noch hatte, denn gerade sieht es mau aus. Mir ist es wichtiger, den Menschen wirklich weiterzuhelfen, als schicke Stühle zu haben.
Auf Dauer spricht sich auch rum, wenn die Hülle schick ist,aber nichts dahinter (so auch bei oben genannter Logopraxis). Auch viele Ärzte mit völlig verranzter Einrichtung aus den 70ern kriegen auf jameda gute Bewertungen, weil die Menschen sich dort gut aufgehoben fühlen.
Wenn du allein bist oder nur eine kleine Praxis hast, reicht eher eine normale Eirnichtung, wie du sie beschreibst. Bei größeren Zentren muss man schnell und viel Patienten anziehen, und das klappt eben eher übers Visuelle. Da braucht man sicher mehr schick.
Ich habe zur Zeit eine eher karg eingerichtete Praxis, die Patienten sind alle sehr zufrieden (auch der Mercedes-Cabriolet-Fahrer). Fürs Marketing ("hier meine schicken Räume" auf der homepage) ist es etwas schwieriger, aber dann fotografiert man eben eher Material... oder ich mich selber, als sympathisches Gesicht, das zieht sowieso mehr als die Einrichtung. Zumindest ziehe ich so mehr die Patienten, die ich haben möchte. Die anderen können gern in die schicke Praxis gehen.
Wir sollten ehrlich sein zu uns selber, finde ich. Zu mir passen keine Designerstühle.
Sollte das zur Existenzbedingung werden und ich hätte das Geld, würde ich natürlich welche kaufen.
herzliche Grüße, viel Erfolg!
heropas
Ja, ich bin alleine, und auch ich habe anschließend einen Mercedes-Cabrio-Fahrer, der wirklich sehr "hedonistisch" veranlagt ist, aber ein sehr treuer Patient ist, nach seiner Meinung gefragt: "Hauptsache, ich komme voran", lautete seine Antwort.
Ja, und zu mir passt einfach keine "Designer-Praxis", denn ich bin ein total bodenständiger Typ. Auch habe ich kein Problem, wenn ich zum Arzt gehe, und die dortige Einrichtung ist Jahrzehnte alt - eher im Gegenteil: zu einem "Modearzt" wollte ich nicht so gerne gehen.
Als Selbständiger muss man sich immer bewusst machen, wofür man einsteht: und wenn ich schlimmstenfalls diesen Patienten an die super chice Praxis verliere und nochmal schlimmstenfalls dieser Patient als "Multiplikator" bei seinen vielen Arzt -Gspusis auf dem Golfplatz über meine Praxis herzieht, dann ist es eben Schicksal…
Ich will ebenfalls meinen Patienten echt helfen, und immer wieder erlebe ich, dass genau diese Absicht bei vielen meiner Patienten ankommt. *mir selbst beschwichtigend auf die Schulter klopf*
Wichtig ist schönes, ansprechendes Material, und ja, wenn ich mal Geld zum Investieren übrig habe, kann ich ja tatsächlich Sessel ins Wartezimmer stellen - aber momentan habe ich Wichtigeres zu bezahlen.
Ebenfalls alles Gute, Heropas und herzliche Grüße!
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Auch ich habe eine Einzelpraxis, investiere grundsätzlich auch lieber in Material als in Möbel. Solange sie nicht kaputt sind und sauber aussehen gibt es einfach keinen Grund sich diesbezüglich unter Druck setzen zu lassen.
Ich denk mal so: unterschiedliche Menschen spricht Unterschiedliches an. Zu mir kommen viele, die sich freuen, dass es bei mir so "familiär" ist - da ich alleine bin, ist eben alles überschaubar und immer persönlich. Viele mögen das. Andere bevorzugen eine Art "Sterillität / Anonymität" (ich meine das nicht negativ) und fühlen sich in einer großen Praxis mit 5-10 Therapeutinnen vielleicht wohler, weil sie dadurch mehr ein "Arztgefühl" haben (ich kann es grad schlecht beschreiben). Allen kann man es sowieso nicht recht machen und am Ende, davon bin ich überzeugt, zählt immer die Qualität der Therapie sowie die "Qualität" deiner Persönlichkeit. Sich in seinen eigenen Räumen wohlfühlen und sich damit zu identifizieren ist sicher besser als sich nach den Vorlieben der Kunden einzurichten. Du kämst damit auch auf keinen grünen Zweig.
