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deinen Beitrag Gesundheit zu
fördern?
Als eine der größten
Physiotherapiepraxen in der Region
Cochem bieten wir dir auf rund 500
qm eine vielfältige Palette an
Therapiemöglichkeiten sowie
verschiedene Aufgaben und
Verantwortungsbereiche. Sowohl
kleinere als auch größere. Und
das alles in einem tollen Team. Du
hast die Wahl, wir stärken dein
Potential!
Dein Team:
Bei uns arbeitest Du mit Menschen,
die Deine Interessen teilen. Das
sind Irene, Silvia, ...
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hier meldet sich eine Physio, die seit Sonntag ihre Stimme bis auf wenige kümmerliche Reste verloren hat. Auslöser: schon leicht erkältet auf einer Party laut mitgegrölt...
Jetzt hat mir jemand gesagt, daß Flüstern in diesem Fall nicht gut wäre.
Stimmt das? Warum?
Fragt die krächzende Eva
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Eva D. schrieb:
Liebe Logos,
hier meldet sich eine Physio, die seit Sonntag ihre Stimme bis auf wenige kümmerliche Reste verloren hat. Auslöser: schon leicht erkältet auf einer Party laut mitgegrölt...
Jetzt hat mir jemand gesagt, daß Flüstern in diesem Fall nicht gut wäre.
Stimmt das? Warum?
Fragt die krächzende Eva
tatsächlich ist Flüstern im Allgemeinen sehr anstrengend für die Stimmlippen und in deinem besonderen Fall wirklich Gift ! Also bei Erkältung / Heiserkeit ist Flüstern grundsätzlich das Schlechteste, was du machen kannst.
Warum? Bei einer normalen Stimmgebung kommen deine Stimmlippen (also das was der Laie "Stimmbänder" nennt) durch den Ausatmungsdruck dreidimensional in Schwingung, sie gehen -vereinfacht ausgedrückt- auf und zu, dadurch entsteht der Ton. Bei der "normalen" Atmung sind die Stimmlippen deutlich geöffnet, damit Luft entsprechend aus und einströmen kann. Wenn wir nun flüstern passiert folgendes: Die Stimmlippen müssen sich fest verschließen, damit die Luft fürs Sprechen dosiert werden kann (sonst wäre nach einem Wort die Luft schon weg). Sie dürfen aber nicht schwingen (sonst kommt Ton), das heißt, du musst auf Kehlkopfebene ziemlich Druck aufbauen. Gleichzeitig muss aber ein Spalt offen bleiben, weil ja ganz ohne Luft auch wieder nicht gesprochen werden kann. Es bleibt ein Dreieck etwa auf Höhe der Aryknorpel offen. Eine sehr komplexe und anstrengend Stellung für die Stimmlippen.
Ich hoffe, ich konnte dir das einigermaßen befriedigend erklären - wenn du es vertiefen willst, müsstest du dich einlesen. Zu deiner Akutsituation: am allerbesten ist es , die Stimme 1-2 Tage zu schonen, will heißen so wenig wie möglich benutzen. Wenn du sprichst, dann so "normal" wie möglich, lass es krächzen. Bitte auch nicht räuspern, das führt meist zu einem Teufelskreis - Schleimhäute werden dadurch gereizt, schützen sich durch vermehrte Schleimbildung, du willst dich noch mehr räuspern ....
Des weiteren die üblichen Erkältungshilfen: viel trinken, evt. inhalieren - aber Vorsicht bei ätherischen Ölen, keine Mentohl, Minze oder so Zeugs. Reizt auch.
Gute Besserung !!!
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Danke für diese ausführliche Erklärung und die vielen Facetten, die erwähnt wurden.
Habe den Praxistag so einigermaßen überstanden. Die Stimme kommt zurück, das Reden war leider nicht zu vermeiden und ich hab den Stimmbruch imitiert und nicht geflüstert. Viel Ingwertee getrunken und so manches Bonbon gelutscht.
Und jetzt bin ich FROH ins schweigsame Bett zu gehn...
