Kleine Kiezpraxis mit großer
Ausstrahlung und
Seminarhaus-Anschluss bietet einen
neuen kreativen Wirkungsbereich
für eine/n
Physiotherapeut*in (m/w/d)
Die „Praxis an der Remise“
sucht als Ergänzung für das Team
ab sofort 2 neue Mitarbeiter*innen:
eine*n Physiotherapeut*in und eine
Physiotherapeutin, mit einem
zusätzlichen Abschluss als
Feldenkraislehrerin hat. Neugierde
und Offenheit für unterschiedliche
Behandlungsansätze sind
wünschenswert!
In der Praxis werden, neben den
allg...
Ausstrahlung und
Seminarhaus-Anschluss bietet einen
neuen kreativen Wirkungsbereich
für eine/n
Physiotherapeut*in (m/w/d)
Die „Praxis an der Remise“
sucht als Ergänzung für das Team
ab sofort 2 neue Mitarbeiter*innen:
eine*n Physiotherapeut*in und eine
Physiotherapeutin, mit einem
zusätzlichen Abschluss als
Feldenkraislehrerin hat. Neugierde
und Offenheit für unterschiedliche
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lange ist es her, dass wir hierzu einen hypothetischen Rahmenplan erstellt haben...
Und nach vielen Jahren - ich liebe unseren Job!!! - kommt nun tatsächlich ein männlicher Patient mit fast genau meinem Stimmumfang und einer definitiv weiblichen Sprechstimmlage zu mir.
Hattet ihr das Störungsbild schonmal?
Und wie sind eure Erfahrungen?
Der gute hat gemessen an der Stimmlage gar keinen Stimmbruch gehabt, wirkt jetzt nicht psychisch traumatisiert oder so... Einer meiner Dienstleister in der Praxis spricht ähnlich, aber hat keinen Leidensdruck.
Ich freue mich auf eure Tipps.
LG Asima
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asima schrieb:
Hallo ihr Lieben,
lange ist es her, dass wir hierzu einen hypothetischen Rahmenplan erstellt haben...
Und nach vielen Jahren - ich liebe unseren Job!!! - kommt nun tatsächlich ein männlicher Patient mit fast genau meinem Stimmumfang und einer definitiv weiblichen Sprechstimmlage zu mir.
Hattet ihr das Störungsbild schonmal?
Und wie sind eure Erfahrungen?
Der gute hat gemessen an der Stimmlage gar keinen Stimmbruch gehabt, wirkt jetzt nicht psychisch traumatisiert oder so... Einer meiner Dienstleister in der Praxis spricht ähnlich, aber hat keinen Leidensdruck.
Ich freue mich auf eure Tipps.
LG Asima
Ja, ich hatte erst vor kurzem einen jungen Mann mit Mutationsstörung. Allerdings war er wirklich noch jung (16). Er hatte das Problem aber immerhin schon 2 Jahre lang. Dennoch ist es leichter, es ging recht rasch.
Daher erst mal einige Fragen:
- wie alt ist denn der Patient?
- ist hormonell alles abgeklärt? Ist der Kehlkopf entwickelt / abgesenkt?
- wie ist die Eigenwahrnehmung? Ist ihm seine eigene hohe Stimme überhaupt bewusst, oder nervt ihn nur die Rückmeldung der andern (am Telefon stets als "Frau" angesprochen werden usw.)
- Leidensdruck?
- Musikalität?
- Körperhaltung? kommt er denn einigermaßen "männlich" rüber, nur so vom anschauen?
- nun ja, keine Traumata erkennbar .... muss jetzt nicht viel heißen. Es muss ja auch nicht das "Wahnsinnstrauma" sein - dennoch würde ich bei Mutationsstörung immer auch die Familienanamnese hören wollen. Loslösung von der Mutter. Welche Rolle spielte der Vater, Geschwister - welche Rolle war ihm (dem Pat) zugedacht? usw.
Ich beginne meist ähnlich wie bei hyperfunktionellen. Also erstmal Aufklärung, was ist Stimme überhaupt und wie kommt sie zustande. Was fördert und was hemmt. Hast du automatisch die psychosoziale Seite mit drin, ohne zu werten, nur beschreiben.
Dann schaue ich mir genauso alle Stimmparameter an. Was kann er. Dynamik und Umfang. Selbstwahrnehmung. Atmung. Haltung. Sprechgeschwindigkeit/Modulation.
Ihn fragen wo er eigentlich hin will.