Also, nimms nicht so tragisch, wenn nach 10 Jahren ein Patient solches zu dir sagt. Er darf so denken, alle andern gaben dir bislang recht. Wenn es dir überhaupt keine Ruhe lässt könntest du mal einen "Zufriedenheitsfragebogen" in deinem Wartezimmer auslegen, der auch anonym ausgefüllt werden kann, mit solchen und anderen Fragen. Wobei die Anonymität in einer Einzelpraxis eben schwierig ist ....
Liebe Grüße
Su
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Susulo schrieb:
lass dir von mir auch noch ein bisschen Mut machen. Schließe mich in allem heropas an.
Auch ich habe eine Einzelpraxis, investiere grundsätzlich auch lieber in Material als in Möbel. Solange sie nicht kaputt sind und sauber aussehen gibt es einfach keinen Grund sich diesbezüglich unter Druck setzen zu lassen.
Ich denk mal so: unterschiedliche Menschen spricht Unterschiedliches an. Zu mir kommen viele, die sich freuen, dass es bei mir so "familiär" ist - da ich alleine bin, ist eben alles überschaubar und immer persönlich. Viele mögen das. Andere bevorzugen eine Art "Sterillität / Anonymität" (ich meine das nicht negativ) und fühlen sich in einer großen Praxis mit 5-10 Therapeutinnen vielleicht wohler, weil sie dadurch mehr ein "Arztgefühl" haben (ich kann es grad schlecht beschreiben). Allen kann man es sowieso nicht recht machen und am Ende, davon bin ich überzeugt, zählt immer die Qualität der Therapie sowie die "Qualität" deiner Persönlichkeit. Sich in seinen eigenen Räumen wohlfühlen und sich damit zu identifizieren ist sicher besser als sich nach den Vorlieben der Kunden einzurichten. Du kämst damit auch auf keinen grünen Zweig.
Also, nimms nicht so tragisch, wenn nach 10 Jahren ein Patient solches zu dir sagt. Er darf so denken, alle andern gaben dir bislang recht. Wenn es dir überhaupt keine Ruhe lässt könntest du mal einen "Zufriedenheitsfragebogen" in deinem Wartezimmer auslegen, der auch anonym ausgefüllt werden kann, mit solchen und anderen Fragen. Wobei die Anonymität in einer Einzelpraxis eben schwierig ist ....
Liebe Grüße
Su
Ja, dieses "Kleine, Persönliche" spricht nicht jeden Gleichermaßen an, obwohl ich meine Praxis in ihrer Einfachheit authentisch (aber nicht "hand geschnitzt") empfinde. Man kann es tatsächlich nicht jedem Recht machen, nur eben sein Bestes geben. Und wenn der Patient das nicht als Gut genug empfindet, ist es in Ordnung.
Liebe Grüße,
A.
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Auch an Susulo vielen Dank!
Ja, dieses "Kleine, Persönliche" spricht nicht jeden Gleichermaßen an, obwohl ich meine Praxis in ihrer Einfachheit authentisch (aber nicht "hand geschnitzt") empfinde. Man kann es tatsächlich nicht jedem Recht machen, nur eben sein Bestes geben. Und wenn der Patient das nicht als Gut genug empfindet, ist es in Ordnung.
Liebe Grüße,
A.
urmel
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urmel schrieb:
Meine Physiopraxis ist funktionell eingerichtet. Also nix mit Desinger usw. Dennoch gibt es mehr als genug zu tun. Die Patienten, die eine moderne und gutaussehende Praxis benötigen, gehen zu den Kollegen im Ort. Doch in dieser Praxis fühle ich mich wohl. Wenn jemanden es wichtig ist, über die Einrichtung zu meckern, so wird er auch anderswo was zu meckern finden. Solche Patienten brauche ich nicht.
urmel
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
urmel, das mit dem Meckern glaube ich auch: wer bestimmte Details kritisiert wie der Patient heute, wird auch woanders Details finden, die zu bemängeln sind. Und was mir in all den Jahren passiert ist: Bestimmte Patienten, die mit meiner Art gut können, ziehen wiederum Patienten an, die mit mir gut können, während Patienten, die mit mir nicht können, mich womöglich vor ihren Freunden bewahren, die mit mir auch nicht gut könnten...