Gut Nacht, Eva
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Eva D. schrieb:
Mensch, ich bin begeistert!
Danke für diese ausführliche Erklärung und die vielen Facetten, die erwähnt wurden.
Habe den Praxistag so einigermaßen überstanden. Die Stimme kommt zurück, das Reden war leider nicht zu vermeiden und ich hab den Stimmbruch imitiert und nicht geflüstert. Viel Ingwertee getrunken und so manches Bonbon gelutscht.
Und jetzt bin ich FROH ins schweigsame Bett zu gehn...
Gut Nacht, Eva
schön, dass es dir besser geht.
@Susolo: Ja, das habe ich gemeint. Bei einer normalen Erkältung ist es kein Weltuntergang mal zu sprechen oder locker zu flüstern.
1-2 Wochen Sprechverbot/Stimmschonung sind übrigens bei Kelhkopf- oder Stimmbandentzündungen gar nicht so selten.
Die von mir besagte Studie ("Die Kehlkopfkonfiguration beim Flüstern", Thieme Verlag, Laryngo-Rhino-Otol; 86(4):271-275) kommt übrigens zu dem Schluss, dass "beim Flüstern die hochfrequenten Glottisschläge fehlen und es in keinem Fall zu einem vollständigen Glottisschluß kommt sondern höchstens zu einem mehr oder weniger vibrationsarmen Aneinanderliegen der Stimmlippen". Deshalb sei "bei nicht zu stark gepreßtem Flüstern eine ausreichende Stimmschonung denkbar".
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thea123 schrieb:
Hallo Eva,
schön, dass es dir besser geht.
@Susolo: Ja, das habe ich gemeint. Bei einer normalen Erkältung ist es kein Weltuntergang mal zu sprechen oder locker zu flüstern.
1-2 Wochen Sprechverbot/Stimmschonung sind übrigens bei Kelhkopf- oder Stimmbandentzündungen gar nicht so selten.
Die von mir besagte Studie ("Die Kehlkopfkonfiguration beim Flüstern", Thieme Verlag, Laryngo-Rhino-Otol; 86(4):271-275) kommt übrigens zu dem Schluss, dass "beim Flüstern die hochfrequenten Glottisschläge fehlen und es in keinem Fall zu einem vollständigen Glottisschluß kommt sondern höchstens zu einem mehr oder weniger vibrationsarmen Aneinanderliegen der Stimmlippen". Deshalb sei "bei nicht zu stark gepreßtem Flüstern eine ausreichende Stimmschonung denkbar".
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Susulo schrieb:
Hallo Eva,
tatsächlich ist Flüstern im Allgemeinen sehr anstrengend für die Stimmlippen und in deinem besonderen Fall wirklich Gift ! Also bei Erkältung / Heiserkeit ist Flüstern grundsätzlich das Schlechteste, was du machen kannst.
Warum? Bei einer normalen Stimmgebung kommen deine Stimmlippen (also das was der Laie "Stimmbänder" nennt) durch den Ausatmungsdruck dreidimensional in Schwingung, sie gehen -vereinfacht ausgedrückt- auf und zu, dadurch entsteht der Ton. Bei der "normalen" Atmung sind die Stimmlippen deutlich geöffnet, damit Luft entsprechend aus und einströmen kann. Wenn wir nun flüstern passiert folgendes: Die Stimmlippen müssen sich fest verschließen, damit die Luft fürs Sprechen dosiert werden kann (sonst wäre nach einem Wort die Luft schon weg). Sie dürfen aber nicht schwingen (sonst kommt Ton), das heißt, du musst auf Kehlkopfebene ziemlich Druck aufbauen. Gleichzeitig muss aber ein Spalt offen bleiben, weil ja ganz ohne Luft auch wieder nicht gesprochen werden kann. Es bleibt ein Dreieck etwa auf Höhe der Aryknorpel offen. Eine sehr komplexe und anstrengend Stellung für die Stimmlippen.
