WIR SUCHEN FÜR UNSERE STRANDKLINIK
AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
Fachklinik für Psychosomatik,
Pneumologie und Orthopädie, liegt
direkt an der Erlebnis-Promenade.
SPO, das führende Seebad an
der Nordsee auf dem Festland,
besticht durch eine endlose Weite,
frische Nordseeluft und Raum für
lange Sparziergänge am Strand und
im UNESCO Weltnaturerbe
Wattenmeer. Wir sind sicher einer
der spannendsten und in...
AN DER NORDSEE EINEN
Physiotherapeuten (m/w/d)
Die Strandklinik St. Peter-Ording,
Fachklinik für Psychosomatik,
Pneumologie und Orthopädie, liegt
direkt an der Erlebnis-Promenade.
SPO, das führende Seebad an
der Nordsee auf dem Festland,
besticht durch eine endlose Weite,
frische Nordseeluft und Raum für
lange Sparziergänge am Strand und
im UNESCO Weltnaturerbe
Wattenmeer. Wir sind sicher einer
der spannendsten und in...
arbeitet jemand von euch mit geistig behinderten erwachsenen Menschen zusammen?
Wie sieht als Physio so ein Arbeitsalltag aus? Klassische Behandlungen werden das ja wohl eher nicht sein.....
Ich habe eine Anzeige gelesen, in der Heilerziehungspfleger, Ergos, Physios, Logos usw gesucht werden für eine Einrichtung, in der Menschen mit geistiger Behinderung betreut werden.
Ich kann mir nur nicht vorstellen, was man als Physio dort den ganzen Tag macht.
Danke für die Rückmeldungen 🙂
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Die Bandbreite ist groß! Mit den meisten kann ich ganz normale Physio machen und die Bewohner arbeiten auch in verschiedenen Bereichen/Werkstätten auf dem Gelände.
In der Einrichtung selbst finden durch Betreuer Bewegungsangebote statt (Gymnastik, Fußball..) oder auch Spaziergänge.
Vielleicht liefe es darauf hinaus?
Am einfachsten wäre es, dort anzurufen und zu fragen, wie die sich das vorstellen 😀.
Es gibt hier auch ein (Senioren-)Heim für psychiatrisch/geistig Kranke.
Das ist ein ganz anderer Schnack. Frag also einfach nach, die freuen sich vermutlich über jeden, der Interesse zeigt.
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pt ani schrieb:
Ich arbeite in einer Praxis habe aber immer wieder Patienten aus einer Einrichtung hier.
Die Bandbreite ist groß! Mit den meisten kann ich ganz normale Physio machen und die Bewohner arbeiten auch in verschiedenen Bereichen/Werkstätten auf dem Gelände.
In der Einrichtung selbst finden durch Betreuer Bewegungsangebote statt (Gymnastik, Fußball..) oder auch Spaziergänge.
Vielleicht liefe es darauf hinaus?
Am einfachsten wäre es, dort anzurufen und zu fragen, wie die sich das vorstellen 😀.
Es gibt hier auch ein (Senioren-)Heim für psychiatrisch/geistig Kranke.
Das ist ein ganz anderer Schnack. Frag also einfach nach, die freuen sich vermutlich über jeden, der Interesse zeigt.
Du bekommst neben den angeborenen und/oder erworbenen Einschränkungen ein buntes Sammelsurium an Begleiterscheinungen (Mensch mit Trisomie-21 kann eine Hüft-TEP bekommen; Mensch mit Spastik kann nach Sturz eine Humerusfraktur aus dem Krankenhaus mitbringen. Oh, und "alt" werden die Menschen auch noch 😅); es ist i.d.R. gut, wenn du die Termine die du ausmachst auch einhalten kannst, neben der Patientin selbst organisieren noch 3-7 Menschen ihren Tag nach deinem Termin.
Der Arbeitsalltag ist entsprechend bedarfsorientiert - "was braucht Sabine als Unterstützung, Anregung, Herausforderung um ihren Alltag besser bewältigen zu können?" ... Fallbeispiel Sabine: Sabine arbeitet in einer Bäckerei und ist kognitiv fit genug um auf Lebensmittel losgelassen zu werden. Das wir ihre Spastik so genial in den Griff bekommen haben, dass sie zehn Brote gleichzeitig in den Ofen schiebt hat eine neue Herausforderung heraufbeschworen (na gut, habe ich kommen sehen): sie hat praktisch keine Ahnung, was Bauchmuskeln sind und wofür sie die braucht...