LG Martina
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logoU schrieb:
Die Rückmeldung des einen Patienten hat dich aber doch sehr getroffen, wie es scheint. Warum ist das so?
LG Martina
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Vielen Dank für den Zuspruch, Heropas!
Ja, ich bin alleine, und auch ich habe anschließend einen Mercedes-Cabrio-Fahrer, der wirklich sehr "hedonistisch" veranlagt ist, aber ein sehr treuer Patient ist, nach seiner Meinung gefragt: "Hauptsache, ich komme voran", lautete seine Antwort.
Ja, und zu mir passt einfach keine "Designer-Praxis", denn ich bin ein total bodenständiger Typ. Auch habe ich kein Problem, wenn ich zum Arzt gehe, und die dortige Einrichtung ist Jahrzehnte alt - eher im Gegenteil: zu einem "Modearzt" wollte ich nicht so gerne gehen.
Als Selbständiger muss man sich immer bewusst machen, wofür man einsteht: und wenn ich schlimmstenfalls diesen Patienten an die super chice Praxis verliere und nochmal schlimmstenfalls dieser Patient als "Multiplikator" bei seinen vielen Arzt -Gspusis auf dem Golfplatz über meine Praxis herzieht, dann ist es eben Schicksal…
Ich will ebenfalls meinen Patienten echt helfen, und immer wieder erlebe ich, dass genau diese Absicht bei vielen meiner Patienten ankommt. *mir selbst beschwichtigend auf die Schulter klopf*
Wichtig ist schönes, ansprechendes Material, und ja, wenn ich mal Geld zum Investieren übrig habe, kann ich ja tatsächlich Sessel ins Wartezimmer stellen - aber momentan habe ich Wichtigeres zu bezahlen.
Ebenfalls alles Gute, Heropas und herzliche Grüße!
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Leni C. schrieb:
Solche " ich bin wichtig und habe den Durchblick " - Typen gibt es immer wieder . Ich hatte ein anderes Beispiel : Patient will sich telefonisch für einen Termin anmelden. Klagt , daß er Schmerzen hat und in mehreren Praxen erst in 3 Wochen einen Termin bekommen kann . Ich : Sie können direkt morgen abend kommen , dann bleibt mein MA länger ( war so abgesprochen , daß er bei Bedarf Überstunden macht ). Der Patient perplex : Also , wenn ich so schnell bei ihnen dran kommen kann , gehe ich davon aus , daß ihre Praxis nicht gut läuft . Da warte ich doch lieber und gehe in eine ausgelastete Praxis . Ich würde mich von so einem Patienten nicht verunsichern lassen . Ich arbeite auch in meiner kleinen Praxis , die sehr funktionell eingerichtet ist , in der sich aber die Patienten wohlfühlen. Weil sie nämlich unsere Art schätzen , wie sie behandelt ( und angenommen ) werden . Denk dran , wie die Reaktion deiner anderen Patienten ist , und die scheinen sich ja bei dir gut aufgehoben zu fühlen.
Dass man sich (gerade vor dem Hintergrund der Hypermodernpraxis nebenan) auch mal selbstkritische Gedanken macht, ist doch wohl normal.
Wie Ihr aber schon schriebt: die anderen Patienten geben mir Recht...
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Aber ich muss auch fragen, warum trifft dich so etwas so sehr? Wenn du dich in deiner Praxis wohlfühlst und auch genügend Patienten hast und diese sich wohlfühlen, so what. Man muss nur aufpassen, dass man nicht den Zeitpunkt für Erneuerung oder Renovierung verpaßt. Ich kenne einige Physiopraxen, wo der PI und die Therapeuten sehr gut sind, es ihnen aber gar nicht mehr auffällt, dass die Polsterung der Stühle im Warteraum sehr durchgesessen und abgewetzt ist oder der Lack der Türen stark abblättert. Wenn man das ständig sieht, fällt einem das nicht so auf, als wenn jemand neu in die Praxis kommt. Deshalb würde ich mal Freunde oder Familienmitglieder bitten durch die Praxis zu gehen und ehrlich!!! ihren Eindruck zu sagen.