Versuche zunächst, ob es überhaupt gelingt, einen tiefen Klang zu produzieren. Kannst auch manuell nachhelfen durch leichten Druck auf den m cricothyroideus.
Zwerchfellspannung fehlt auch oft. Atemwurf lässt auch ein dominanteres Auftreten leichter provozieren.
Arbeite immer viel mit Tonaufnahmen, Eigenwahrnehmung ist das A und O
Im Laufe der Therapie kommt es dann automatisch zu Gesprächen "was drückt meine Stimme aus und was hemmt mich, auch mit einer tieferen Stimme aufzutreten".
War jetzt nur ein Brainstorming, weiß ja so gar nix über deinen Pat. Erzähl mal, ich liebe Stimmtherapie.
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danke dir für deine Ansätze, Susulo!
Anfang 40, hat selbst Kinder und ist verh., Einzelkind, hyperfkt. passt auch bei einigen Sachen. Auch vom Befund her. Er wirkt zumindest nicht direkt weiblich.
Klar, als Frau geht er am Tel. durch, nervt ihn schon bissel, aber kennt er ja nicht anders. Ein HNO meinte schonmal vor Jahren, dass er viell. mal beim Logo landet.
Musikalisch ist er wohl, spielt Instrument, singt eben gerne, wobei ich die Intonation beim ersten "Ansingen" nicht so sicher fand... Eig. geht es ihm gerade ums Singen.
Bin selbst noch dabei, einen Draht zu ihm zu entwickeln. Oft passt die Chemie ja auf Anhieb super. Hier merke ich, dass ich "erstmal orten" muss.
Zitat: "Also erstmal Aufklärung, was ist Stimme überhaupt und wie kommt sie zustande. Was fördert und was hemmt. Hast du automatisch die psychosoziale Seite mit drin, ohne zu werten, nur beschreiben." - Da bin ich jetzt dran.
Ich habe auch im Kopf, dass oft eine psych. Komponente reinspielt. Also über "normale Stimmtherapie/PST" hinaus, klar. Finde das aber auch schwierig, nicht aufzusetzen oder so. Zumal er auf alles, was "ins Mystische zu gleiten droht/abstrakt wirkt" gleich mal klar ablehnend reagiert. Aber das ist ja auch eine Beobachtung...
Wie machst du das konkret mit dem Crico?
LG Asima
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asima schrieb:
Hi,
danke dir für deine Ansätze, Susulo!
Anfang 40, hat selbst Kinder und ist verh., Einzelkind, hyperfkt. passt auch bei einigen Sachen. Auch vom Befund her. Er wirkt zumindest nicht direkt weiblich.
Klar, als Frau geht er am Tel. durch, nervt ihn schon bissel, aber kennt er ja nicht anders. Ein HNO meinte schonmal vor Jahren, dass er viell. mal beim Logo landet.
Musikalisch ist er wohl, spielt Instrument, singt eben gerne, wobei ich die Intonation beim ersten "Ansingen" nicht so sicher fand... Eig. geht es ihm gerade ums Singen.
Bin selbst noch dabei, einen Draht zu ihm zu entwickeln. Oft passt die Chemie ja auf Anhieb super. Hier merke ich, dass ich "erstmal orten" muss.
Zitat: "Also erstmal Aufklärung, was ist Stimme überhaupt und wie kommt sie zustande. Was fördert und was hemmt. Hast du automatisch die psychosoziale Seite mit drin, ohne zu werten, nur beschreiben." - Da bin ich jetzt dran.
Ich habe auch im Kopf, dass oft eine psych. Komponente reinspielt. Also über "normale Stimmtherapie/PST" hinaus, klar. Finde das aber auch schwierig, nicht aufzusetzen oder so. Zumal er auf alles, was "ins Mystische zu gleiten droht/abstrakt wirkt" gleich mal klar ablehnend reagiert. Aber das ist ja auch eine Beobachtung...
Wie machst du das konkret mit dem Crico?
LG Asima
Verstehe ich das richtig, dass er vorwiegend deshalb kommt, weil seine Singstimme nicht mehr trägt und ihm die Sprechstimme eher "egal" ist, weil - "war schon immer so" ?