...Max, seit frühester Kindheit mit einer Cerebralparese versorgt, benötigt mich um seine allgemeine Jugendliche Antriebsschwäche zu überwinden und überhaupt an seiner Körperkontrolle zu arbeiten und die Gruppenmitarbeiter entsprechend anzuleiten (man könnte auch ständig im Rollstuhl hängen und YouTube-Berieselung genießen). Oh, einen lieben Gruß von der Logopädin: nachdem ich bei ihm war ist er in der Logo sehr viel intensiver interessiert. Bitte die Termin-Synergie beibehalten 👍
Tja nun, alte Menschen sterben irgendwann. Der Weg dorthin ist ohnehin schon selten schön; ohne Angehörige in der Nähe in stationärer Betreuung (oder dem höhervergüteten Langfristig Intensivbetreutem Wohnen) zu sterben ist kacke. Ich gehe auch in Palliativsituationen, begleite die Menschen und gelegentlich auch die Pflegekräfte welche bisher keine Erfahrungen damit sammeln durften (nein, "sterben" ist nicht per se schrecklich. Alleine durch das menschliche Da-sein, Mikrolagerung und viele andere Kleinigkeiten kann man den Weg angenehmer gestalten).
Je nachdem wie du in der Einrichtung organisatorisch eingebunden bist kommen noch Fall- und Teambesprechungen dazu...
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Papa Alpaka schrieb:
🙋♀️ mein Steckenpferd.
Du bekommst neben den angeborenen und/oder erworbenen Einschränkungen ein buntes Sammelsurium an Begleiterscheinungen (Mensch mit Trisomie-21 kann eine Hüft-TEP bekommen; Mensch mit Spastik kann nach Sturz eine Humerusfraktur aus dem Krankenhaus mitbringen. Oh, und "alt" werden die Menschen auch noch 😅); es ist i.d.R. gut, wenn du die Termine die du ausmachst auch einhalten kannst, neben der Patientin selbst organisieren noch 3-7 Menschen ihren Tag nach deinem Termin.
Der Arbeitsalltag ist entsprechend bedarfsorientiert - "was braucht Sabine als Unterstützung, Anregung, Herausforderung um ihren Alltag besser bewältigen zu können?" ... Fallbeispiel Sabine: Sabine arbeitet in einer Bäckerei und ist kognitiv fit genug um auf Lebensmittel losgelassen zu werden. Das wir ihre Spastik so genial in den Griff bekommen haben, dass sie zehn Brote gleichzeitig in den Ofen schiebt hat eine neue Herausforderung heraufbeschworen (na gut, habe ich kommen sehen): sie hat praktisch keine Ahnung, was Bauchmuskeln sind und wofür sie die braucht...
...Max, seit frühester Kindheit mit einer Cerebralparese versorgt, benötigt mich um seine allgemeine Jugendliche Antriebsschwäche zu überwinden und überhaupt an seiner Körperkontrolle zu arbeiten und die Gruppenmitarbeiter entsprechend anzuleiten (man könnte auch ständig im Rollstuhl hängen und YouTube-Berieselung genießen). Oh, einen lieben Gruß von der Logopädin: nachdem ich bei ihm war ist er in der Logo sehr viel intensiver interessiert. Bitte die Termin-Synergie beibehalten 👍
Tja nun, alte Menschen sterben irgendwann. Der Weg dorthin ist ohnehin schon selten schön; ohne Angehörige in der Nähe in stationärer Betreuung (oder dem höhervergüteten Langfristig Intensivbetreutem Wohnen) zu sterben ist kacke. Ich gehe auch in Palliativsituationen, begleite die Menschen und gelegentlich auch die Pflegekräfte welche bisher keine Erfahrungen damit sammeln durften (nein, "sterben" ist nicht per se schrecklich. Alleine durch das menschliche Da-sein, Mikrolagerung und viele andere Kleinigkeiten kann man den Weg angenehmer gestalten).
Je nachdem wie du in der Einrichtung organisatorisch eingebunden bist kommen noch Fall- und Teambesprechungen dazu...