Ich hoffe, ich konnte dir das einigermaßen befriedigend erklären - wenn du es vertiefen willst, müsstest du dich einlesen. Zu deiner Akutsituation: am allerbesten ist es , die Stimme 1-2 Tage zu schonen, will heißen so wenig wie möglich benutzen. Wenn du sprichst, dann so "normal" wie möglich, lass es krächzen. Bitte auch nicht räuspern, das führt meist zu einem Teufelskreis - Schleimhäute werden dadurch gereizt, schützen sich durch vermehrte Schleimbildung, du willst dich noch mehr räuspern ....
Des weiteren die üblichen Erkältungshilfen: viel trinken, evt. inhalieren - aber Vorsicht bei ätherischen Ölen, keine Mentohl, Minze oder so Zeugs. Reizt auch.
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Wie anders sollten ausgebildete Sänger einganzes Konzert durchhalten können ohne sich die Stimme kaputt zu machen.
Und was das Krafttraining anbelangt: Wenn eine Struktur entzündet oder stark gereizt ist macht man auch als Physio kein Krafttraining drauf !!
Du kannst aber gerne mal mit einem Patienten der eine fette Schleimbeutelentzündung in der Schulter hat, ordentliches Krafttraining machen............mal schauen was passiert........
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mbone schrieb:
Genau wie Susulo es beschreibt ist das auch der Hintergrund bei einer Gesangsausbildung, nämlich ein kraftvolles Singen ohne sich dabei krampfhaft! anstrengen zu müssen.
Wie anders sollten ausgebildete Sänger einganzes Konzert durchhalten können ohne sich die Stimme kaputt zu machen.
Und was das Krafttraining anbelangt: Wenn eine Struktur entzündet oder stark gereizt ist macht man auch als Physio kein Krafttraining drauf !!
Du kannst aber gerne mal mit einem Patienten der eine fette Schleimbeutelentzündung in der Schulter hat, ordentliches Krafttraining machen............mal schauen was passiert........
Sprechen ist ein hochautomatisierter Vorgang und keiner wird sich je Gedanken machen, was er da wie anspannt, wenn er sich nicht entweder beruflich oder weil er ein Problem hat, damit beschäftigt. Ich würde einem Patienten nie raten locker zu flüstern, Studie hin oder her, meine Erfahrungswerte nach 30 Jahren Stimmtherapie genügen mir in diesem Fall.
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Susulo schrieb:
liebe Thea, das mag ja alles sein, aber woher weiß der Laie wann er "locker" flüstert? Noch dazu wenn eine Entzündung vorherrscht? Meine Patienten kommen auch immer alle - und damit meine ich alle - und erzählen mir sinngemäß etwa folgendes: "man hat mir gesagt, ich soll halt nicht so pressen - aber das mach ich doch gar nicht" "ich soll locker sein, bin ich das denn nicht?" "Ich soll vom Bauch her sprechen, aber der spricht doch nicht"
Sprechen ist ein hochautomatisierter Vorgang und keiner wird sich je Gedanken machen, was er da wie anspannt, wenn er sich nicht entweder beruflich oder weil er ein Problem hat, damit beschäftigt. Ich würde einem Patienten nie raten locker zu flüstern, Studie hin oder her, meine Erfahrungswerte nach 30 Jahren Stimmtherapie genügen mir in diesem Fall.
Ich habe in meinem ersten Beitrag schon angesprochen, dass es eventuell schwierig sein wird lockeres und gepresstes Flüstern voneinander zu unterscheiden.
Ich kann nur nicht mehr hören, dass irgendwelche Fachleute gebetsmühlenartig herunterleiern wie schlimm doch Flüstern ist. Das ist einfach keine korrekte Darstellung der Tatsachen.
Ich habe nie einer Stimmpatientin empfohlen locker zu flüstern, sondern ich habe einer Kollegin, deren Stimme punktuell (durch Erkältung+Überlastung) angeschlagen ist gesagt, dass es durchaus möglich ist mit dieser Stimme zu flüstern. Es käme dabei jedoch auf die Art zu flüstern an.