Nur der Meinung zu sein "Hauptsache, ich leiste gute Arbeit", halte ich für falsch. Ich halte ein gewisses Ambiente, wie eine ansprechende Rezeption, einzelne schöne (nicht vermickerte) Pflanzen und eine nicht "alt" wirkende Praxis auch für sehr wichtig. Das kostet nicht die Welt, kann aber sehr viel ausmachen. Dazu mußt du nicht hypermodern werden.
Ich hoffe, du verstehst meinen Rat nicht falsch. Ich kann mir keinerlei Urteil über deine Praxis erlauben, aber der Konkurrenzkampf heute ist so groß, dass man solche Dinge nicht ganz außer Acht lassen sollte.
Und ich muss ehrlich sagen, ich könnte mir nicht verkneifen den Wichtigtuer zu fragen, was ihn denn zu dir verschlagen hat, wenn ihm die Praxis so gar nicht gefällt. Du mußt ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen und ihm klar machen, dass du auch sehr gut auf ihn verzichten kannst. Meist verunsichert das solche Typen. Diskutiere auf keinen Fall mit ihm oder versuche dich für was auch immer zu rechtfertigen. Das wäre Wasser auf seine Mühlen.Mir hat mal jemand vor vielen Jahren den Rat gegeben, sogar beizupflichten. Wenn er z. B. sagt, dass deine Lichtschalter billig aussehen, mußt du mit strahlendem Gesicht sagen "Ja, toll nicht, die waren auch sehr billig". Wenn er sagt, dass es nicht schön aussieht, solltest du sagen "Stimmt, sie haben Recht." Punkt, kein Wort weiter. Das funktioniert wirklich. Habe ich schon in vielen Lebensbereichen ausprobiert. Dann kann er nichts mehr sagen, da du ihm ja Recht gegeben hast. Manche bringst du so auch zur Weißglut (was ich auch okay finde, bin halt boshaft). Besser als wenn du dich ärgerst. :yum:
Ich wünsche dir starke Nerven.
Gruß Britt
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Britt schrieb:
Ein Patient, der von dir behandelt werden will und dann an der Einrichtung rummäkelt, ist ein dümmlicher Wichtigtuer. Warum geht er denn nicht in die "stylische Praxis", sondern kommt zu dir?
Aber ich muss auch fragen, warum trifft dich so etwas so sehr? Wenn du dich in deiner Praxis wohlfühlst und auch genügend Patienten hast und diese sich wohlfühlen, so what. Man muss nur aufpassen, dass man nicht den Zeitpunkt für Erneuerung oder Renovierung verpaßt. Ich kenne einige Physiopraxen, wo der PI und die Therapeuten sehr gut sind, es ihnen aber gar nicht mehr auffällt, dass die Polsterung der Stühle im Warteraum sehr durchgesessen und abgewetzt ist oder der Lack der Türen stark abblättert. Wenn man das ständig sieht, fällt einem das nicht so auf, als wenn jemand neu in die Praxis kommt. Deshalb würde ich mal Freunde oder Familienmitglieder bitten durch die Praxis zu gehen und ehrlich!!! ihren Eindruck zu sagen.
Nur der Meinung zu sein "Hauptsache, ich leiste gute Arbeit", halte ich für falsch. Ich halte ein gewisses Ambiente, wie eine ansprechende Rezeption, einzelne schöne (nicht vermickerte) Pflanzen und eine nicht "alt" wirkende Praxis auch für sehr wichtig. Das kostet nicht die Welt, kann aber sehr viel ausmachen. Dazu mußt du nicht hypermodern werden.
Ich hoffe, du verstehst meinen Rat nicht falsch. Ich kann mir keinerlei Urteil über deine Praxis erlauben, aber der Konkurrenzkampf heute ist so groß, dass man solche Dinge nicht ganz außer Acht lassen sollte.
