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Anonymer Teilnehmer
07.03.2013 13:12
Älterer Patient, kommt öfter die Woche zu mir, davor Reha-Aufenthalt. Schlaganfall war ca. 12/12. Er kann sich nicht artikulieren. Auf Aufforderung geht auch nichts. Nachmachen von z.B. "A" kommt nichts oder "sch". Mundmotorik apraktisch, auch beim Nachmachen oder mit Spiegel geht nichts! Er versteht nur Schlagworte. Er kann nichts schreiben, weder frei noch einzelne Buchstaben auf Aufforderung. Aus dem Setzkasten legte ich ihm 4 Vokale und benannte sie zuerst, dann sollte er mir A bzw. E zeigen. Ging nicht. Bei 2 Vokalen schon. Laut Pflegepersonal "liest" er die Bild, ich gehe aber davon aus, dass er hier ebenfalls einzelne Worte erkennt. In der Reha wurde an einem Kommunikationsbuch gearbeitet. Finde ich sinnvoll, aber ich würde ihn gerne zusätzlich "zum Sprechen bringen". So einen heftigen Aphasiker, wo wirklich gar nichts zu gehen schint, hatte ich noch nicht. Und das blöde ist ja, die Zeit der SPontanremissionen ist längst um... ;)) Wie würdet ihr anfangen?
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Älterer Patient, kommt öfter die Woche zu mir, davor Reha-Aufenthalt. Schlaganfall war ca. 12/12. Er kann sich nicht artikulieren. Auf Aufforderung geht auch nichts. Nachmachen von z.B. "A" kommt nichts oder "sch". Mundmotorik apraktisch, auch beim Nachmachen oder mit Spiegel geht nichts! Er versteht nur Schlagworte. Er kann nichts schreiben, weder frei noch einzelne Buchstaben auf Aufforderung. Aus dem Setzkasten legte ich ihm 4 Vokale und benannte sie zuerst, dann sollte er mir A bzw. E zeigen. Ging nicht. Bei 2 Vokalen schon. Laut Pflegepersonal "liest" er die Bild, ich gehe aber davon aus, dass er hier ebenfalls einzelne Worte erkennt. In der Reha wurde an einem Kommunikationsbuch gearbeitet. Finde ich sinnvoll, aber ich würde ihn gerne zusätzlich "zum Sprechen bringen". So einen heftigen Aphasiker, wo wirklich gar nichts zu gehen schint, hatte ich noch nicht. Und das blöde ist ja, die Zeit der SPontanremissionen ist längst um... ;)) Wie würdet ihr anfangen?
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Anonymer Teilnehmer schrieb:

Älterer Patient, kommt öfter die Woche zu mir, davor Reha-Aufenthalt. Schlaganfall war ca. 12/12. Er kann sich nicht artikulieren. Auf Aufforderung geht auch nichts. Nachmachen von z.B. "A" kommt nichts oder "sch". Mundmotorik apraktisch, auch beim Nachmachen oder mit Spiegel geht nichts! Er versteht nur Schlagworte. Er kann nichts schreiben, weder frei noch einzelne Buchstaben auf Aufforderung. Aus dem Setzkasten legte ich ihm 4 Vokale und benannte sie zuerst, dann sollte er mir A bzw. E zeigen. Ging nicht. Bei 2 Vokalen schon. Laut Pflegepersonal "liest" er die Bild, ich gehe aber davon aus, dass er hier ebenfalls einzelne Worte erkennt. In der Reha wurde an einem Kommunikationsbuch gearbeitet. Finde ich sinnvoll, aber ich würde ihn gerne zusätzlich "zum Sprechen bringen". So einen heftigen Aphasiker, wo wirklich gar nichts zu gehen schint, hatte ich noch nicht. Und das blöde ist ja, die Zeit der SPontanremissionen ist längst um... ;)) Wie würdet ihr anfangen?

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logoU
07.03.2013 20:01
Ich habe bei einem ähnlichen Fall mit Realgegenständen des täglichen Gebrauchs gearbeitet (Rasierer, Rasierschaum, Zahnbürste, Teller, Tasse, Messer etc.). Dabei wurde auch das Geben und Nehmen und Zeigen erarbeitet. Oder Mengenangaben. Zusätzlich habe ich auch viel über Pantomime gemacht, was ihn zu seinen ersten Äußerungen gebracht hat. Er verwendet jetzt in seiner Kommunikation viel mehr Gestik, um sich mitzuteilen. Ich habe auch viel mit Dingen gearbeitet, die ihn interessieren (er war Landwirt, sammelte Miniaturtraktoren). Nach einigen Monaten konnten wir dann wieder mit Bildmaterial beginnen und mit einer geringen Auswahl an Bildmaterial nach MODAK arbeiten.

Vielleicht hilft dir das.....einfach auch mal andere Wege gehen, ausprobieren, wie du bei "diesem Menschen" einen Zugang findest.