Es ist auch absolut ätzend den Leuten 2 Wochen Sprechverbot zu erteilen und ihnen keine Alternative anzubieten. Ich spreche hier von meinen eigenen Erfahrungen. Musstet ihr schon einmal 2 Wochen komplett auf Sprechen verzichten? Wie seid ihr im Alltag klargekommen? HNO-Ärzte die pauschal 2 Wochen Sprechverbot erteilen haben sich darüber bestimmt noch nie Gedanken gemacht.
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thea123 schrieb:
@Susolo:
Ich habe in meinem ersten Beitrag schon angesprochen, dass es eventuell schwierig sein wird lockeres und gepresstes Flüstern voneinander zu unterscheiden.
Ich kann nur nicht mehr hören, dass irgendwelche Fachleute gebetsmühlenartig herunterleiern wie schlimm doch Flüstern ist. Das ist einfach keine korrekte Darstellung der Tatsachen.
Ich habe nie einer Stimmpatientin empfohlen locker zu flüstern, sondern ich habe einer Kollegin, deren Stimme punktuell (durch Erkältung+Überlastung) angeschlagen ist gesagt, dass es durchaus möglich ist mit dieser Stimme zu flüstern. Es käme dabei jedoch auf die Art zu flüstern an.
Es ist auch absolut ätzend den Leuten 2 Wochen Sprechverbot zu erteilen und ihnen keine Alternative anzubieten. Ich spreche hier von meinen eigenen Erfahrungen. Musstet ihr schon einmal 2 Wochen komplett auf Sprechen verzichten? Wie seid ihr im Alltag klargekommen? HNO-Ärzte die pauschal 2 Wochen Sprechverbot erteilen haben sich darüber bestimmt noch nie Gedanken gemacht.
Eine sehr lehrreiche Selbsterfahrung!
Aber, meine Güte, natürlich kann auch mal ein Wort über die Lippen kommen und natürlich ist es kein Weltuntergang, wenn mal geflüstert wird - aber es ist eben als Kompensationsstrategie kontraindiziert und es ist definitiv keine Stimmschonung - und ich finde, das muss auch so gesagt werden, einfach, weil die Folgen für Betroffene heftig sein können. Ich käme doch auch nicht auf die Idee, bei einem gebrochenem Arm zu sagen "dieses permanente eingipsen kann ich nicht mehr hören."
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Susulo schrieb:
2 Wochen Sprechverbot sind m.E. absurd. LeniC sprach auch "nur" von 3 Tagen und das ist hart, aber realistisch. Ich hatte das vor 3 Jahren auch, ne fette Kehlkopfentzündung - da ging wirkich gar nix mehr. Habe mir das Sprechverbot selbst erteilt und 2 Tage ziemlich konsequent geschwiegen.
Eine sehr lehrreiche Selbsterfahrung!
Aber, meine Güte, natürlich kann auch mal ein Wort über die Lippen kommen und natürlich ist es kein Weltuntergang, wenn mal geflüstert wird - aber es ist eben als Kompensationsstrategie kontraindiziert und es ist definitiv keine Stimmschonung - und ich finde, das muss auch so gesagt werden, einfach, weil die Folgen für Betroffene heftig sein können. Ich käme doch auch nicht auf die Idee, bei einem gebrochenem Arm zu sagen "dieses permanente eingipsen kann ich nicht mehr hören."
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Biancchen schrieb:
Interessant! Und warum ist das jetzt schlecht? Krafttraining ist auch anstrengend, aber nicht unbedingt schlecht.