Kommt jetzt drauf an, wie fit du dich bezüglich singen fühlst. Ich würde ihm deutlich machen, dass eine unphysiologische Sprechstimmlage im Laufe der Jahrzehnte die Stimme insgesamt schädigt und damit natürlich auch die Singstimme. Will heißen, entweder er befasst sich mit seinem eigentlichen Problem oder er lässt langfristig sowohl die Therapie wie auch das Singen bleiben. Hier ist umfangreiches Erklären gefordert -Anatomie, Physiologie. Du weißt ja, Männer.... :yum:
Logisch, dass nach jahrzehntelangem "Missbrauch"(der Stimme)auch hyperfunktionelle Anteile da sind. Fang doch erst mal ganz "klassisch" an. Entspannung und Atmung, Stimme auch fließen lassen führt evt zu einer entspannten Sprechstimmlage, die dann schon mal tiefer sein müsste als in der Spontansprache. Loslassen ist da ja schnell ein Thema - was hält er gegebenenfalls fest?
Vielleicht fässt er über die konkrete Stimmarbeit Vertrauen und denkt um. Finde schon dass der Weg "erst Körper, dann Seele" oft funktioniert bzw. greift es immer ineinander. Er muss im Grunde von selber drauf kommen. Hat null komma gar nix mit irgendwelcher Esoterik zu tun.
Das Schwiegrigste stell ich mir am Ende den Transfer vor, das muss der gute Mann echt wollen, denn im Grunde geht es hier um eine neue Identität. Unsere Stimme ist immer auch Ausdruck unserer Persönlichkeit, aber das weißt du ja alles.
Was den m crico angeht - konkret etwas schwierig schriftlich. Ich empfehle dir den Selbstversuch: nimm dir einen Ton auf oooo , versuche ihn zu halten und drücke dann unterhalb des Schildknorpels auf den Kehlkopf. Normal sinkt der Ton ab, weil der KK kippt. Wenns klappt versuchs mal bei Kollegin oder Familienmitglied, auch um ein Gefühl dafür zu kriegen. Viel falsch machen kannste nicht, im Normalfall sind wir ob der empfindlichen Stelle eher zu vorsichtig. Im schlimmsten Fall klappt es halt nicht. Warte halt erst mal ab, ob der tiefe Stimmanteil nicht von selbst kommt.
Vielleicht gibts ja noch mehr statements dazu
Viel Spaß und Erfolg,
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Susulo schrieb:
Okeee....wird evt nicht einfach.
Verstehe ich das richtig, dass er vorwiegend deshalb kommt, weil seine Singstimme nicht mehr trägt und ihm die Sprechstimme eher "egal" ist, weil - "war schon immer so" ?
Kommt jetzt drauf an, wie fit du dich bezüglich singen fühlst. Ich würde ihm deutlich machen, dass eine unphysiologische Sprechstimmlage im Laufe der Jahrzehnte die Stimme insgesamt schädigt und damit natürlich auch die Singstimme. Will heißen, entweder er befasst sich mit seinem eigentlichen Problem oder er lässt langfristig sowohl die Therapie wie auch das Singen bleiben. Hier ist umfangreiches Erklären gefordert -Anatomie, Physiologie. Du weißt ja, Männer.... :yum:
Logisch, dass nach jahrzehntelangem "Missbrauch"(der Stimme)auch hyperfunktionelle Anteile da sind. Fang doch erst mal ganz "klassisch" an. Entspannung und Atmung, Stimme auch fließen lassen führt evt zu einer entspannten Sprechstimmlage, die dann schon mal tiefer sein müsste als in der Spontansprache. Loslassen ist da ja schnell ein Thema - was hält er gegebenenfalls fest?
Vielleicht fässt er über die konkrete Stimmarbeit Vertrauen und denkt um. Finde schon dass der Weg "erst Körper, dann Seele" oft funktioniert bzw. greift es immer ineinander. Er muss im Grunde von selber drauf kommen. Hat null komma gar nix mit irgendwelcher Esoterik zu tun.
Das Schwiegrigste stell ich mir am Ende den Transfer vor, das muss der gute Mann echt wollen, denn im Grunde geht es hier um eine neue Identität. Unsere Stimme ist immer auch Ausdruck unserer Persönlichkeit, aber das weißt du ja alles.
Was den m crico angeht - konkret etwas schwierig schriftlich. Ich empfehle dir den Selbstversuch: nimm dir einen Ton auf oooo , versuche ihn zu halten und drücke dann unterhalb des Schildknorpels auf den Kehlkopf. Normal sinkt der Ton ab, weil der KK kippt. Wenns klappt versuchs mal bei Kollegin oder Familienmitglied, auch um ein Gefühl dafür zu kriegen. Viel falsch machen kannste nicht, im Normalfall sind wir ob der empfindlichen Stelle eher zu vorsichtig. Im schlimmsten Fall klappt es halt nicht. Warte halt erst mal ab, ob der tiefe Stimmanteil nicht von selbst kommt.