Die Bewohner sind nicht alle lieb und knuddelig - ich, männlich/37/aktuell 89,8kg Einwaage-Berufssportler&Physiotherapeut ohne nennenswerte Vorerkrankungen kann ...herausfordernden... Menschen körperliche Grenzen bieten die unsere FSJlerin, weiblich/19/um die 47kg ohne größere Bewegungs- oder Kontaktsporterfahrung noch nicht bieten kann. Sie geht nicht mit dem 56jährigen Autisten, 110kg mit massiv hypertoner Muskulatur und bekannter frendagressiver Historie nicht an die Sprossenwand. Nicht weil sie nicht Bewegung anleiten könnte; weil sie ihm keine Grenzen anbieten kann. Letzte Woche ist er beim Abstieg von der Sprossenwand (ich hatte ihn wegen vermuteter Ischias-Problematik aufgefordert, unten zu bleiben. Aber wie das mit den Automatismen so ist, ist er halt hochgeklettert...) ins straucheln geraten und hat mich dafür verantwortlich gemacht. Die andere Hand hat nach meiner Schulter gegriffen und nun hab ich halt ein paar Kratzer 🤷♂️ - in diese Situation hätte ich nicht gehen müssen und die Kolleginnen waren zur Gabe der Notfallmedikamente in Bereitschaft. Kommunikation! "Ja, ich traue mir zu in diese Situation zu gehen aber haltet euch bitte in der näheren Umgebung auf um zu hören das eure Intervention zeitnah gebraucht wird" schließt nicht aus, dass ich den Patienten mit einem akuten psychischen Ausnahmezustand zurückgebe und "sorry, geht gerade nicht. Reizbarkeit Raum?" sage. Ich kann ggf. eine laufende Behandlungsserie abbrechen wenn eine Patientin auf die Idee kommt, ich würde eine romantische Beziehung mit ihr wollen - und umgekehrt: die Kolleginnen sagen Bescheid, wenn sie ihrerseits in eine solche Situation geraten und ich übernehme ggf. die Behandlung...
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Papa Alpaka schrieb:
Oh, und was du wirst lernen müssen: Kommunikation. Wie geht es dir mit deinen Aufgaben, welche bringen dich an persönliche Grenzen und woran möchtest du arbeiten?
Die Bewohner sind nicht alle lieb und knuddelig - ich, männlich/37/aktuell 89,8kg Einwaage-Berufssportler&Physiotherapeut ohne nennenswerte Vorerkrankungen kann ...herausfordernden... Menschen körperliche Grenzen bieten die unsere FSJlerin, weiblich/19/um die 47kg ohne größere Bewegungs- oder Kontaktsporterfahrung noch nicht bieten kann. Sie geht nicht mit dem 56jährigen Autisten, 110kg mit massiv hypertoner Muskulatur und bekannter frendagressiver Historie nicht an die Sprossenwand. Nicht weil sie nicht Bewegung anleiten könnte; weil sie ihm keine Grenzen anbieten kann. Letzte Woche ist er beim Abstieg von der Sprossenwand (ich hatte ihn wegen vermuteter Ischias-Problematik aufgefordert, unten zu bleiben. Aber wie das mit den Automatismen so ist, ist er halt hochgeklettert...) ins straucheln geraten und hat mich dafür verantwortlich gemacht. Die andere Hand hat nach meiner Schulter gegriffen und nun hab ich halt ein paar Kratzer 🤷♂️ - in diese Situation hätte ich nicht gehen müssen und die Kolleginnen waren zur Gabe der Notfallmedikamente in Bereitschaft. Kommunikation! "Ja, ich traue mir zu in diese Situation zu gehen aber haltet euch bitte in der näheren Umgebung auf um zu hören das eure Intervention zeitnah gebraucht wird" schließt nicht aus, dass ich den Patienten mit einem akuten psychischen Ausnahmezustand zurückgebe und "sorry, geht gerade nicht. Reizbarkeit Raum?" sage. Ich kann ggf. eine laufende Behandlungsserie abbrechen wenn eine Patientin auf die Idee kommt, ich würde eine romantische Beziehung mit ihr wollen - und umgekehrt: die Kolleginnen sagen Bescheid, wenn sie ihrerseits in eine solche Situation geraten und ich übernehme ggf. die Behandlung...
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Lars van Ravenzwaaij schrieb:
@Papa Alpaka Wunderbar beschrieben. Es kamen gerade Erinnerungen an mein 4-Monatiges PT-Praktikum in eine Einrichtung für mehrfach behinderten Menschen während mein Studiums vor fast 40 Jahren hoch.smiley
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Anonymer Teilnehmer schrieb:
@Papa Alpaka Wow.... Danke für die tolle Rückmeldung!