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@ Biancchen. Ich werde es nochmal versuchen ... Also - es ist ein grundsätzlicher Denkfehler, der uns Geld in die Kassen spült :wink: (naja, schön wärs), dass auf Kehlkopf/Stimmlippenebene eine Art "Krafttraining" stattfinden kann. Wenn du deine Stimme kräftigen willst, musst du vorwiegend über Zwerchfellimpulse bzw. Zwerchfellspannung arbeiten und als weitere "Kraftquelle" dienen deine Artikulationsorgane, die leider von vielen Menschen vernachlässigt werden. Der Kehlkopf muss "frei" bleiben von Anspannungen, sonst kann da nämlich nichts mehr schwingen - und wenn nichts schwingt, hast du keinen schönen Ton, wenn überhaupt. Stell dir eine Gitarre vor: Klang hast du, wenn die Saiten richtig gespannt sind und der Klangkörper Raum für die Übertragung der Schwingung gibt. Wie kannst du den Klang "stören" ? Einmal, indem du gleich nach dem Anschlag die Saite wieder mit dem Finger berührst, also die Schwingung beendest. So ähnlich ist es, wenn du Stimmlippen am Schwingen hinderst, indem du sie (bei Flüsterstimme) krampfhaft festhältst. Weiterhin störst du den Klang, wenn du z.B. Papier in die Gitarre stopfst. Du hörst schon noch einen Ton, aber er schwingt nicht gut. Geschieht immer, wenn du zu viel Muskelspannung um den Kehlkopf herum aufbaust. Die Schwingung wird blockiert. Du kannst auch so lange die Saite spannen bis sie reißt (geschieht im übertragenen Sinn bei zuviel Pressen der Stimme. Flüstern ist immer pressen, denn du musst gegen den natürlichen Impuls der Schwingung arbeiten) Oder du kannst die Saite so schlaff werden lassen, dass nix mehr geht ..... Lässt sich alles übertragen.
Die Gitarre wird lauter, indem ich kräftiger schlage, aber nicht indem ich die Saiten fester anziehe. Da verändert sich nur der Ton ....nicht die Qualität. In Evas Situation musst du dir vorstellen, dass eine Saite schon "angerissen" ist. Du kannst die jetzt anspannen wie du willst, so wird die nicht heil, sondern eher "reißt" die dann. Bei der Gitarre brauchst du ne neue. Unser Körper heilt sowas, wir müssen uns aber dabei richtig verhalten.
Die Stimmlippen sind ein Instrument. Sie können nicht "per se" Stimme produzieren, sondern sie werden "gespielt". Wieviel Anblase druck gebe ich? Wie steuere ich die Atmung beim Sprechen? Wie forme ich meinen Klangkörper (Artikulation!!) aus? Wieviel Resonanzraum lasse ich zu? Wie weit kann ich die "Saiten" spannen, ohne dass sie reißen? (will heißen: was kann ich in der momentanen Situation meiner Stimme zumuten?).
Nochmal an Eva: wie gesagt abwarten und Stimme schonen, im schlimmsten Fall gar nicht sprechen und wenn es auch nach ein bis zwei Wochen nicht besser wird, am besten gleich ein Logo Rezept holen und das meine ich ernst ! Im Normalfall, bei ner gesunden Stimme, geht es aber vorbei und alles wird gut :blush:
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Susulo schrieb:
@ Leni: das hat der HNO gut gemacht. Ich hab oben geschrieben "so wenig wie möglich sprechen" - es ist halt immer schwierig, wenn man die Person nicht direkt vor sich hat, die Vorgeschichte der Stimme nicht kennt usw.
@ Biancchen. Ich werde es nochmal versuchen ... Also - es ist ein grundsätzlicher Denkfehler, der uns Geld in die Kassen spült :wink: (naja, schön wärs), dass auf Kehlkopf/Stimmlippenebene eine Art "Krafttraining" stattfinden kann. Wenn du deine Stimme kräftigen willst, musst du vorwiegend über Zwerchfellimpulse bzw. Zwerchfellspannung arbeiten und als weitere "Kraftquelle" dienen deine Artikulationsorgane, die leider von vielen Menschen vernachlässigt werden. Der Kehlkopf muss "frei" bleiben von Anspannungen, sonst kann da nämlich nichts mehr schwingen - und wenn nichts schwingt, hast du keinen schönen Ton, wenn überhaupt. Stell dir eine Gitarre vor: Klang hast du, wenn die Saiten richtig gespannt sind und der Klangkörper Raum für die Übertragung der Schwingung gibt. Wie kannst du den Klang "stören" ? Einmal, indem du gleich nach dem Anschlag die Saite wieder mit dem Finger berührst, also die Schwingung beendest. So ähnlich ist es, wenn du Stimmlippen am Schwingen hinderst, indem du sie (bei Flüsterstimme) krampfhaft festhältst. Weiterhin störst du den Klang, wenn du z.B. Papier in die Gitarre stopfst. Du hörst schon noch einen Ton, aber er schwingt nicht gut. Geschieht immer, wenn du zu viel Muskelspannung um den Kehlkopf herum aufbaust. Die Schwingung wird blockiert. Du kannst auch so lange die Saite spannen bis sie reißt (geschieht im übertragenen Sinn bei zuviel Pressen der Stimme. Flüstern ist immer pressen, denn du musst gegen den natürlichen Impuls der Schwingung arbeiten) Oder du kannst die Saite so schlaff werden lassen, dass nix mehr geht ..... Lässt sich alles übertragen.