Und ich muss ehrlich sagen, ich könnte mir nicht verkneifen den Wichtigtuer zu fragen, was ihn denn zu dir verschlagen hat, wenn ihm die Praxis so gar nicht gefällt. Du mußt ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen und ihm klar machen, dass du auch sehr gut auf ihn verzichten kannst. Meist verunsichert das solche Typen. Diskutiere auf keinen Fall mit ihm oder versuche dich für was auch immer zu rechtfertigen. Das wäre Wasser auf seine Mühlen.Mir hat mal jemand vor vielen Jahren den Rat gegeben, sogar beizupflichten. Wenn er z. B. sagt, dass deine Lichtschalter billig aussehen, mußt du mit strahlendem Gesicht sagen "Ja, toll nicht, die waren auch sehr billig". Wenn er sagt, dass es nicht schön aussieht, solltest du sagen "Stimmt, sie haben Recht." Punkt, kein Wort weiter. Das funktioniert wirklich. Habe ich schon in vielen Lebensbereichen ausprobiert. Dann kann er nichts mehr sagen, da du ihm ja Recht gegeben hast. Manche bringst du so auch zur Weißglut (was ich auch okay finde, bin halt boshaft). Besser als wenn du dich ärgerst. :yum:
Ich wünsche dir starke Nerven.
Gruß Britt
Allen ein schönes Wochenende,
Gruß A.
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Danke für Eure echt hilfreichen Gedankenanstöße! ihr habt mir damit gut geholfen.
Allen ein schönes Wochenende,
Gruß A.
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
Leni, ich schätze den Patienten auch so ein, dass er es als eine gewisse Machtdemonstration sieht: er betont, hier im Ort mit allen Ärzten per "Du" zu sein, mit allen möglichen wichtigen Leuten zu golfen und schien es sichtlich zu genießen, mir bis ins kleinste Detail (z.B. "billige Lichtschalter") aufzuzählen, was ihm alles nicht gefällt und auf meine Verunsicherung zu spekulieren Ich blieb aber "pokerfacemäßig" und habe ihn eingeladen, mir das ruhig alles zu sagen, ohne dazu irgend etwas zu erklären oder mich zu recht fertigen. Ich habe mich undurchdringlich höflich gegeben und werde das auch weiterhin ihm gegenüber tun.
Dass man sich (gerade vor dem Hintergrund der Hypermodernpraxis nebenan) auch mal selbstkritische Gedanken macht, ist doch wohl normal.
Wie Ihr aber schon schriebt: die anderen Patienten geben mir Recht...
deshalb kommt er ja auch zu Dir.... (wenn es ein Stimme-Patient wäre, würde ich herausfinden (wollen) ob das seine "Art" ist... und schauen, wie ich die "miese" Stimmung in Verbindung mit dem Problem STIMME bringen könnte, ohne ihm gleich zu nahe zu treten, weil ich mich vielleicht "getroffen" fühle... aber manchmal kann so eine Erfahrung ja auch ein Impuls sein... sich mal Gedanken über die Ausstattung zu machen... gerade in bestimmten Zeiten gibt es SCHÖNERE Stühle ja zu SONDERPREISEN ( die Augen einfach mal offen halten - vielleicht gefällt Dir da ja selbst was gut)
Ich habe einfach die "stylischeren" 2 schwarzen Stühle meines Wartebereiches ( Esszimmerstühle mit hoher Lehne) die sonst ca. 50-60 EUR kosten) im Schnäppchen-Bereich verschiedener Möbelhäuser ( ZUFALL oder nicht ... sie sehen sogar sehr ähnlich aus !) für nur 25-30 Euro erstanden... und traue mich ebenfalls gut erhaltene "alte" von mir teilweise SCHWARZ lasierte Holzstühle aus meiner Herkunftsfamilie in den Therapiebereichen einzusetzen ( haben mich also fast kein Geld gekostet).. davon ist inzwischen einer schon "ausrangiert" (weil manch Patienten-Vater mit seinem Übergewicht darauf herumgewackelt hat) - das ärgert mich kein bisschen... schließlich will ich nicht mehr ALT damit werden... sie sollen nur noch einige Zeit ihren Zweck erfüllen ( da sie früher fast nie benutzt wurden) - bevor sie auf den Sperrmüll wandern...