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eim schrieb:
Ich hab auch mehrere Jahre in einer Einrichtung mit Behinderten Menschen gearbeitet und habe jederzeit auch Hilfestellung der Mitarbeiter bekommen wenn es nötig war.Ich fand es manchmal anstrengend , aber es war auch sehr berreichernd und abwechslungsreich . Und wie gut man mit den Behinderten kommunizieren kann auch wenn vieles halt Nonverbal abläuft.
Ganz aus Versehen (na gut, ich habe sie auf der Toilette fluchen hören) habe ich einer Bewohnerin, damals 45, laut Aufnahmebogen "nicht zu verbaler Kommunikation fähig" den nötigen Schubs gegeben um aus (so der Psychiater) einer sozial etablierten tiefgreifenden Psychose herauszukommen. Keine verbale Kommunikation, keine konstruktive Teilhabe am Gruppenleben, keine sinnstiftende Teilnahme an Arbeitsprozessen - alles was sie angefasst hat war nach wenigen Sekunden zerstört. Heute redet sie wie ein Wasserfall (wir trainieren gerade die inhaltliche Bedeutung von "Susanne, einmal [erzählen] reicht und wenn ich eine Armlänge von dir entfernt stehe darfst du leiser reden"), erledigt gewissenhaft ihre Aufgaben im Haushalt und geht einer konstruktiven Tätigkeit in der Werkstatt nach. Ich habe handgefertigte Fasnachtsdeko in der Praxis 😁
Zwei dieser Füße gehören einem Menschen mit einer 1965 beschriebenen genetischen Anomalie welche derzeit in gut 3.000 Fällen weltweit bekannt ist (ich kenne 12 dieser Menschen). Unter anderem ist ihnen gemein, dass sie extrem schlecht mit unebenen Untergründen zurechtkommen; wir haben uns vorhin 20 Minuten mit dem Wackelbrett beschäftigt und er stand freihändig während das Brett von einer Seite auf die andere gekippt ist 🥳
Anderer Lernerfolg dieses Menschen: an einem weniger motivierten Tag stand ich 'ne Viertelstunde mit ihm vor einer Tür und habe erfahren, dass er in 19 Lebensjahren noch keine einzige Tür selbst geöffnet hat. Nach dieser Viertelstunde habe ich ihm doch gezeigt wie es geht ... drei Wochen später, Teambesprechung, erzählte die Wohngruppenleitung verwundert, dass er seit "einiger Zeit" auf YouTube Videos über die Funktionsweise von Türen auf und ab schaut. Nach drei Monaten lief er auf eine Tür zu und öffnete diese als hätte er nie was anderes gemacht 🤷♂️
Ihr guckt mich auf Fortbildungen immer schräg an wenn es um Therapieziele geht:
Woche 1-6: ich möchte etablieren, dass mein Patient meine Existenz regelmäßig zur Kenntnis nimmt und mich zum KG-Raum begleitet.
Woche 6-20: ich möchte, dass der Patient versteht was ich von ihm möchte.
Woche 20+: schrittweise Umsetzung der Behandlungsinhalte.
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Papa Alpaka schrieb:
@eim ja! Einer meiner Lieblingsunterschiede: viele "normale" Patienten sind kaputtgegangen und wollen schnellstmöglich vom Körpermechaniker repariert werden. Unsere Bewohner sind mit ihren Einschränkungen aufgewachsen und von jeder neuen Bewegungswelt welche sie sich erschließen begeistert.