Die Gitarre wird lauter, indem ich kräftiger schlage, aber nicht indem ich die Saiten fester anziehe. Da verändert sich nur der Ton ....nicht die Qualität. In Evas Situation musst du dir vorstellen, dass eine Saite schon "angerissen" ist. Du kannst die jetzt anspannen wie du willst, so wird die nicht heil, sondern eher "reißt" die dann. Bei der Gitarre brauchst du ne neue. Unser Körper heilt sowas, wir müssen uns aber dabei richtig verhalten.
Die Stimmlippen sind ein Instrument. Sie können nicht "per se" Stimme produzieren, sondern sie werden "gespielt". Wieviel Anblase druck gebe ich? Wie steuere ich die Atmung beim Sprechen? Wie forme ich meinen Klangkörper (Artikulation!!) aus? Wieviel Resonanzraum lasse ich zu? Wie weit kann ich die "Saiten" spannen, ohne dass sie reißen? (will heißen: was kann ich in der momentanen Situation meiner Stimme zumuten?).
Nochmal an Eva: wie gesagt abwarten und Stimme schonen, im schlimmsten Fall gar nicht sprechen und wenn es auch nach ein bis zwei Wochen nicht besser wird, am besten gleich ein Logo Rezept holen und das meine ich ernst ! Im Normalfall, bei ner gesunden Stimme, geht es aber vorbei und alles wird gut :blush:
es stimmt nicht, dass Flüstern per se anstrengender und schlechter für die Stimme ist.
Es gibt verschiedene Arten von Flüstern. Es gibt ein sehr gepresstes Flüstern und es gibt ein lockeres Flüstern ohne jeden Ton.
Das gepresste Flüstern ist tatsächlich sehr anstrenend und nach kurzer Zeit merkt man schon ein Kratzen im Hals.
Es gibt keine Studie, die beweisen konnte, dass dieses lockere Flüstern schlecht für die Stimme ist.
Die Frage ist, ob du zwischen den beiden Arten unterscheiden kannst und es tatsächlich steuern kannst, welches Flüstern du nutzt.
Ich weiß, dass von einer guten Stimmtherapeutin und habe dann zu dem Thema auch noch einmal recherchiert.
Ich hatte schon zwei Stimmbandentzündungen und am Besten ist tatsächlich einfach Stimmruhe einzuhalten. Am besten gar nicht sprechen. Mit meinem Mann oder so berede ich wichtige Dinge dann im lockeren Flüsterton. Ich konnte bisher nicht beobachten, dass das meiner Stimme geschadet hat. Allerdings kann man diesen Flüsterton draußen vergessen, das geht nur in geschlossenen Räumlichkeiten. Draußen ist die Umwelt zu laut und die Gefahr zu groß, dass man in das gepresste Flüstern rutscht. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit dem Thema.
Thea
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thea123 schrieb:
Hallo,
es stimmt nicht, dass Flüstern per se anstrengender und schlechter für die Stimme ist.
Es gibt verschiedene Arten von Flüstern. Es gibt ein sehr gepresstes Flüstern und es gibt ein lockeres Flüstern ohne jeden Ton.