Vielleicht gibts ja noch mehr statements dazu
Viel Spaß und Erfolg,
Crico kam es bis jetzt nur zum Selbstversuch, funktioniert, finde ich cool! Ich mache schon lange viel manuell, aber das war mir neu. Supi! Hast du noch mehr so tolle Tipps?
Lustig: Pat. war letzte Wo. stark erkältet, war da auch bei mir und tiefer, ist er aber immer noch :wink: Gefällt ihm auch gar nicht schlecht, mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Die Musikalität ist doch nicht ganz so doll, aber ich glaube, wir finden schon einen Weg. Gehört ja auch zu unserem Repertoire, sich auf andere Menschen einzustellen :wink:Und macht es auch spannend, gerade bei denen, die erstmal etwas "schwierig" wirken mögen.
Zitat: "Finde schon dass der Weg "erst Körper, dann Seele" oft funktioniert bzw. greift es immer ineinander. Er muss im Grunde von selber drauf kommen. Hat null komma gar nix mit irgendwelcher Esoterik zu tun."- Richtig.
Ich glaube, so viel hat das mit dem Wollen gar nicht zu tun... Eigen-WN fällt ihm schwer. Wenn es kommt und so bleibt, findet er es gut. Töne halten klappt halt nicht so und manchmal ist er schon den Kids zu hoch.
Und: hatte mal ein Knall-Trauma, aber Stimme war schon vorher so.
LG und danke für den Austausch
Asima
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asima schrieb:
Hallo und danke!
Crico kam es bis jetzt nur zum Selbstversuch, funktioniert, finde ich cool! Ich mache schon lange viel manuell, aber das war mir neu. Supi! Hast du noch mehr so tolle Tipps?
Lustig: Pat. war letzte Wo. stark erkältet, war da auch bei mir und tiefer, ist er aber immer noch :wink: Gefällt ihm auch gar nicht schlecht, mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Die Musikalität ist doch nicht ganz so doll, aber ich glaube, wir finden schon einen Weg. Gehört ja auch zu unserem Repertoire, sich auf andere Menschen einzustellen :wink:Und macht es auch spannend, gerade bei denen, die erstmal etwas "schwierig" wirken mögen.
Zitat: "Finde schon dass der Weg "erst Körper, dann Seele" oft funktioniert bzw. greift es immer ineinander. Er muss im Grunde von selber drauf kommen. Hat null komma gar nix mit irgendwelcher Esoterik zu tun."- Richtig.
Ich glaube, so viel hat das mit dem Wollen gar nicht zu tun... Eigen-WN fällt ihm schwer. Wenn es kommt und so bleibt, findet er es gut. Töne halten klappt halt nicht so und manchmal ist er schon den Kids zu hoch.
Und: hatte mal ein Knall-Trauma, aber Stimme war schon vorher so.
LG und danke für den Austausch
Asima
Hallo und danke!
Crico kam es bis jetzt nur zum Selbstversuch, funktioniert, finde ich cool! Ich mache schon lange viel manuell, aber das war mir neu. Supi! Hast du noch mehr so tolle Tipps?
Nette Frage, ausgerechnet an mich .... ich habs sonst gar nicht so mit anfassen. Aber manchmal muss halt ...
War jetzt aber erst bei einer Taping - Fortbildung (danach ist frau ja immer motiviert) und könnte mir in diesem Fall das zur Wahrnehmungsunterstützung ganz gut vorstellen. Schon mal damit gearbeitet? Also durch gezieltes tapen des m sternohyoideus (vom sternum ausgehend) wird der Kehlkopf tendenziell abgesenkt. Mir fehlen aber noch die Erfahrungswerte, ob das so effektiv ist. Werde es auf jeden Fall bei "geeigneten" Patienten ausprobieren.
Lustig: Pat. war letzte Wo. stark erkältet, war da auch bei mir und tiefer, ist er aber immer noch :wink: Gefällt ihm auch gar nicht schlecht, mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Ja, super - hoffe, du hast eine Tonaufnahme gemacht! Ich hatte das auch schon bei Patienten. Vergleichende Tonaufnahmen, das Ergebnis war verblüffend: "mit Erkältung höre ich mich ja viel besser an! Was mache ich anders?" Es ist vermutlich nicht nur die "Heiserkeit" - es ist bei Erkältung die Suche nach Stimmschonung/Entspannung. Dadurch senkt sich entsprechend der KK und die Stimme wird tiefer.