Meine Ausstattung ist nicht teuer und dennoch fühlen sich die meisten wohl... da sie oft froh sind nicht zu lange auf einen Platz warten zu müssen... solche Menschen achten auch weniger auf STYLISCHES .. viele finden andere Aspekte wichtiger ( Lage / kostenlose Parkplätze / positive Beziehung zum Kind...)
Meine Praxis ist sehr "natürlich" und kindgerecht ( bunte Stühle für die Kids = alte Schulstühle, die ich farbig gepeppt habe) und diverse Dinge ( Deko oder "bunte Herzen"-Platzdeckchen fürs Kind...manchmal fragen Kinder, ob ich da wohne... und selbst in meiner früheren "nicht modernen" Räumlichkeit... haben viele die GEMÜTLICHKEIT besonders anerkannt...
Das sind dann eben MEINE Patienten... mit denen macht´s Spaß und meist bin ich es, die denkt, da könnte ich aber mal was anderes (=SCHÖNERES) hintun ( ohne dass ich an DESIGN-Preise denke!)
Also geh nach DEINEM Gefühl... nimm es als Anregung und nicht als Kritik !
Gruß S.
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solanda schrieb:
So ein Patient ist sicher die SELTENHEIT und man kann immer davon ausgehen, dass ER ein Problem hat...
deshalb kommt er ja auch zu Dir.... (wenn es ein Stimme-Patient wäre, würde ich herausfinden (wollen) ob das seine "Art" ist... und schauen, wie ich die "miese" Stimmung in Verbindung mit dem Problem STIMME bringen könnte, ohne ihm gleich zu nahe zu treten, weil ich mich vielleicht "getroffen" fühle... aber manchmal kann so eine Erfahrung ja auch ein Impuls sein... sich mal Gedanken über die Ausstattung zu machen... gerade in bestimmten Zeiten gibt es SCHÖNERE Stühle ja zu SONDERPREISEN ( die Augen einfach mal offen halten - vielleicht gefällt Dir da ja selbst was gut)
Ich habe einfach die "stylischeren" 2 schwarzen Stühle meines Wartebereiches ( Esszimmerstühle mit hoher Lehne) die sonst ca. 50-60 EUR kosten) im Schnäppchen-Bereich verschiedener Möbelhäuser ( ZUFALL oder nicht ... sie sehen sogar sehr ähnlich aus !) für nur 25-30 Euro erstanden... und traue mich ebenfalls gut erhaltene "alte" von mir teilweise SCHWARZ lasierte Holzstühle aus meiner Herkunftsfamilie in den Therapiebereichen einzusetzen ( haben mich also fast kein Geld gekostet).. davon ist inzwischen einer schon "ausrangiert" (weil manch Patienten-Vater mit seinem Übergewicht darauf herumgewackelt hat) - das ärgert mich kein bisschen... schließlich will ich nicht mehr ALT damit werden... sie sollen nur noch einige Zeit ihren Zweck erfüllen ( da sie früher fast nie benutzt wurden) - bevor sie auf den Sperrmüll wandern...
Meine Ausstattung ist nicht teuer und dennoch fühlen sich die meisten wohl... da sie oft froh sind nicht zu lange auf einen Platz warten zu müssen... solche Menschen achten auch weniger auf STYLISCHES .. viele finden andere Aspekte wichtiger ( Lage / kostenlose Parkplätze / positive Beziehung zum Kind...)
Meine Praxis ist sehr "natürlich" und kindgerecht ( bunte Stühle für die Kids = alte Schulstühle, die ich farbig gepeppt habe) und diverse Dinge ( Deko oder "bunte Herzen"-Platzdeckchen fürs Kind...manchmal fragen Kinder, ob ich da wohne... und selbst in meiner früheren "nicht modernen" Räumlichkeit... haben viele die GEMÜTLICHKEIT besonders anerkannt...
Das sind dann eben MEINE Patienten... mit denen macht´s Spaß und meist bin ich es, die denkt, da könnte ich aber mal was anderes (=SCHÖNERES) hintun ( ohne dass ich an DESIGN-Preise denke!)
Also geh nach DEINEM Gefühl... nimm es als Anregung und nicht als Kritik !
Gruß S.
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