Das gepresste Flüstern ist tatsächlich sehr anstrenend und nach kurzer Zeit merkt man schon ein Kratzen im Hals.
Es gibt keine Studie, die beweisen konnte, dass dieses lockere Flüstern schlecht für die Stimme ist.
Die Frage ist, ob du zwischen den beiden Arten unterscheiden kannst und es tatsächlich steuern kannst, welches Flüstern du nutzt.
Ich weiß, dass von einer guten Stimmtherapeutin und habe dann zu dem Thema auch noch einmal recherchiert.
Ich hatte schon zwei Stimmbandentzündungen und am Besten ist tatsächlich einfach Stimmruhe einzuhalten. Am besten gar nicht sprechen. Mit meinem Mann oder so berede ich wichtige Dinge dann im lockeren Flüsterton. Ich konnte bisher nicht beobachten, dass das meiner Stimme geschadet hat. Allerdings kann man diesen Flüsterton draußen vergessen, das geht nur in geschlossenen Räumlichkeiten. Draußen ist die Umwelt zu laut und die Gefahr zu groß, dass man in das gepresste Flüstern rutscht. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit dem Thema.
Thea
Entweder so leise wie möglich mit Phonation oder besser gar nicht und Post-it schreiben.
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regiologo schrieb:
Auch " lockeres Flüstern" führt auf Dauer zu M.-vocalis-Atrophie. Schon mal ein richtig tolles Flüsterdreieck therapiert?
Entweder so leise wie möglich mit Phonation oder besser gar nicht und Post-it schreiben.
Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand jahre- oder monatelang lockeres Flüstern betreibt.
Wie gesagt, wenn nur ein wenig Umgebungslärm dazukommt, merke ich bei mir selbst, dass es kein lockeres Flüstern mehr ist.
Und bei Eva geht es ja nicht darum auf Dauer zu flüstern, sondern ob sie momentan für maximal 1-2 Wochen lockeres Flüstern anwenden kann/darf.
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thea123 schrieb:
@regiologo: Was heißt denn auf Dauer (jahrelang ?) und ist das in Studien nachgewiesen worden?
Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand jahre- oder monatelang lockeres Flüstern betreibt.
Wie gesagt, wenn nur ein wenig Umgebungslärm dazukommt, merke ich bei mir selbst, dass es kein lockeres Flüstern mehr ist.
Und bei Eva geht es ja nicht darum auf Dauer zu flüstern, sondern ob sie momentan für maximal 1-2 Wochen lockeres Flüstern anwenden kann/darf.
Der Vergleich mit dem Krafttraining war nicht so gemeint, dass man auch die Stimmlippen kräftigen soll, sondern dass es nicht schädlich ist, wenn man es nicht übertreibt und richtig macht. Aber wahrscheinlich ist das dann so, als ob man gereizte Muskeln trainiert. Aber was passiert dann im schlimmsten Fall? Zieht sich die Krankheit "nur" noch weiter hin oder schädigt man damit was?
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Biancchen schrieb:
Danke Susulo für deine ausführliche Antwort. Sehr interessant. Darüber habe ich mir bisher nie Gedanken gemacht.
Der Vergleich mit dem Krafttraining war nicht so gemeint, dass man auch die Stimmlippen kräftigen soll, sondern dass es nicht schädlich ist, wenn man es nicht übertreibt und richtig macht. Aber wahrscheinlich ist das dann so, als ob man gereizte Muskeln trainiert. Aber was passiert dann im schlimmsten Fall? Zieht sich die Krankheit "nur" noch weiter hin oder schädigt man damit was?
Aber was passiert dann im schlimmsten Fall? Zieht sich die Krankheit "nur" noch weiter hin oder schädigt man damit was?
Hallo Biancchen,
sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich war ne Woche im Süden (warm und sonnig!!) und da bleibe ich immer ganz konsequent offline.