Ich glaube, so viel hat das mit dem Wollen gar nicht zu tun... Eigen-WN fällt ihm schwer.
OK - würde mal sagen, du hast für die ersten 10 Sitzungen deinen Therapieansatz gefunden .... Hoffe, er bleibt am Ball!
Asima
GERNE ! So macht mir das Forum auch Spaß.
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Susulo schrieb:
asima schrieb am 17.10.18 11:33:
LG und danke für den Austausch
Hallo und danke!
Crico kam es bis jetzt nur zum Selbstversuch, funktioniert, finde ich cool! Ich mache schon lange viel manuell, aber das war mir neu. Supi! Hast du noch mehr so tolle Tipps?
Nette Frage, ausgerechnet an mich .... ich habs sonst gar nicht so mit anfassen. Aber manchmal muss halt ...
War jetzt aber erst bei einer Taping - Fortbildung (danach ist frau ja immer motiviert) und könnte mir in diesem Fall das zur Wahrnehmungsunterstützung ganz gut vorstellen. Schon mal damit gearbeitet? Also durch gezieltes tapen des m sternohyoideus (vom sternum ausgehend) wird der Kehlkopf tendenziell abgesenkt. Mir fehlen aber noch die Erfahrungswerte, ob das so effektiv ist. Werde es auf jeden Fall bei "geeigneten" Patienten ausprobieren.
Lustig: Pat. war letzte Wo. stark erkältet, war da auch bei mir und tiefer, ist er aber immer noch :wink: Gefällt ihm auch gar nicht schlecht, mal sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Ja, super - hoffe, du hast eine Tonaufnahme gemacht! Ich hatte das auch schon bei Patienten. Vergleichende Tonaufnahmen, das Ergebnis war verblüffend: "mit Erkältung höre ich mich ja viel besser an! Was mache ich anders?" Es ist vermutlich nicht nur die "Heiserkeit" - es ist bei Erkältung die Suche nach Stimmschonung/Entspannung. Dadurch senkt sich entsprechend der KK und die Stimme wird tiefer.
Ich glaube, so viel hat das mit dem Wollen gar nicht zu tun... Eigen-WN fällt ihm schwer.
OK - würde mal sagen, du hast für die ersten 10 Sitzungen deinen Therapieansatz gefunden .... Hoffe, er bleibt am Ball!
Asima
GERNE ! So macht mir das Forum auch Spaß.
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asima schrieb:
Mir auch :wink: :thumbsdown:
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Susulo schrieb:
Hallo Du Liebe,
Ja, ich hatte erst vor kurzem einen jungen Mann mit Mutationsstörung. Allerdings war er wirklich noch jung (16). Er hatte das Problem aber immerhin schon 2 Jahre lang. Dennoch ist es leichter, es ging recht rasch.
Daher erst mal einige Fragen:
- wie alt ist denn der Patient?
- ist hormonell alles abgeklärt? Ist der Kehlkopf entwickelt / abgesenkt?
- wie ist die Eigenwahrnehmung? Ist ihm seine eigene hohe Stimme überhaupt bewusst, oder nervt ihn nur die Rückmeldung der andern (am Telefon stets als "Frau" angesprochen werden usw.)
- Leidensdruck?
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- nun ja, keine Traumata erkennbar .... muss jetzt nicht viel heißen. Es muss ja auch nicht das "Wahnsinnstrauma" sein - dennoch würde ich bei Mutationsstörung immer auch die Familienanamnese hören wollen. Loslösung von der Mutter. Welche Rolle spielte der Vater, Geschwister - welche Rolle war ihm (dem Pat) zugedacht? usw.
Ich beginne meist ähnlich wie bei hyperfunktionellen. Also erstmal Aufklärung, was ist Stimme überhaupt und wie kommt sie zustande. Was fördert und was hemmt. Hast du automatisch die psychosoziale Seite mit drin, ohne zu werten, nur beschreiben.
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Zwerchfellspannung fehlt auch oft. Atemwurf lässt auch ein dominanteres Auftreten leichter provozieren.
Arbeite immer viel mit Tonaufnahmen, Eigenwahrnehmung ist das A und O
Im Laufe der Therapie kommt es dann automatisch zu Gesprächen "was drückt meine Stimme aus und was hemmt mich, auch mit einer tieferen Stimme aufzutreten".
War jetzt nur ein Brainstorming, weiß ja so gar nix über deinen Pat. Erzähl mal, ich liebe Stimmtherapie.
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