Ganz aus Versehen (na gut, ich habe sie auf der Toilette fluchen hören) habe ich einer Bewohnerin, damals 45, laut Aufnahmebogen "nicht zu verbaler Kommunikation fähig" den nötigen Schubs gegeben um aus (so der Psychiater) einer sozial etablierten tiefgreifenden Psychose herauszukommen. Keine verbale Kommunikation, keine konstruktive Teilhabe am Gruppenleben, keine sinnstiftende Teilnahme an Arbeitsprozessen - alles was sie angefasst hat war nach wenigen Sekunden zerstört. Heute redet sie wie ein Wasserfall (wir trainieren gerade die inhaltliche Bedeutung von "Susanne, einmal [erzählen] reicht und wenn ich eine Armlänge von dir entfernt stehe darfst du leiser reden"), erledigt gewissenhaft ihre Aufgaben im Haushalt und geht einer konstruktiven Tätigkeit in der Werkstatt nach. Ich habe handgefertigte Fasnachtsdeko in der Praxis 😁
Zwei dieser Füße gehören einem Menschen mit einer 1965 beschriebenen genetischen Anomalie welche derzeit in gut 3.000 Fällen weltweit bekannt ist (ich kenne 12 dieser Menschen). Unter anderem ist ihnen gemein, dass sie extrem schlecht mit unebenen Untergründen zurechtkommen; wir haben uns vorhin 20 Minuten mit dem Wackelbrett beschäftigt und er stand freihändig während das Brett von einer Seite auf die andere gekippt ist 🥳
Anderer Lernerfolg dieses Menschen: an einem weniger motivierten Tag stand ich 'ne Viertelstunde mit ihm vor einer Tür und habe erfahren, dass er in 19 Lebensjahren noch keine einzige Tür selbst geöffnet hat. Nach dieser Viertelstunde habe ich ihm doch gezeigt wie es geht ... drei Wochen später, Teambesprechung, erzählte die Wohngruppenleitung verwundert, dass er seit "einiger Zeit" auf YouTube Videos über die Funktionsweise von Türen auf und ab schaut. Nach drei Monaten lief er auf eine Tür zu und öffnete diese als hätte er nie was anderes gemacht 🤷♂️
Ihr guckt mich auf Fortbildungen immer schräg an wenn es um Therapieziele geht:
Woche 1-6: ich möchte etablieren, dass mein Patient meine Existenz regelmäßig zur Kenntnis nimmt und mich zum KG-Raum begleitet.
Woche 6-20: ich möchte, dass der Patient versteht was ich von ihm möchte.
Woche 20+: schrittweise Umsetzung der Behandlungsinhalte.
Erster Indikator für Gesprächsbedarf: bei der Begrüßung hielt er den Blickkontakt ungewöhnlich lange durch das vollständige Ritual und bot mir aus eigenem Antrieb die Arme an um ihn beim aufstehen zu unterstützen.
Im Stand angekommen begann er zu gebärden (eine eher seltene Ehre, üblicherweise bringt er per Körpersprache sehr deutlich zum Ausdruck was er möchte): streicht mit einer Hand über mein Handgelenk, danach über den Hals. Gebärde "lieb, Entschuldigung".
Ich bedanke mich für die Entschuldigung.
Gebärde: "Tschüß. Geh raus. Jetzt. Bitte.", körpersprachlich unterstützt mit einem kräftigen Schlag seines Processus styloideus radii unter sein eigenes Kinn**.
Heute also nicht 🤷♂️
**ja, er hat am Handgelenk radiologisch deutlich nachweisbare anatomische Veränderungen die auf sein "starke Ablehnung"-Signal zurückzuführen sind.
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Papa Alpaka schrieb:
Nachtrag: der Mensch welchem ich die Kratzer an Hals und Handgelenk verdanke hat die Zwischenzeit zur Reflektion genutzt. Unseren heutigen Termin hat er adäquat abgesagt - bei meiner Ankunft saß er, wie üblich, in seinem Sessel.
Erster Indikator für Gesprächsbedarf: bei der Begrüßung hielt er den Blickkontakt ungewöhnlich lange durch das vollständige Ritual und bot mir aus eigenem Antrieb die Arme an um ihn beim aufstehen zu unterstützen.
Im Stand angekommen begann er zu gebärden (eine eher seltene Ehre, üblicherweise bringt er per Körpersprache sehr deutlich zum Ausdruck was er möchte): streicht mit einer Hand über mein Handgelenk, danach über den Hals. Gebärde "lieb, Entschuldigung".
Ich bedanke mich für die Entschuldigung.
Gebärde: "Tschüß. Geh raus. Jetzt. Bitte.", körpersprachlich unterstützt mit einem kräftigen Schlag seines Processus styloideus radii unter sein eigenes Kinn**.
Heute also nicht 🤷♂️
**ja, er hat am Handgelenk radiologisch deutlich nachweisbare anatomische Veränderungen die auf sein "starke Ablehnung"-Signal zurückzuführen sind.
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Problem beschreiben
Anonymer Teilnehmer schrieb:
Hallo zusammen,
arbeitet jemand von euch mit geistig behinderten erwachsenen Menschen zusammen?
Wie sieht als Physio so ein Arbeitsalltag aus? Klassische Behandlungen werden das ja wohl eher nicht sein.....
Ich habe eine Anzeige gelesen, in der Heilerziehungspfleger, Ergos, Physios, Logos usw gesucht werden für eine Einrichtung, in der Menschen mit geistiger Behinderung betreut werden.
Ich kann mir nur nicht vorstellen, was man als Physio dort den ganzen Tag macht.
Danke für die Rückmeldungen 🙂
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