Ja, durchaus kannst du die Stimmlippen dauerhaft schädigen, wenn du als Kompensationsstrategie bei Erkältung mehrere Tage (gepresst) flüsterst. Es kann dann z.B. passieren, dass deine Stimmlippen auch bei normaler Stimmgebung nicht mehr richtig schließen, oder sogar, bei starkem Pressen, dass sich Knötchen bilden. Habe öfters mal solche Patienten.
Du brauchst jetzt aber keine Angst haben, dass du gleich ne Stimmstörung bekommst, wenn du im Theater oder sonstwo mit deiner Freundin kurz flüsterst, wenn du Flüstern bei Erzählungen zur Spannungssteigerung einsetzt oder was auch immer. So schnell geht es natürlich, vor allem bei einer gesunden Stimme, nicht, da gebe ich dann Thea schon Recht.
@Thea. Danke für den Hinweis, hab mal ein bisschen recherchiert: GMS | 20. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGPP Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie | Die Konfigu
da steht das alles, was du geschrieben hast, durchaus interessant. Allerdings finde ich halt immer, dass mir das in der Praxis nicht sooo viel nützt - wie ich oben schon geschrieben habe, wäre mir auch als Arzt das Risiko zu hoch, einem Patienten mit Kehlkopf- oder Stimmlippenentzündung zum "lockeren Flüstern" zu raten, weil ich ja nie weiß, was der Patient dann wirklich macht. Sowas im Rahmen einer Therapie mal auszuprobieren ist eventuell eine Überlegung wert.
Bin nach wie vor der Überzeugung, dass bei Erkältungen Stimmruhe des beste Weg ist. (siehe oben...)
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Susulo schrieb:
Biancchen schrieb am 3.8.16 20:22:
Aber was passiert dann im schlimmsten Fall? Zieht sich die Krankheit "nur" noch weiter hin oder schädigt man damit was?
Hallo Biancchen,
sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich war ne Woche im Süden (warm und sonnig!!) und da bleibe ich immer ganz konsequent offline.
Ja, durchaus kannst du die Stimmlippen dauerhaft schädigen, wenn du als Kompensationsstrategie bei Erkältung mehrere Tage (gepresst) flüsterst. Es kann dann z.B. passieren, dass deine Stimmlippen auch bei normaler Stimmgebung nicht mehr richtig schließen, oder sogar, bei starkem Pressen, dass sich Knötchen bilden. Habe öfters mal solche Patienten.
Du brauchst jetzt aber keine Angst haben, dass du gleich ne Stimmstörung bekommst, wenn du im Theater oder sonstwo mit deiner Freundin kurz flüsterst, wenn du Flüstern bei Erzählungen zur Spannungssteigerung einsetzt oder was auch immer. So schnell geht es natürlich, vor allem bei einer gesunden Stimme, nicht, da gebe ich dann Thea schon Recht.
@Thea. Danke für den Hinweis, hab mal ein bisschen recherchiert: GMS | 20. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGPP Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie | Die Konfigu
da steht das alles, was du geschrieben hast, durchaus interessant. Allerdings finde ich halt immer, dass mir das in der Praxis nicht sooo viel nützt - wie ich oben schon geschrieben habe, wäre mir auch als Arzt das Risiko zu hoch, einem Patienten mit Kehlkopf- oder Stimmlippenentzündung zum "lockeren Flüstern" zu raten, weil ich ja nie weiß, was der Patient dann wirklich macht. Sowas im Rahmen einer Therapie mal auszuprobieren ist eventuell eine Überlegung wert.
Bin nach wie vor der Überzeugung, dass bei Erkältungen Stimmruhe des beste Weg ist. (siehe oben...)
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Leni C. schrieb:
Mir hat der HNO in gleicher Situation damals 3 Tage absolutes Sprechverbot erteilt . Sagte mir , daß Flüstern noch anstrengender für die Stimmbänder ist als normales Sprechen . War echt doof , weil ich zu dem Zeitpunkt alleine in der Praxis war und Telefonieren war eine echte Herausforderung , weil , das mußte ich dann doch , auch wenn ich mit den Patienten in der Praxis dann tatsächlich über Zettel komuniziert habe .
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