LG Martina
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Ich habe bei einem ähnlichen Fall mit Realgegenständen des täglichen Gebrauchs gearbeitet (Rasierer, Rasierschaum, Zahnbürste, Teller, Tasse, Messer etc.). Dabei wurde auch das Geben und Nehmen und Zeigen erarbeitet. Oder Mengenangaben. Zusätzlich habe ich auch viel über Pantomime gemacht, was ihn zu seinen ersten Äußerungen gebracht hat. Er verwendet jetzt in seiner Kommunikation viel mehr Gestik, um sich mitzuteilen. Ich habe auch viel mit Dingen gearbeitet, die ihn interessieren (er war Landwirt, sammelte Miniaturtraktoren). Nach einigen Monaten konnten wir dann wieder mit Bildmaterial beginnen und mit einer geringen Auswahl an Bildmaterial nach MODAK arbeiten. Vielleicht hilft dir das.....einfach auch mal andere Wege gehen, ausprobieren, wie du bei "diesem Menschen" einen Zugang findest. LG Martina
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burmacat
07.03.2013 20:25
Würde auch zunächst am Sprachverständnis arbeiten, habe auch gute Erfahrungen mit MODAK und Realgegenständen. Wenn das Zeigen nicht klappt (z.B. keine oder falsche Reaktion) kannst du die Hand des Patienten führen.
Erste lautsprachliche Äußerungen sind unheimlich wichtig für die Motivation des Patienten. Über deiktische Gesten lassen sich spontane Äußerungen leichter hervorrufen (Hallo, Tschüß, bis bald etc.). Baue auch gerne kurze Ausrufe wie "Prost" (dabei zuprosten), "Mensch", "Mist"! (auf Schenkel oder Tisch klopfen) usw. ein. Über Emotionen lässt sich oft einiges evozieren.
Hast du es schon mal mit Singen versucht? Wenn hier keine Reaktion kommt, bleibe ich am Ball, singe und klopfe den Takt. Wenn der Patient es zulässt, nehme ich seine Hand und klopfe den Takt mit. Volkslieder (z.B. was passendes zur Jahreszeit) oder Schlager eignen sich gut oder je nach Interesse des Patienten auch was anderes. Es dauert oft eine Weile, aber es lohnt sich, wiederkehrende Rituale einzubauen.
Wünsche dir viel Erfolg und Kreativität!

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Würde auch zunächst am Sprachverständnis arbeiten, habe auch gute Erfahrungen mit MODAK und Realgegenständen. Wenn das Zeigen nicht klappt (z.B. keine oder falsche Reaktion) kannst du die Hand des Patienten führen. Erste lautsprachliche Äußerungen sind unheimlich wichtig für die Motivation des Patienten. Über deiktische Gesten lassen sich spontane Äußerungen leichter hervorrufen (Hallo, Tschüß, bis bald etc.). Baue auch gerne kurze Ausrufe wie "Prost" (dabei zuprosten), "Mensch", "Mist"! (auf Schenkel oder Tisch klopfen) usw. ein. Über Emotionen lässt sich oft einiges evozieren. Hast du es schon mal mit Singen versucht? Wenn hier keine Reaktion kommt, bleibe ich am Ball, singe und klopfe den Takt. Wenn der Patient es zulässt, nehme ich seine Hand und klopfe den Takt mit. Volkslieder (z.B. was passendes zur Jahreszeit) oder Schlager eignen sich gut oder je nach Interesse des Patienten auch was anderes. Es dauert oft eine Weile, aber es lohnt sich, wiederkehrende Rituale einzubauen. Wünsche dir viel Erfolg und Kreativität!
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burmacat schrieb:

Würde auch zunächst am Sprachverständnis arbeiten, habe auch gute Erfahrungen mit MODAK und Realgegenständen. Wenn das Zeigen nicht klappt (z.B. keine oder falsche Reaktion) kannst du die Hand des Patienten führen.
Erste lautsprachliche Äußerungen sind unheimlich wichtig für die Motivation des Patienten. Über deiktische Gesten lassen sich spontane Äußerungen leichter hervorrufen (Hallo, Tschüß, bis bald etc.). Baue auch gerne kurze Ausrufe wie "Prost" (dabei zuprosten), "Mensch", "Mist"! (auf Schenkel oder Tisch klopfen) usw. ein. Über Emotionen lässt sich oft einiges evozieren.
Hast du es schon mal mit Singen versucht? Wenn hier keine Reaktion kommt, bleibe ich am Ball, singe und klopfe den Takt. Wenn der Patient es zulässt, nehme ich seine Hand und klopfe den Takt mit. Volkslieder (z.B. was passendes zur Jahreszeit) oder Schlager eignen sich gut oder je nach Interesse des Patienten auch was anderes. Es dauert oft eine Weile, aber es lohnt sich, wiederkehrende Rituale einzubauen.
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logoU schrieb:

Ich habe bei einem ähnlichen Fall mit Realgegenständen des täglichen Gebrauchs gearbeitet (Rasierer, Rasierschaum, Zahnbürste, Teller, Tasse, Messer etc.). Dabei wurde auch das Geben und Nehmen und Zeigen erarbeitet. Oder Mengenangaben. Zusätzlich habe ich auch viel über Pantomime gemacht, was ihn zu seinen ersten Äußerungen gebracht hat. Er verwendet jetzt in seiner Kommunikation viel mehr Gestik, um sich mitzuteilen. Ich habe auch viel mit Dingen gearbeitet, die ihn interessieren (er war Landwirt, sammelte Miniaturtraktoren). Nach einigen Monaten konnten wir dann wieder mit Bildmaterial beginnen und mit einer geringen Auswahl an Bildmaterial nach MODAK arbeiten.

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LG Martina



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